URI: 
       # taz.de -- EU-Pläne zu Verkehrssicherheit: Mehr Technik für weniger Unfälle
       
       > Schläfrigkeitmesser, Abbiegeassistenten und Co: So will die EU-Kommission
       > die Zahl der Verkehrstoten halbieren. Radfahrervertreter sind zufrieden.
       
   IMG Bild: Nicht jede*r hat so viel Schwein: 23.500 Verkehrstote sind Anlass zum Handeln
       
       Berlin taz | Die EU-Kommission will Fahrassistenzsysteme in Neuwagen
       vorschreiben, um die Zahl der Verkehrstoten zu senken. „90 Prozent der
       Unfälle geschehen durch menschliches Versagen“, sagt EU-Kommissarin
       Elżbieta Bieńkowska. Unter anderem fordert sie für Lastwagen und Busse
       Abbiegeassistenten, die zum Beispiel Radfahrern das Leben retten sollen.
       Der Allgemeine Deutsche Fahrrad-Club sieht in den Vorschlägen „ein gutes
       Mittel, die Verkehrssicherheit zu erhöhen.“
       
       Bis 2030 will die Kommission die Zahl der Verkehrstoten halbieren. Dies
       einzuhalten, werde – so die Kommission am Donnerstag – „sehr schwierig“.
       Für 2017 meldet die Behörde 25.300 Verkehrstote auf europäischen Straßen –
       ein minus von nur 20 Prozent seit 2010. 135.000 wurden zudem schwer
       verletzt. Als neues Ziel für das Jahrzehnt bis 2030 wurde wiederum eine
       Verringerung der Opferzahlen um 50 Prozent festgelegt.
       
       Dem Plan zufolge sollen Autos in Zukunft verpflichtend mit Schläfrigkeit-
       und Aufmerksamkeitsmessgeräten, Spurhalte- und Notbremsassistenten sowie
       einer automatischen Verriegelungsfunktion bei Alkoholmissbrauch
       ausgestattet werden. Auf der Liste der Kommission stehen auch die in
       letzter Zeit viel diskutierten Abbiegeassistenten für LKWs und Busse.
       
       „Wir sind dementsprechend mit den Vorschlägen einverstanden“, sagte denn
       auch ein Sprecher des ADFC der taz. Der Club hatte am Mittwoch bundesweit
       zum Ride of Silence aufgerufen und mehr Schutz für Radfahrende – unter
       anderem durch Abbiegeassistenten – gefordert. Doch die Kommission stößt mit
       ihrer Initiative lediglich das Gesetzgebungsverfahren an. EU-Parlament und
       die Mitgliedstaaten müssen noch zustimmen. Ob und in welcher Form die
       vorgeschlagenen Maßnahmen gesetztes Recht werden, bleibt daher unklar.
       
       18 May 2018
       
       ## AUTOREN
       
   DIR Frederik Richthofen
       
       ## TAGS
       
   DIR Verkehrstote
   DIR EU-Kommission
   DIR ADFC
   DIR Abbiegeassistent
   DIR Abbiegeassistent
   DIR Fahrrad
   DIR Fahrrad
   DIR Fahrrad
       
       ## ARTIKEL ZUM THEMA
       
   DIR Entschließung des Bundesrats: Sicher abbiegen – irgendwann
       
       Der Bundesrat fordert die Bundesregierung auf, mehr für den Pflichteinbau
       von Abbiegeassistenten in Lastwagen zu tun. Berlin hatte die Initiative
       angestoßen.
       
   DIR Verkehrstote auf deutschen Straßen: Der Abbiege-Skandal
       
       Viele getötete RadfahrerInnen könnten noch leben, wenn LKW mit längst
       verfügbarer Technik ausgestattet wären. Am Freitag berät der Bundesrat.
       
   DIR Berliner Radfahrerin von Lkw überrollt: Was tun gegen den toten Winkel
       
       In Schöneberg stirbt eine Radfahrerin, nachdem sie von einem Lkw beim
       Abbiegen erfasst wurde. Selbst die Transportbranche fordert
       Abbiegeassistenten.
       
   DIR Gefährlicher Straßenverkehr in Berlin: Zwei Radler tödlich verunglückt
       
       Innerhalb von 24 Stunden sind eine 77 Jahre alte Frau und ein ebenfalls 77
       Jahre alter Mann beim Radfahren verunglückt. Grüne fordern
       Abbiegeassistenten.