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       # taz.de -- Einigung mit Nestlé: Es gibt wieder Maggi bei Edeka
       
       > Die Supermarktkette beendet den Boykott von Produkten des Konzerns.
       > Offenbar hat er die Preise gesenkt. Aktivisten erwarten mehr Druck auf
       > Bauern.
       
   IMG Bild: Nach dem Ende des Boykotts gibt es wieder Maggi bei Edeka, was den ein oder anderen Suppenliebhaber freuen wird
       
       Nach monatelangem Ringen hat sich Nestlé im Streit über künftige
       Einkaufspreise mit sechs europäischen Einzelhändlern um Edeka und Coop
       geeinigt. Damit sind die Produkte des Schweizer Nahrungsmittelherstellers
       mit Marken wie Maggi, Buitoni und Nesquik künftig wieder in den Regalen der
       Händlerallianz vorhanden, wie Nestlé und die Händler am Mittwoch
       bestätigten. Nestlé sprach von einer „ausgewogene Einigung“ – ohne Details
       zu nennen.
       
       Die Händler hatten vor einigen Monaten begonnen, einige [1][Nestlé-Produkte
       aus den Regalen zu nehmen]. Dass bei diesen regelmäßig stattfindenden
       Preisverhandlungen erbittert gerungen wird, ist Experten zufolge nicht
       ungewöhnlich. Für Aufsehen sorgte jedoch der öffentliche Produktboykott.
       Viele Verbraucher solidarisierten sich mit Edeka, weil sie den Schweizer
       Konzern ablehnen. Nestlé wird zum Beispiel vorgeworfen, für Kinderarbeit in
       Afrika und einen umstrittenen Handel mit Wasser verantwortlich zu sein.
       Doch in Wirklichkeit ging es in den Verhandlungen zwischen den Händlern und
       Nestle nie um solche Vorwürfe, sondern um Rabatte. Dennoch fielen zeitweise
       die Imagewerte der Schweizer in Umfragen.
       
       Der Schweizer Einzelhändler Coop stellte Sonderangebote auf Nestlé-Produkte
       in Aussicht. „Das Ergebnis der Verhandlungen werden wir unseren Kunden
       weitergeben in Form von großen, attraktiven Aktionen auf alle
       Nestle-Produktegruppen“, erklärte ein Sprecher.
       
       „Sollte Nestlé tatsächlich verloren haben, wäre das eine Machtdemonstration
       des Einzelhandels“, sagte Franziska Humbert, Referentin für Soziale
       Unternehmensverantwortung bei Oxfam, der taz. Nestlé werde die niedrigen
       Preise auch auf Bauern in Entwicklungsländern umlegen. Zu befürchten sei,
       dass nun auch andere Händler wie Rewe niedrigere Einkaufspreise durchsetzen
       würden.
       
       Es gehe „in dem Streit um sehr viel für Nestle und die ganze
       Nahrungsmittelindustrie“, hatten Analysten der Zürcher Kantonalbank
       erklärt. „Es ist zu hoffen, dass Nestle nicht zu viele Zugeständnisse
       machen muss, weil dann der Druck auch von den anderen Detailhändlern
       nochmals zunehmen würde.“ (mit rtr)
       
       2 May 2018
       
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