URI: 
       # taz.de -- Demo gegen Kohleenergie in Berlin: Kohleausstieg ist Handarbeit
       
       > Umweltverbände rufen zur Demo „Stop Kohle“ auf. Die Kohlekommission soll
       > bei ihrem Arbeitsantritt den Druck der öffentlichen Meinung spüren.
       
   IMG Bild: Bei der letzten Anti-Kohle-Demo zur Klimakonferenz in Bonn gingen 25.000 Menschen auf die Straße
       
       Berlin taz | Die Demonstration [1][“Stop Kohle – Deine Hände für den
       Klimaschutz“] am Sonntag in Berlin fällt in eine klimapolitisch bewegte
       Zeit: zunächst stellte die EU ihre Klimaschutzziele für 2030 vor. Dann
       traten viele Staatschefs beim [2][Petersberger Klimadialog] zusammen und
       diskutierten über die Aussichten für die nächste Weltklimakonferenz im
       Dezember in Kattowitz, Polen. Und am kommenden Dienstag nimmt die deutsche
       [3][Kohlekommission] ihre Arbeit auf.
       
       Das Bündnis der Demonstration will also auch neue Impulse für die deutschen
       Klimaschutzziele von der Straße in die politische Debatte bringen. Die
       Umweltorganisationen Greenpeace und der BUND organisieren die Demo mit –
       und sitzen beide in der Kohlekommission.
       
       Die Regierungskoalition hatte die Kommission nach mehreren Verschiebungen
       kürzlich vorgestellt. Darin sitzen auch Vertreter*innen von CDU/CSU, SPD
       sowie aus Gewerkschaften, Wirtschaft und Wissenschaft. Sie sollen die
       Marschrichtung für die Umsetzung der deutschen Klimaschutzziele bis 2030
       geben. Danach sollen die nationalen CO2-Emissionen im Energiesektor zu 61
       bis 62 Prozent niedriger als im Jahr 1990 liegen. „Entscheidend sind aber
       die Pariser Ziele, nicht die nationalen“, betont Krug. Nachverhandlungen
       seien also möglich – auch mit der öffentlichen Meinung im Rücken.
       
       Gemäß des Pariser Klimaschutzabkommens 2014 soll die Staatengemeinschaft
       die globale Erwärmung bis 2050 auf 2 Grad zu reduzieren im Vergleich zur
       vorindustriellen Zeit begrenzen. Krug betont: „Was im Moment auf dem Tisch
       liegt, reicht nicht aus, um das 2-Grad-Ziel zu erreichen. Wir müssen in den
       nächsten 10 Jahren global umsteuern, sonst können wir die Folgen des
       Klimawandels nicht mehr kontrollieren“.
       
       BUND-Vorstand Hubert Weiger ist persönlich Mitglied der Kohlekommission. Er
       ruft ebenfalls zur Stop-Kohle-Demo auf. Das Bündnis der Demonstration
       fordert von der Bundesregierung ein Sofortprogramm zur Einhaltung des
       2020-Klimaschutzziels sowie den Stopp aller neu geplanten Tagebaue und
       -erweiterungen. Bis 2030 sollen alle deutschen Kohlekraftwerke still
       stehen, wobei einige Gruppen im Bündnis einen früheren Ausstieg fordern.
       
       Die Demo wird um 11:30 Uhr am Bundeskanzleramt starten. Für die Aktion
       „Deine Hände für den Klimaschutz“ werden Demonstrant*innen zudem auf einem
       400 Meter langem Banner mit schwarz bemalten Händen ein Zeichen gegen Kohle
       setzen. Bei der Abschlusskundgebung sprechen auch Matthias Miersch von der
       SPD, Katja Kipping von der Linken und Annalena Baerbock von den Grünen.
       
       22 Jun 2018
       
       ## LINKS
       
   DIR [1] https://www.stop-kohle.de/
   DIR [2] /Petersberger-Klimadialog/!5511683
   DIR [3] /Kohlekommission-legt-los/!5508919
       
       ## AUTOREN
       
   DIR Leonardo Pape
       
       ## TAGS
       
   DIR Schwerpunkt Klimawandel
   DIR Kohleausstieg
   DIR Demonstrationen
   DIR Kohle
   DIR Braunkohle
   DIR fossile Energien
   DIR Schwerpunkt Klimawandel
   DIR Schwerpunkt Klimawandel
   DIR Annalena Baerbock
   DIR Schwerpunkt Klimawandel
       
       ## ARTIKEL ZUM THEMA
       
   DIR Ringen um Kohle-Aus: „Ausstieg kann viel Geld sparen“
       
       Ökostrom-Erzeuger Greenpeace Energy rechnet jährlich mit
       Milliarden-Einsparungen durch ein rasches Kohle-Aus. Die Industrie sieht
       das anders.
       
   DIR Kommentar Grüne Wirtschaft: Die Gerechtigkeit wechselt die Seiten
       
       Der „gerechte Übergang“ zu einer klimafreundlichen Wirtschaft bedeutet
       auch, Jobverluste zu kompensieren. Die Ärmsten werden dabei vergessen.
       
   DIR Petersberger Klimadialog: Kohleausstieg in Slow Motion
       
       In Berlin fordern viele Staaten einen „gerechten Übergang“ zu einer
       Wirtschaft ohne Kohle, Öl und Gas. Deutschland blamiert sich beim
       Klimaziel.
       
   DIR Kohlekommission legt los: Zu Beginn gibt es Zweifel am Zeitplan
       
       Diesmal hat das Kabinett das mehrfach angekündigte Gremium endlich
       eingesetzt. Umweltverbände machen trotz Zweifeln erstmal mit.
       
   DIR Grünen-Chefin über Kohlekommission: „Die Klimakrise wartet nicht“
       
       Dass die Opposition in der Kohlekommission nicht vertreten ist, findet
       Annalena Baerbock empörend. Über einige Mitglieder freut sich die Grüne
       aber auch.
       
   DIR Anti-Kohle-Demo vor dem Klimagipfel: 25.000 protestierten in Bonn
       
       Ein breites Bündnis hatte dazu aufgerufen, für eine Ende der
       Kohleverstromung auf die Straße zu gehen. Es kamen weit mehr Menschen als
       erwartet.