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       # taz.de -- Entschädigung für Atomkonzerne: Millionen für RWE und Vattenfall
       
       > Der Bundestag setzt ein Urteil des Bundesverfassungsgerichts um: Die
       > Energiekonzerne werden für den Atomausstieg entschädigt.
       
   IMG Bild: Der Atomausstieg in Aktion: Abriss des AKW Mühlheim-Kärlich
       
       Berlin dpa | Für den [1][2011 beschlossenen Atomausstieg] erhalten die
       Energiekonzerne RWE und Vattenfall eine millionenschwere Entschädigung. Der
       Bundestag verabschiedete am späten Donnerstagabend eine entsprechende
       Gesetzesänderung und setzte damit ein Urteil des Bundesverfassungsgerichts
       um. Die Karlsruher Richter hatten im Dezember 2016 entschieden, dass die
       Stromkonzerne für bereits [2][getätigte Investitionen und für verfallene
       Strom-Produktionsrechte entschädigt werden müssen].
       
       Unter dem Eindruck der Reaktorkatastrophe im japanischen Fukushima hatte
       die damalige schwarz-gelbe Koalition beschlossen, zum Jahr 2022 aus der
       Atomenergie auszusteigen. Diese Entscheidung führte zur Stilllegung von
       acht Atomkraftwerken, für die anderen neun Kraftwerke wurde ein
       stufenweiser Abschaltplan vereinbart.
       
       Die Höhe der jetzt beschlossenen Entschädigung kann allerdings erst im Jahr
       2023 ermittelt werden, wenn die tatsächlich nicht produzierte Strommenge
       und die damit entgangenen Gewinne konkret feststehen. Die Bundesregierung
       rechnet laut Gesetzentwurf mit einer Betrag „im oberen dreistelligen
       Millionenbereich“.
       
       Im Gegensatz zu RWE und Vattenfall steht Eon bisher keine Entschädigung zu,
       weil die Reststrommengen bis zum endgültigen Atomausstieg wohl noch auf
       andere Atomkraftwerke verteilt werden können. Der vierte
       Kraftwerksbetreiber EnBW hatte nicht [3][in Karlsruhe geklagt].
       
       29 Jun 2018
       
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