URI: 
       # taz.de -- Eckpunktepapier nach Ostern erwartet: Erstes Abschiebezentrum ab Herbst
       
       > Seehofers Plan für das Modell eines Abschiebezentrums nimmt langsam
       > Gestalt an. Die Bundespolizei soll für die Einrichtungen verantwortlich
       > sein.
       
   IMG Bild: Die Aufnahme- und Rückführungseinrichtung in Bamberg ist ein denkbarer Ort für Seehofers Abschiebezentrum
       
       München epd | Die Bundesregierung will bis Herbst das erste
       Rückführungszentrum für Flüchtlinge starten. Es werde „in Verantwortung der
       Bundespolizei“ betrieben, [1][sagte Innenstaatssekretär Stephan Mayer (CSU)
       der] Süddeutschen Zeitung. Die Einrichtung soll als Modell für die
       sogenannten Ankerzentren dienen, in denen nach dem Willen von
       Bundesinnenminister Horst Seehofer (CSU) das gesamte Asylverfahren
       abgewickelt und beschleunigt werden soll. „Ich bin zuversichtlich, dass wir
       nach den Osterfeiertagen ein Eckpunktepapier vorlegen können“, sagte Mayer.
       
       Es würde sich anbieten, für das Modellprojekt eine schon vorhandene
       Einrichtung zu nutzen, sagte der CSU-Politiker. Denkbare Standorte wären
       Manching oder Bamberg in Bayern, wo es bereits Transitzentren gibt. Auch
       die Erstaufnahmeeinrichtung im hessischen Gießen kommt in Betracht. Dort
       gibt es Platz für insgesamt 13.000 Menschen, dazu weitere 3.000 Plätze in
       ehemaligen Kasernen der US-Truppen.
       
       Das Ziel der Bundesregierung müsse es zudem sein, „die Zahl der
       Abschiebehaftplätze erheblich zu erhöhen“, sagte Mayer. 400
       Abschiebehaftplätze in ganz Deutschland seien „deutlich zu wenig“. Der Bund
       werde künftig mehr Verantwortung übernehmen. Aber auch die Länder müssten
       sich stärker einbringen, sagte der Innenstaatssekretär.
       
       Im Koalitionsvertrag haben Union und SPD unter anderem die Errichtung
       sogenannter Anker-Zentren vereinbart, in denen Asylverfahren komplett
       abgewickelt und aus denen heraus gegebenenfalls auch Rückführungen
       stattfinden sollen. Bundesinnenminister Seehofer hatte nach Amtsantritt
       zudem einen „Masterplan für Abschiebungen“ angekündigt. Dafür sind die
       Bundesländer zuständig. Der Bund will aber prüfen, ob und wie er
       Zuständigkeiten an sich ziehen oder die Länder unterstützen kann.
       
       29 Mar 2018
       
       ## LINKS
       
   DIR [1] http://www.sueddeutsche.de/politik/asylpolitik-abschiebung-im-schnelldurchlauf-1.3924743
       
       ## TAGS
       
   DIR Innenministerium
   DIR Horst Seehofer
   DIR Abschiebung
   DIR Asylverfahren
   DIR Asylpolitik
   DIR Schwerpunkt Flucht
   DIR Asylpolitik
   DIR Schwarz-rote Koalition
   DIR Heimatministerium
   DIR Horst Seehofer
   DIR GroKo
       
       ## ARTIKEL ZUM THEMA
       
   DIR Söder stellt Asylplan vor: Abschiebung mit Air Bavaria
       
       Bayerns Ministerpräsident will in Eigenregie Flüchtlinge ausfliegen lassen.
       Und er plant im Alleingang an sieben Standorten Ankerzentren.
       
   DIR Kommentar Migrationsagenturen: Abschieben hier, integrieren da
       
       In der einen Migrationsagentur wird Flüchtlingen bei der Integration
       geholfen – in der anderen werden sie isoliert und entmutigt. Das ist völlig
       absurd.
       
   DIR Geplante Ankerzentren für Flüchtlinge: Bundespolizei gegen Seehofers Lager
       
       Die Gewerkschaft der Polizei übt scharfe Kritik an den Plänen des
       Innenministeriums. Den Bundesländern fehlen weiter konkrete Informationen.
       
   DIR Kommentar Seehofers Familiennachzug: Der Sound des Stammtischs
       
       Geflüchtete können bald wieder ihre Familie nachholen. Das
       Heimatministerium legt allerdings Ausnahmen fest – sie sind plump und
       populistisch.
       
   DIR Weiße Männer im Heimatministerium: Horst und die Boys
       
       Ein Foto des Heimatministeriums sorgt für Kritik: nur weiße Männer. Aber
       wünschen wir uns mehr Diversity in rassistischen Institutionen?
       
   DIR Seehofers Regierungserklärung: Weißwurscht im Bundestag
       
       Der Heimatminister hat viel polarisiert. Bei seiner Regierungserklärung
       verkündet er nun, die Gesellschaft zusammenführen zu wollen.
       
   DIR Kolumne Teilnehmende Beobachtung: Yalla, Herr Heimatminister!
       
       „Unsere Heimat, das sind nicht nur die Städte und Dörfer, unsre Heimat sind
       auch all die Bäume im Wald. Unsre Heimat ist das Gras auf der Wiese, das
       Korn auf dem Feld und die Vögel in der Luft (…)“.​