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       # taz.de -- Islamischer Staat und Taliban: Mehr zivile Kriegsopfer in Afghanistan
       
       > In Afghanistan ebbt die Gewalt nicht ab. Im ersten Halbjahr 2018 sind bei
       > Gefechten und Anschlägen laut UN-Mission bereits 1.692 Zivilisten ums
       > Leben gekommen.
       
   IMG Bild: Feuerwehrmänner nach einem Selbstmordattentat in Jalalabad
       
       KABUL afp | Die Zahl der im Krieg in Afghanistan getöteten Zivilisten ist
       im ersten Halbjahr 2018 gegenüber dem Vorjahreszeitraum erneut gestiegen:
       1.692 Zivilisten seien in dieser Zeit getötet worden – 1 Prozent mehr als
       im entsprechenden Vorjahreszeitraum, teilte die UN-Mission in Afghanistan
       (Unama) am Sonntag mit. Weitere 3.430 Menschen wurden verletzt, etwas
       weniger als im Vorjahreszeitraum.
       
       1.413 Menschen wurden laut Unama von Januar bis Juni durch Selbstmord- und
       Bombenangriffe getötet oder verletzt. Die Terrormiliz „Islamischer Staat“
       (IS) sei für den Großteil der Angriffe verantwortlich. An zweiter Stelle
       stehen die radikalislamischen Taliban, die große Landesteile kontrollieren.
       
       Auch eine Waffenruhe konnte daran nichts ändern. Eine einseitig von der
       Armee ausgerufene Feuerpause hatte sich mit einer dreitägigen Waffenruhe
       der Taliban während des Fastenbrechens am Ende des Ramadan überschnitten.
       Doch gab es in dieser Zeit zwei Selbstmordanschläge des IS in der Provinz
       Nangarhar mit vielen Todesopfern.
       
       Am stärksten stieg die Zahl ziviler Opfer von Luftangriffen. 353 Personen
       seien dabei verletzt oder getötet worden – 52 Prozent mehr als im
       Vorjahreszeitraum. Neben der afghanischen Luftwaffe fliegen auch die USA
       Angriffe, die unter US-Präsident Donald Trump ausgeweitet wurden.
       
       Unama verzeichnete zudem bereits 341 Todesfälle in Zusammenhang mit den für
       den 20. Oktober geplanten Parlaments- und Regionalwahlen. Die Taliban und
       die IS-Miliz versuchen diese zu sabotieren.
       
       Wegen der unsicheren Lage sind Abschiebungen afghanischer Flüchtlinge in
       ihre Heimat umstritten. Die Bundesregierung hob im Juni Beschränkungen
       dafür auf.
       
       15 Jul 2018
       
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