# taz.de -- Korruption im BAMF: Staatsanwaltschaft ermittelt
> Eine Ex-Mitarbeiterin des Bundesamtes für Migration und Flüchtlinge soll
> in über tausend Fällen Asyl gewährt haben, ohne dass die Voraussetzungen
> gegeben waren.
IMG Bild: Das Schicksal der Flüchtlinge liegt in den Händen des BAMF
Berlin dpa/afp | Die Bundesregierung sieht bei den Ermittlungen gegen eine
ehemalige Mitarbeiterin des Bundesamtes für Migration und Flüchtlinge
(BAMF) wegen unzulässiger Asylgewährung „sehr ernsthafte Verdachtsmomente“.
Vor einer Bewertung müsse aber die Justiz ihre Arbeit machen, sagte
Regierungssprecher Steffen Seibert am Freitag in Berlin. Erst danach könne
über mögliche politische Konsequenzen gesprochen werden.
Die frühere BAMF-Mitarbeiterin in Bremen soll in 1.200 Fällen Asyl gewährt
haben, obwohl die Voraussetzungen dafür nicht gegeben waren. NDR, Radio
Bremen und Süddeutsche Zeitung berichten unter Berufung auf die Ermittler
sogar von rund 2.000 unrechtmäßigen Asylbescheiden.
In den meisten Fällen ging es um Jesiden aus Syrien. Eine Sprecherin des
Bundesinnenministeriums betonte, es handele sich um einen „Einzelfall“. Das
BAMF habe selbst Strafanzeige gestellt und arbeite eng mit der
Staatsanwaltschaft zusammen.
Ob tatsächlich Geld geflossen ist, steht den Berichten zufolge aber noch
nicht fest. Zumindest die Beamtin solle aber Zuwendungen etwa in Form von
Restaurant-Einladungen erhalten haben.
20 Apr 2018
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