URI: 
       # taz.de -- Entführter Vietnamese Trinh Xuan Thanh: Liebesgrüße aus Hanoi
       
       > Ein Jahr nach der Entführung ist immer noch nicht alles geklärt. Die
       > Geschichte liest sich wie ein Agentenkrimi.
       
   IMG Bild: Mit den Sicherheitskräften aus Hanoi ist nicht zu spaßen (Archivbild 2005)
       
       Am 1. August 2001 reist ein junger Vietnamese, 25 Jahre alt, nach
       Deutschland, bezieht ein Einzelzimmer in einem Schulungsheim in der
       bayerischen Kleinstadt Murnau am Staffelsee und beginnt einen Deutschkurs.
       Die Bundesrepublik hat ihn dazu eingeladen. Genauer gesagt: der
       Auslandsgeheimdienst BND.
       
       16 Jahre später, am 23. Juli 2017, bezieht derselbe Mann wieder ein Zimmer
       in Deutschland, in der Kiez-Pension, Berlin-Friedrichshain. Nur wird er
       dieses Mal nicht lange bleiben, sondern noch am selben Tag wieder
       auschecken. Er heißt Quang Dung Vu und ist Mitarbeiter der Hauptabteilung 1
       des Ministeriums für öffentliche Sicherheit in Vietnam. Geheimdienst.
       
       Noch am selben Tag verschwindet ein anderer Vietnamese mitten in Berlin. Er
       heißt Trinh Xuan Thanh und hat vor wenigen Wochen in Deutschland Asyl
       beantragt. Er selbst sieht sich als Opfer eines Machtkampfes innerhalb der
       kommunistischen Staatsführung. Die vietnamesische Regierung sagt, er sei
       korrupt. Eine gute Woche später taucht Trinh Xuan Thanh wieder auf, im
       vietnamesischen Staatsfernsehen, abgemagert, wie ein Geist. Er sagt, er sei
       freiwillig in sein Heimatland zurückgekehrt. Ihm droht die Todesstrafe.
       
       Die Ermittler, die von Deutschland aus nach ihm suchen, sind sich da schon
       sicher: Er wurde entführt, vom Geheimdienst seines eigenen Landes.
       
       Ein erstaunlich ruhiges Jahr 
       
       Das ist nun ein Jahr her. Das Auswärtige Amt spricht damals von einem
       „präzedenzlosen und eklatanten Verstoß gegen deutsches Recht und gegen das
       Völkerrecht“, zwei Botschaftsmitarbeiter müssen Deutschland verlassen.
       Schon deutlich leiser wird die strategische Partnerschaft mit Vietnam
       ausgesetzt, die Entwicklungshilfe heruntergefahren, Vietnamesen mit
       Diplomatenpass brauchen jetzt ein Visum, um in Deutschland einzureisen.
       
       Die Bundesregierung teilt damals mit, man habe von den Entführungsplänen
       nichts gewusst, deshalb sei die Sache bedauerlich, aber nicht zu verhindern
       gewesen. Keine Nachfragen, keine Aufarbeitung im Bundestag. Es war ein
       erstaunlich ruhiges Jahr.
       
       Nur die Ermittler setzen bis heute zusammen, was wirklich passiert ist. Ein
       mutmaßlich beteiligter Mann steht derzeit vor dem Berliner Kammergericht.
       Er hat die Taten gestanden und wird voraussichtlich kommende Woche
       verurteilt.
       
       Aber es geht um mehr als um einen Kriminalfall. Vietnamesen in Deutschland
       fragen sich nun, auf welcher Seite sie eigentlich stehen – manche werden
       mit dem Tode bedroht. Und bis heute nicht geklärt ist die Frage: Hätten
       deutsche Behörden die Entführung verhindern können?
       
       Kapitel 1: Ein besonderer Prozess 
       
       Frühjahr 2018, Berlin, Kammergericht. Der Generalbundesanwalt hat einen
       Mann angeklagt, weil er an der Entführung beteiligt gewesen sein soll. Die
       Anklage wirft ihm vor, drei Autos, die zur Entführung benutzt wurden,
       angemietet und sich um das Hotelzimmer des mutmaßlichen Anführers gekümmert
       zu haben. Kleine Taten, die ihre Wucht erst durch einen Zusatz entfalten:
       „Geheimdienstliche Agententätigkeit“. Und: „Gegen die Bundesrepublik
       gerichtet“.
       
