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       # taz.de -- Datenskandal bei Facebook: 87 Millionen Nutzern gefällt das nicht
       
       > Während es bislang hieß, dass rund 50 Millionen Nutzer betroffen seien,
       > sollen es nun weitaus mehr sein. Nun möchte Facebook die Nutzerprofile
       > besser schützen.
       
   IMG Bild: Für Facebook ist es der größte Datenskandal seit Jahren
       
       New York ap | Vom Datenskandal um Facebook sind wohl weitaus mehr Nutzer
       betroffen als bislang gedacht. Die Beratungsfirma Cambridge Analytica
       könnte auf bis zu 87 Millionen Profile zugegriffen haben, teilte das
       Online-Netzwerk am Mittwoch mit. Bisher war von rund 50 Millionen
       betroffenen Nutzern die Rede.
       
       Cambridge Analytica soll sich deren Daten unerlaubt gesichert und diese mit
       dem Ziel ausgewertet haben, Wählerentscheidungen zu beeinflussen. Unter
       anderem war die Firma für das Wahlkampfteam des späteren US-Präsidenten
       Donald Trump tätig. Cambridge Analytica griff auf Forschungsergebnisse aus
       einer Umfrage zurück, an der User über eine App gegen Bezahlung teilnehmen
       konnten. Unwissentlich gaben die Nutzer dann aber auch Daten all ihrer
       Facebook-Freunde weiter.
       
       Für das soziale Online-Netzwerk ist es der größte Datenskandal seit Jahren.
       Im Bemühen um Schadensbegrenzung kündigte Facebook am Mittwoch neue
       Maßnahmen zum besseren Schutz von Nutzerprofilen an. Ab Montag soll bei
       sämtlichen Usern eine Notiz mit einem Link auf Newsfeeds erscheinen, über
       den sie einsehen können, welche Apps sie nutzen und welche Informationen
       sie mit diesen Anwendungen geteilt haben. Unerwünschte Apps können sie dann
       löschen. Und Nutzer, deren Daten womöglich mit Cambridge Analytica geteilt
       wurden, würden davon in Kenntnis gesetzt, hieß es.
       
       ## Zugang von Apps soll eingeschränkt werden
       
       Laut Facebook leben die meisten von der Datenaffäre betroffenen User in den
       USA. Der Zugang von Apps zu bei Facebook geteilten Veranstaltungen von
       Nutzern sowie Informationen über Gruppen wie Mitgliedslisten und Inhalten
       soll zudem eingeschränkt werden. Das Online-Netzwerk will zudem die Option
       entfernen, über das Eintippen von Rufnummern oder einer Email-Adresse nach
       anderen Nutzern suchen zu können. Zwar helfe dies beim Aufspüren alter
       Freunde, doch hätten Firmen mit Zugriff auf Telefonnummern oder
       Email-Adressen von Kunden auf diesem Weg auch Zugang zu
       Profilinformationen, teilte Facebook mit.
       
       Es sei davon auszugehen, dass Daten aus Profilen der meisten der rund 2,2
       Milliarden Nutzer auf diese Weise irgendwann einmal von Unternehmen oder
       Akteuren mit bösen Absichten abgegriffen worden seien. Posts oder Inhalte,
       die in den Einstellungen nur für Facebook-Freunde sichtbar gemacht werden,
       seien aber nicht betroffen, hieß es. Gleichwohl wies das Unternehmen darauf
       hin, dass es Kontaktinfos, Anrufprotokolle und auch SMS-Verläufe sammelt,
       wenn ein Nutzer etwa anklickt, dass er sein Handy synchronisieren will.
       
       In der kommenden Woche wird Facebook-Chef Mark Zuckerberg [1][von einem
       Kongressausschuss] zu dem Datenskandal befragt. Am Mittwoch räumte er in
       einer Telefonschalte mit Reportern den „riesigen Fehler“ ein, die
       Verantwortung von Facebook in der Welt nicht ausreichend in den Blick
       genommen zu haben. Es sei nicht genug, wenn Facebook App-Entwicklern
       glaube, wenn sie sagten, dass sie sich an die Regeln hielten, sagte
       Zuckerberg. Facebook müsse sicherstellen, dass sie dies auch täten.
       
       5 Apr 2018
       
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