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       # taz.de -- Verdacht auf Volksverhetzung: „Volkslehrer“ gefeuert
       
       > Dem Lehrer Nikolai N. wurde wegen des Verdachts auf Volksverhetzung
       > fristlos gekündigt. Auf Youtube verbreitet er rechte
       > Verschwörungstheorien.
       
   IMG Bild: N. macht sich auf seinem Youtube-Kanal „Der Volkslehrer“ auch über die Solidaritätsaktion „Berlin trägt Kippa“ lustig
       
       Auf seinem Youtube-Kanal „Der Volkslehrer“ hetzt er gegen Flüchtlinge und
       sympathisiert mit der rechten Reichsbürger-Szene, die die Gesetze der
       Bundesrepublik nicht anerkennt – nun hat die Bildungsverwaltung dem
       Weddinger Grundschullehrer Nikolai N. fristlos gekündigt. Ein
       entsprechendes Kündigungsschreiben sei N. vergangene Woche zugestellt
       worden, bestätigte eine Sprecherin am Montag.
       
       Zuvor sei N., der zuletzt als Sport- und Musiklehrer an der
       Vineta-Grundschule in Gesundbrunnen gearbeitet hat, zu einer internen
       Anhörung geladen worden – dort habe er die Vorwürfe gegen ihn aber nicht
       entkräften können. Aufgrund der Videos bestünden „erhebliche Zweifel an der
       persönlichen Eignung“ des Lehrers, sagte die Sprecherin weiter.
       
       Der Fall N. sorgte zum ersten Mal im Januar für Aufsehen, als Medien über
       den Youtube-Kanal des Lehrers berichteten. Dort stört er unter anderem eine
       Gedenkminute für im Mittelmeer ertrunkene Flüchtlinge. Jüngst machte er
       sich über die Solidaritätsaktion „Berlin trägt Kippa“ lustig.
       
       Die Bildungsverwaltung hatte N. im Januar zunächst vom Dienst freigestellt
       und bei der Berliner Staatsanwaltschaft Klage wegen des Verdachts auf
       Volksverhetzung eingereicht. Die Staatsanwaltschaft äußerte sich auf
       Anfrage nicht zum Stand des Verfahrens. Allerdings ist im Hinblick auf die
       fristlose Kündigung davon auszugehen, dass man dort inzwischen genügend
       Verdachtsmomente sieht, um ein Verfahren zu eröffnen.
       
       N. habe jetzt die Möglichkeit, Kündigungsschutzklage einzureichen, teilte
       die Bildungsverwaltung mit. N. hatte laut Medienberichten in einer E-Mail
       an seine „Freunde, Unterstützer und Beobachter“ bereits mitgeteilt,
       „selbstverständlich öffentlich“ gegen seine Kündigung vorgehen zu wollen.
       
       8 May 2018
       
       ## AUTOREN
       
   DIR Anna Klöpper
       
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