       Der Mann heißt Long N. H. Er ist 47 Jahre alt und betreibt ein
       Geldtransferbüro in Prag.
       
       Aber das Gericht will nicht nur herausfinden, was der Angeklagte getan hat.
       Die zwei Richterinnen und drei Richter des Senats wollen die globale
       Odyssee der Entführten nachvollziehen. Sie befragen die Zeugen, die
       beobachtet haben, wie Trinh Xuan Thanh zusammen mit seiner Geliebten, mit
       der er im Berliner Tiergarten spazieren ging, um 10.47 Uhr in einen VW-Bus
       gezerrt wurde. Sie lassen sich von den ermittelnden Polizisten berichten,
       wie die Entführten in die vietnamesische Botschaft gebracht und dort
       festgehalten wurden, als die Ermittler längst nach ihnen suchten.
       
       Long N. H., der Angeklagte in Berlin, scheint von all dem nicht viel
       wahrzunehmen. Mit rundem Rücken sitzt er neben den beiden Dolmetschern, die
       ihm über einen Kopfhörer simultan ins Vietnamesische übersetzen, was gesagt
       wird, nicht aber, was gemeint ist. Und so wird einmal selbst die Frage der
       Richterin, ob er denn nun wirklich gerade während der Verhandlung Kaugummi
       kaue, zu einem Zwischenspiel, bis er versteht, dass er das Ding ausspucken
       soll. Und sogar dann guckt er mit diesem leeren Blick, als ginge es gar
       nicht um ihn. Geht es ja auch nicht.
       
       Unbekanntes Terrain 
       
       Der Prozess ist politisch aufgeladen und er bewegt sich auf unbekanntem
       Terrain. In den Zuschauerreihen sitzen Mitarbeiter der vietnamesischen
       Botschaft, die den Prozess genau beobachten. Mit militantem Islamismus
       kennen sich deutsche Gerichte inzwischen aus. Mit dem vietnamesischen
       Regime eher nicht.
       
       Deshalb reicht eine simple Frage, um für Aufregung zu sorgen. Die Ehefrau
       des Entführungsopfers ist als Zeugin geladen. Die Richterin fragt: „Hat Ihr
       Mann irgendetwas erwähnt, wie er zurückgekommen ist nach Vietnam?“ Die
       Ehefrau schaut vorsichtig nach links, zu ihrem Zeugenbeistand. „Darf ich um
       eine Unterbrechung bitten?“
       
       Am Morgen war sie von drei Personenschützern begleitet worden, über eine
       geschützte Treppe direkt in den Sitzungssaal 145a hinein. Eine schmale
       Frau, sie trägt eine elegante türkisfarbene Jacke und verdeckt ihr Gesicht
       mit einem Blatt Papier.
       
       Sie berichtet davon, wie ihr Mann Karriere machte, in der Politik und der
       Wirtschaft, es bis in die Spitze der Bausparte des staatlichen Öl- und
       Gaskonzerns brachte, zum Vize-Gouverneur einer Provinz. Wie es vor Jahren
       Vorwürfe gegen ihn gab, es damals aber hieß, er sei unschuldig. Und wie
       dann die neuen Machthaber die alte Geschichte wieder herausgekramt hätten.
       
       Warnungen aus Hanoi 
       
       Sie erzählt, wie sie mit ihren drei Kindern nach Deutschland geflohen war.
       Wie ihr Mann am 20. August 2016 nachkam. Sie spricht vom zurückgezogenen
       Leben in Berlin und der Angst, gefunden zu werden. Trotzdem erreichten sie
       die Warnungen aus Hanoi. Warnungen, dass Agenten auf sie angesetzt worden
       seien. Sie hörten, dass Vietnam Deutschland um die Auslieferung gebeten
       habe. Deshalb beantragt Trinh Xuan Thanh im Mai 2017 politisches Asyl,
       wenige Wochen vor seiner Entführung. Doch dem langen Arm des autoritären
       Staates entkommt er nicht.
       
