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       # taz.de -- Schulsanierung: Lange Liste für die Transparenz
       
       > Der Senat legt eine detaillreiche Übersicht vor, wohin die geplanten 5,5
       > Milliarden Euro für Schulneubau und -sanierung fließen sollen.
       
   IMG Bild: Das soll künftig anders aussehen – der Senat will Milliarden in Schulsanierung und -neubau stecken
       
       Präzise 1,993 Kilo zeigt die Briefwaage an. So schwer ist das, was wie ein
       Telefonbuch aussieht, aber eine 774 Seiten lange Auflistung aller rund 750
       Projekte zu Schulbau und -sanierung in Berlin ist. Vor einer Woche hatte
       der rot-rot-grüne Senat bereits beschlossen, dass sich die landeseigene
       Wohnungsbaufirma Howoge um einen großen Teil davon kümmern soll. Nun
       präsentierte er geballt Daten zu allen Projekten. „Ein Meilenstein“ sei
       das, lobte sich Bildungssenatorin Sandra Scheeres (SPD) in der
       Pressekonferenz nach der dienstäglichen Senatssitzung. Für ihren grünen
       Koalitionspartner, der jüngst beim Parteitag nicht mit Kritik an der SPD
       sparte, ist es dafür höchste Zeit: Sehr ungeduldig sei man in der Partei,
       hieß es.
       
       Was wann wo für wie viel Geld und aus welchem Topf? All das beantwortet die
       Datensammlung, die Scheeres mit ihren Senatskollegen Matthias Kollatz-Ahnen
       (Finanzen, SPD) und Katrin Lompscher (Stadtentwicklung, Linkspartei)
       vorstellte. Anlass für diese Übersicht war nach ihren Worten die
       wiederholte Kritik an fehlender Transparenz: Es sei nicht klar gewesen, wo
       was saniert wird. Jetzt aber ist genau nachzulesen, dass beispielsweise in
       der Peter-Frankenfeld-Grundschule in Lankwitz in diesem Jahr 100.00 Euro in
       die Sanierung des Therapiebads fließen sollen.
       
       Was die Übersicht nicht erklärt, ist die Reihenfolge der Bauarbeiten.
       Definitiv nicht entscheidend ist, wie hoch der Sanierungsbedarf ist. Sonst
       wäre etwa die Zehlendorfer JFK-Oberschule, zu finden auf Seite 349 von
       Scheeres’ „Meilenstein“, früher dran. 2022 erst sollen dort die Arbeiten
       beginnen, beendet sein sollen sie fünf Jahre später, 2027 –
       voraussichtlich. Dabei gibt es landesweit keine Schule, bei der die Kosten
       höher geschätzt werden als hier mit rund 41 Millionen Euro. Auch beim kaum
       einen Kilometer Luftlinie entfernten Schadow-Gymnasium, mit über 20
       Millionen Euro gleichfalls unter den stadtweit teuersten Projekten, soll es
       erst 2022 losgehen.
       
       Insgesamt plant der Senat mit Ausgaben von insgesamt 5,5 Milliarden Euro in
       den kommenden neun Jahren für Sanierung und Neubau. Damit denkt die
       rot-rot-grüne Koalition deutlich über das Ende der Wahlperiode hinaus. Die
       nächste Abgeordnetenhauswahl steht bereits in drei Jahren an.
       
       Kollatz-Ahnen kündigte allerdings an, dass es noch Veränderungen an der
       jetzt vorgestellten Übersicht geben könnte – „bitte nehmen Sie es nicht als
       Bibel“. Ob Bibel, Telefonbuch oder Meilenstein: Die Darstellung gibt es
       auch online unter [1][www.berlin.de/schulbau].
       
       24 Apr 2018
       
       ## LINKS
       
   DIR [1] http://www.berlin.de/schulbau
       
       ## AUTOREN
       
   DIR Stefan Alberti
       
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