# taz.de -- Sitzblockade gegen Einwanderungspolitik: 575 Festnahmen in Washington
> Um gegen die Einwanderungspolitik von Präsident Trump zu protestieren,
> besetzen Demonstrierende ein Senatsgebäude. Hunderte werden festgenommen.
IMG Bild: Vor allem Frauen demonstrierten gegen die Trennung und Inhaftierung von Einwandererfamilien
Washington afp | Die US-Polizei hat fast 600 Menschen vorübergehend
festgenommen, die in einem Senatsgebäude gegen die Einwanderungspolitik von
US-Präsident Donald Trump protestiert hatten. Unter den mehrheitlich
weiblichen Demonstranten gegen die Trennung und Inhaftierung von
Einwandererfamilien waren auch die demokratische Kongressabgeordnete
Pramila Jayapal und die Hollywoodschauspielerin Susan Sarandon.
Die Trump-Gegner versammelten sich am Donnerstag im Atrium eines
Senatsgebäudes in Washington zu einer Sitzblockade und zeigten ein Banner
mit der Aufschrift: „Die Familien müssen zusammen in Freiheit bleiben“.
Die Kapitolspolizei nahm nach eigenen Angaben rund 575 Menschen wegen
„ungesetzlichen Demonstrierens“ vorübergehend fest. Sie müssen mit einer
Geldstrafe rechnen. Am Samstag soll eine weitere Demonstration gegen
[1][die Einwanderungspolitik des US-Präsidenten] stattfinden.
Die Regierung Trump hatte im Rahmen einer „Null-Toleranz“-Politik gegenüber
illegal ins Land kommenden Migranten [2][Kinder ihren Eltern weggenommen
und getrennt in Heimen untergebracht]. Nach einem Aufschrei der Empörung in
der Öffentlichkeit stoppte Präsident Trump jedoch in der vergangenen Woche
diese Praxis.
Rund 2.000 der betroffenen Migrantenkinder sind aber nach Angaben der
Regierung weiterhin getrennt von ihren Eltern in Heimen untergebracht. Die
Eltern werden wegen des illegalen Grenzübertritts wie Straftäter behandelt
und befinden sich in Haft.
29 Jun 2018
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