       Nach der kurzen Unterbrechung weigert sich seine Frau, auf die Frage der
       Richterin zu antworten. Im Saal entbrennt eine Diskussion: Greift hier ihr
       Zeugnisverweigerungsrecht?
       
       Trinh Xuan Thanhs Anwältin schaltet sich ein. Weil er im Verfahren der
       Nebenkläger ist, darf Petra Schlagenhauf im Saal sprechen: „Mein Mandant
       sitzt in Vietnam im Knast“, sagt sie. „Wenn ihm Äußerungen zur Verbringung
       zugeschoben werden könnten, könnte das Repressalien nach sich ziehen!“ Was,
       wenn der Angeklagte die Informationen nach Vietnam durchsticht, oder sein
       Verteidiger?
       
       Das Gericht entscheidet: Die Ehefrau muss anworten, ohne Zuschauer im Saal,
       die Prozessbeteiligten werden zur Geheimhaltung verpflichtet. Als hätten
       Pflichten und Regeln irgendjemanden zuvor von der Tat abgehalten.
       
       Kapitel 2: Wie man Agenten enttarnt 
       
       Die Ermittler hatten Glück. Hätten die Tatzeugen im Tiergarten nicht das
       Nummernschild des VW-Busses aufgeschrieben und hätte der Mietwagen kein
       GPS-System gehabt, dann hätte es durchaus sein können, dass die Entführer
       nie gefunden worden wären.
       
       Aber so kennen die Ermittler der 4. Mordkommission des Berliner
       Landeskriminalamtes die exakte Route, die das Entführungsfahrzeug gefahren
       ist. Sie finden so die Hotels, in denen die Agenten abgestiegen sind, zwei
       davon in unmittelbarer Nähe des Sheraton, wo Trinh Xuan Thanh vier Nächte
       mit seiner Geliebten verbrachte. Sie können stundenlange Aufnahmen von
       Überwachungskameras sichten.
       
       Ein kleiner Mann mit Mondgesicht und Halbglatze taucht da öfter auf. Als
       ein Kriminalbeamter ihn mithilfe einer Google-Bildersuche identifiziert,
       steht fest: Das war eine Entführung, die ganz oben organisiert wurde.
       
       Der Mann auf den Videos ist Generalleutnant Duong Minh Hung. Der
       Vize-Geheimdienstchef im Sicherheitsministerium, zwei goldene Sterne auf
       der Schulterklappe, kam eigens nach Berlin gereist. Und er checkte unter
       seinem echten Namen ein. Die Entführer fühlten sich sicher.
       
       Deutsch lernen für den Kidnapping-Job 
       
       Ein anderer Entführer wird identifiziert, weil der General geizig war. Das
       Hotel Berlin, Berlin blockt zur Sicherheit einen Betrag auf Hungs
       Kreditkarte. Der wird nicht zurückgebucht, ein Fehler. Der General schickt
       eine Beschwerdemail und gibt für Rückfragen eine Handynummer an.
       
       Mit dieser Nummer ist das Facebook-Profil eines anderen Mannes verknüpft.
       Die Ermittler jagen den Namen durch die Datenbanken. Treffer. Der Mann ist
       ein alter Bekannter: Quang Dung Vu, der ehemalige BND-Stipendiat.
       
       2001 hat er gut acht Monate in Deutschland verbracht, 20 Wochen Sprachkurs
       beim Goethe-Institut kosteten den BND 5.368,57 Euro. Das geht aus
       Unterlagen des BND und der Ausländerbehörde hervor. Er reiste danach immer
       wieder nach Deutschland. Heute ist er stellvertretender Leiter der
       Abteilung „Liaison“, die für die Beziehungen zu ausländischen
       Nachrichtendiensten zuständig ist. Für die Entführung ist er nicht nur
       wichtig, weil er Deutsch spricht. Sondern auch, weil er gute Kontakte hat.
       
       Mit all den Telefonverbindungen zwischen den Handys, die bei der Entführung
       eine Rolle spielten, erstellen die Ermittler ein Schaubild. Das Netzwerk
       der Entführer.
       
