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       # taz.de -- das portrait: Thomas Bühnerhat nun Zeit für Bratwurst
       
   IMG Bild: Muss sich um die Abwicklung des Osnabrücker Dreisterne-Restaurants La Vie kümmern: Thomas Bühner Foto: dpa
       
       Am liebsten isst Thomas Bühner in seiner Freizeit Bratwurst, das verriet
       der Sternekoch der taz einmal in einem Interview. Dafür wird er ab sofort
       leider mehr Zeit haben: Das Luxus-Restaurant La Vie in der Osnabrücker
       Altstadt, das Bühner leitete, musste am vergangenen Wochenende schließen.
       
       Seit 2006 sorgte der 56-Jährige im La Vie, das zu den besten 150
       Restaurants weltweit gezählt wurde und regelmäßig prominente Gäste empfing,
       für kulinarische Genüsse der Extraklasse. Das Lokal erhielt unter seiner
       Führung den zweiten und dritten Michelin-Stern. Dennoch musste das
       Stahlunternehmen Georgsmarienhütte-Gruppe, Inhaber und Sponsor des
       Restaurants, aufgrund einer „organisatorischen Neuausrichtung“ den Betrieb
       einstellen.
       
       Wohl keine leichte Umstellung für Bühner, der das Restaurant als eines der
       besten des Landes und darüber hinaus bezeichnete. In den nächsten Wochen
       plant er, sich um die Zukunft seiner 30 Mitarbeiter*innen, sowie um die
       Abwicklung des La Vie zu kümmern. Danach will er sich einige Zeit für sich
       nehmen, Gespräche führen und sich überlegen, wie es konkret für ihn
       weitergeht. Viele neue Tätigkeiten sind für ihn vorstellbar: Berater,
       Konzeptentwickler, Küchendirektor und vieles mehr. Engagements als Gastkoch
       hat er schon angenommen.
       
       Seit den 1980ern beköstigt Bühner nun schon in angesehenen, zum Teil
       Sterne-Lokalen, seine Gäste. Rein zufällig war er zu seinem Beruf gelangt:
       Das Arbeitsamt hatte ihm zu einer Ausbildung zum Koch geraten. Stationen
       waren daraufhin unter anderem das Hilton in Düsseldorf, das Landhaus
       Scherrer in Hamburg und das La Table in Dortmund.
       
       Deutschlands „Koch des Jahres 2006“ bereitet am liebsten Fisch zu, da man
       da die kreativsten Saucen machen könne. Dass ein*e Jede*r kochen lernen
       kann, davon ist er überzeugt; es sei nur harte Arbeit. In der Küche folgt
       er der Devise: Mehr Wertschätzung und Bewusstsein für das, was wir essen.
       So sagte er der taz in einem Interview: „Wenn die Leute meinen, das geht
       immer noch eins billiger, kriegen sie Schrott. Und am Ende weinen alle: Das
       war Gammelfleisch.“ Mareen Butter
       
       18 Jul 2018
       
       ## AUTOREN
       
   DIR Mareen Butter
       
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