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       # taz.de -- Gruppe E: Brasilien – Schweiz: Marktwert müsste schießen …
       
       > Brasilien beginnt stark, die Schweiz kommt mit einem Standardtor zurück.
       > Brasilien bleibt stark. Und doch: Zahlen sagen manchmal nichts aus.
       
   IMG Bild: Kam schwer ins Spiel: Neymar (samt Martin-Gore-Gedenkfrisur)
       
       Die Voraussetzungen: Nach ihrem Selbstverständnis müssten Xhaka und Co in
       den Viertelfinal kommen, wie es die Eidgenossen nennen. Wie die großen
       Teams will inzwischen auch die Schweizer Nationalmannschaft mutig spielen
       und den Gegner dominieren. Aber gegen Brasilien?
       
       [1][Laut transfermarkt.de] ist Neymar fast so viel wert wie der komplette
       Schweizer Kader. Und Brasilien ist nicht nur Neymar (180 Millionen Euro):
       Coutinho (100 Millionen), Gabriel Jesus (80 Millionen), Marcelo (60
       Millionen) sind auch nicht grad Schnäppchen. Für Keeper Alisson (60
       Millionen), hinter dem Real Madrid her ist, will der AS Rom 80 Millionen
       Euro.
       
       Die Seleção scheint sich nach dem Trauma von Belo Horizonte vor vier Jahren
       unter Trainer Tite neu erfunden zu haben: als eine gut organisierte
       Mannschaft, die zusammen verteidigt und zugleich das Jogo Bonito, das
       schöne Spiel, zelebriert. Brasilien habe die beste Offensive, sagt
       Parreira, Trainer der Weltmeistermannschaft von 1994. Genug Gründe also,
       warum die Schweizer eigentlich keine Chance haben. „Wir haben eine
       Winner-Mentalität“, sagt Rechtsverteidiger Stephan Lichtsteiner (1,5
       Millionen). „Und Winner suchen nach Lösungen, nicht nach Ausreden.“
       
       Das Ergebnis: 1:1
       
       Das Spiel: Brasilien übernimmt schnell das Kommando, die erste Großchance
       kann Torhüter Yann Sommer (8 Millionen) noch verhindern, in der 20. Minute
       dann aber fällt eine Kopfballabwehr direkt vor die Füße von Coutinho (100
       Millionen), der von halb links aus gut zwanzig Metern den Ball perfekt ins
       lange Eck versenkt.
       
       Läuft eigentlich für die Südamerikaner – bis völlig überraschend Zuber (7
       Millionen) in der 50. Minute nach einer Ecke aus kürzester Distanz per Kopf
       ausgleicht. Jetzt wollen Xhaka (40 Millionen), Shaqiri (18 Millionen) und
       Seferovic (4 Millionen) richtig mitspielen. Die eingewechselten Renato
       Augusto (11 Millionen), Fernandinho (15 Millionen) und Firmino (80
       Millionen) vermögen dem brasilianischen Spiel auch nicht wirklich neues
       Leben einzuhauchen.
       
       Pfeife des Tages: Miranda (8 Millionen). Der brasilianische Verteidiger
       verliert Zuber (7 Millionen) beim Gegentor aus den Augen und versiebt in
       90. Minute die Möglichkeit, Brasilien zum Sieg zu schießen.
       
       Spieler des Tages: Alisson (60 Millionen). Von wegen unpolitische Spieler:
       „Brasilien braucht Moral“, sagte der brasilianische Torhüter kürzlich, „es
       braucht Politiker und Regierungen, die nicht korrupt sind.“
       
       Und nun? Nachdem Spanien [2][gegen Portugal drei Tore kassierte],
       Frankreich sich gegen Australien [3][zu einem 2:1 quälte] und Weltmeister
       Deutschland sich mit der P[4][leite gegen Mexiko] erst mal aus dem engeren
       Kreis der Titelanwärter verabschiedet hat, bekleckert sich das
       brasilianische Team auch nicht mit Ruhm.
       
       17 Jun 2018
       
       ## LINKS
       
   DIR [1] https://www.transfermarkt.de/neymar/profil/spieler/68290
   DIR [2] /Gruppe-B-Portugal--Spanien/!5513543
   DIR [3] /Gruppe-C-Frankreich--Australien/!5513562
   DIR [4] /Gruppe-F-Deutschland--Mexiko/!5513664
       
       ## AUTOREN
       
   DIR Stefan Mahlke
       
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