       Auf der Suche nach dem Flug 
       
       Allmählich wird den Ermittlern klar, wie viele Personen an dem Komplott
       beteiligt waren. Sie sehen die Gruppe, die aus Prag anreiste, die aus
       Paris, die Botschaftsleute, die teils immer noch in Deutschland sind, weil
       sie Immunität genießen. Schlüsselfiguren sind Quang Dung Vu, der General
       und ein hochrangiger Geheimagent, dessen Telefonverbindungen nahelegen,
       dass er die Entführung mit koordiniert haben muss. Bisher wissen die
       Ermittler über ihn nur, dass er ein Smartphone der Marke Samsung mit
       Prepaid-SIM-Karte nutzte.
       
       Wer Entführungsopfer von Deutschland nach Vietnam bringen will, steht vor
       einem Problem: Früher oder später muss er in ein Flugzeug steigen und an
       Flughäfen werden Passagiere kontrolliert. Den Ermittlern ist klar: Sie
       müssen den Flug finden. Aber sie landen erst einmal beim Hotel Borik, das
       auf einer Anhöhe in Bratislava gelegen ist, der Hauptstadt der Slowakei.
       
       Dorthin fahren drei Tage nach der Tat zwei Autos, ein Range Rover und ein
       Mercedes Vito. Die Insassen, da sind sich die Ermittler sicher: einige der
       Entführer und der Entführte. Und dann wird es für die Ermittler schwierig.
       Vietnamesische Agenten mögen dauernd zwischen verschiedenen Ländern
       pendeln. Deutsche Polizisten können das nicht. Der Generalbundesanwalt muss
       Rechtshilfeersuchen stellen, das dauert und gerade im Falle der Slowakei
       werden sie nur dürftig beantwortet.
       
       Im Hotel Borik findet an dem Mittwoch nach der Entführung eine Runde
       zusammen, die man in diesem Agentenkrimi nicht besser hätte erfinden
       können. Gastgeber ist der damalige slowakische Innenminister Robert
       Kaliňák. Vier Vietnamesen sind dabei, darunter General Hung, der in Berlin
       die Entführung koordiniert hatte, und ein weiterer 2-Sterne-General aus dem
       Ministerium. Der Kopf der Delegation heißt To Lam. Es ist der
       Sicherheitsminister Vietnams, Chef von Polizei und Geheimdiensten
       höchstpersönlich.
       
       Entführer auf dem Weg nach Hause 
       
       Das Treffen, das hatten taz-Recherchen ergeben, dauerte nur rund 50
       Minuten. Es wurde erst ein oder zwei Tage vorher angesetzt und war ein
       guter Vorwand für die Vietnamesen, um ihre slowakischen Freunde nach einem
       Flugzeug zu fragen. Acht weitere Vietnamesen stoßen zur Gruppe, darunter
       Quang Dung Vu, der BND-Stipendiat. Eine Gruppe von Entführern auf dem Weg
       nach Hause.
       
       Die Gäste haben nicht einmal Zeit für den Nachtisch. Der A319 nach Moskau
       wartet am VIP-Terminal des Flughafens. Um 14.46 Uhr hebt Flug SSG004 ab,
       zwölf Passagiere sind an Bord, alle haben Diplomatenpässe. Einer davon, da
       sind sich die Ermittler sicher, ist der Entführte Trinh Xuan Thanh.
       Natürlich nicht unter seinem echten Namen.
       
       Damit ist klar: Ein EU-Partnerland ist in die Entführung eines
       Asylbewerbers aus Deutschland verstrickt. Als dieser Verdacht Ende April
       aufkommt, verspricht der slowakische Ministerpräsident Peter Pellegrini
       Bundeskanzlerin Merkel, alles aufzuklären. Seitdem hat man von ihm nicht
       mehr viel gehört.
       
       Unklar ist den Ermittlern, wie der Entführte von Moskau weiter nach Vietnam
       kam. Anfang August 2017 beauftragen sie die BKA-Verbindungsbeamtin,
       herauszufinden, ob der Entführte an Bord einer bestimmten Maschine war.
       Vietnam Airlines, Flugnummer VN64, Abflug vom Flughafen Moskau-Domodedowo
       am 27. Juli um 19 Uhr.Die Verbindungsbeamtin fragt beim russischen
       Geheimdienst FSB nach und meldet drei Monate später nach Deutschland: Sie
       habe keine Antwort bekommen und da sie nicht davon ausgehe, dass eine
       kommt, hake sie auch nicht weiter nach.
       
       Kapitel 3: Kommunisten und Volksverräter 
       
       Im Minutentakt zählt er mit, wie die Nachricht aus Berlin ihr Publikum
       findet. Die Verhandlung ist am Mittag unterbrochen und der Journalist Trung
       Khoa Le nutzt die Zeit, um ein Video aufzunehmen: Der Angeklagte hat seine
       Mittäterschaft gestanden, das erklärt Le nun im Detail, die Kamera wackelt.
       Er postet es auf Facebook.
       
       Stunden später werden es fast 50.000 Vietnamesen gesehen haben. Le grinst.
       Aber so grinst er auch, wenn er von den Morddrohungen gegen ihn spricht.
       
       Trung Khoa Le ist einer der wichtigsten vietnamesischen Journalisten in
       Deutschland. In seiner Heimat herrscht Medienzensur, in der Rangliste der
       Pressefreiheit von „Reporter ohne Grenzen“ steht Vietnam auf Platz 175 von
       180. Seine Seite, Thoibao.de, ist dort nur über Umwege zu erreichen. Im
       vergangenen Sommer war er der erste Journalist, der von der Entführung
       berichtete. Weltweit.
       
       Bis 2016 war Trung Khoa Le das, was man linientreu nennt. Wenn die
       Botschaft bei ihm anrief und bat, seine Artikel zu ändern, tat er das.
       
       Es ist eng in der Diaspora 
       
       Vor einem Jahr hatte er über den Besuch des vietnamesischen
       Premierministers Nguyen Xuan Phuc auf dem G20-Gipfel in Hamburg nicht in
       dem patriotischen Ton berichtet, den Hanoi wünschte. Trung Khoa Le erhielt
       Todesdrohungen und ging zur Polizei. Anschließend schoss er ein Foto von
       sich und seinem deutschen Presseausweis vor dem Polizeigebäude und stellte
       das auf seine Website. Die Botschaft: Ich bin ein deutscher Journalist.
       Hier ist nicht Vietnam.
       
       Seit Trung Khoa Le über die Entführung berichtet, ruft die Botschaft nicht
       mehr bei ihm an. Die Staatskonzerne, die bei ihm Anzeigen geschaltet
       hatten, auch nicht. Die einen nennen ihn nun Volksverräter, andere bitten
       ihn um ein Selfie, als sei er ein Star.
       
       Es ist eng in der Diaspora. Die Herkunft aus der gleichen Provinz, dem
       Norden oder Süden des Landes strukturiert auch hierzulande die Community.
       Und die Nähe zum Regime. Diplomaten sind Ehrengäste bei Familienfeiern oder
       Vereinsfesten, sie sind es, die ihre Landsleute mit lukrativen Aufträgen
       versorgen.
       
       Nur will die nicht mehr jeder haben. Ein Mann erzählt der taz, dass die
       Botschaft ihn als Reiseleiter für eine Polizeidelegation beauftragen
       wollte, er aber ablehnte, aus Angst, in dubiose Machenschaften verwickelt
       zu werden.
       
       Verschiebung der Loyalitäten 
       
       Ein anderer meldete sich gleich nach der Entführung bei der Polizei und
       erzählte, wie ihn ein Bekannter aus der Botschaft gebeten hatte, das Gepäck
       einer erkrankten Vietnamesin aus einem Hotel abzuholen. Es war das der
       entführten Geliebten, die noch am Abend mit einem Linienflug nach Hanoi
       gebracht wurde. Eine Aussage gegen einen Diplomaten – noch vor Monaten
       undenkbar.
       
       Es sind fast nur Vietnamesen, die diese Verschiebung der Loyalitäten im
       Gerichtssaal verfolgen. In der einen Zuschauerreihe sitzen Mitarbeiter der
       Botschaft, zwei Männer staatlicher Nachrichtenagenturen, gelegentlich
       Angehörige des Angeklagten. „Kommunisten“ werden sie von denen in der
       anderen Sitzreihe genannt, den Oppositionellen. Das sind die
       „Volksverräter“. Trung Khoa Le sitzt vorne bei den Journalisten.
       
       Ende Juni geht ein Hinweis bei der Berliner Polizei ein. Anonym. Schon
       wieder soll ein Komplott geplant sein: Der Journalist Trung Khoa Le soll
       verschwinden. Vergiftet werden vielleicht oder überfahren.
       
       Der taz sagt die Polizei, es gebe kein erhöhtes Sicherheitsrisiko für
       Vietnamesen in Deutschland. Trung Khoa Le aber bitten sie zum Gespräch und
       schreiben ihm eine Telefonnummer auf. Die soll er anrufen, wenn ihm etwas
       auffällt. Oder er sich bedroht fühlt.
       
       Kapitel 4: Was wussten die Deutschen? 
       
       Ein ausländischer Geheimdienst entführt einen Mann – und niemand will etwas
       von den Vorbereitungen gemerkt haben. Recherchiert man in Ministerien, bei
       Geheimdiensten, in Ermittlungsakten und Polizeiberichten, drängt sich ein
       anderes Bild auf. Die vietnamesische Regierung hat die deutschen Behörden
       und sogar deutsche Minister vor der Entführung so sehr bedrängt, Trinh Xuan
       Thanh auszuliefern, dass den Behörden deutlich werden musste: Sie wollen
       den Mann um jeden Preis.
       
       Herbst 2016, Trinh Xuan Thanh ist aus Vietnam geflohen. Um ihn zu suchen,
       schickt die Regierung Polizisten der Fahndungsabteilung C52 nach Europa.
       Sie suchen in Prag nach ihm, in Deutschland. Zwei Beamte des
       Sicherheitsministeriums reisen nach Berlin, „um die Botschaft zu
       unterstützen“, heißt es in einem Schreiben der Bundespolizei an das LKA aus
       diesem Jahr.
       
       In Hanoi bestellt das Sicherheitsministerium im September 2016 den
       Verbindungsbeamten der Bundespolizei ein, dreimal. Er bekommt einen Brief
       überreicht, adressiert an den deutschen Innenminister. Darin: Ein
       Fahndungs- und Auslieferungsersuchen. Der Bundespolizist gibt es an das BKA
       weiter. Später erhält der BKA-Präsident persönlich einen Anruf aus Hanoi.
       Zu diesem Zeitpunkt ist Trinh Xuan Thanh bereits über Interpol zur
       internationalen Fahndung ausgeschrieben.
       
       Wieder kommen Delegationen nach Deutschland. Am 13. September 2016 werden
       die Vietnamesen im Bundespolizeipräsidium in Potsdam vorstellig, ein
       weiteres Mal am 22. September. Die Vietnamesen sagen, sie würden die Kosten
       für die Rückführung übernehmen.
       
       Ein Haftbefehl ohne Unterschrift 
       
       Der vietnamesische Ministerpräsident schickt einen Brief an Angela Merkel.
       Die Bundeskanzlerin verweist in ihrer Antwort auf die unabhängige Justiz,
       die über die Auslieferung zu entscheiden habe. Später wird sie vom
       Ministerpräsidenten persönlich auf die Sache angesprochen, Anfang Juli, am
       Rande des G20-Gipfels in Hamburg.
       
       Die zuständigen Stellen in Deutschland haben längst die Brisanz des Falles
       erkannt. Sie halten es für möglich, dass Trinh Xuan Thanh ein politischer
       Prozess droht. Das Auslieferungsersuchen war formal nicht vollständig, der
       Vorwurf nur vage beschrieben: Trinh Xuan Thanh soll als Chef des
       Staatsunternehmens einen Verlust von 130 Millionen Euro erwirtschaftet
       haben. Der Haftbefehl ist nicht einmal von einem Richter unterschrieben.
       
       Die Behörden entscheiden deshalb, den Gesuchten nicht festzunehmen. Er wird
       lediglich zur Aufenthaltsermittlung ausgeschrieben. Um überhaupt
       herauszufinden, wo er wohnt.
       
       Die Vietnamesen lassen nicht locker: Sie weisen auf mutmaßliche
       Aufenthaltsorte hin, schicken deutsche Mobilnummern und das Foto eines
       Autokennzeichens, das zu ihm führen soll.
       
       Es gab Gerüchte 
       
       „Im Nachhinein“, so sagte es ein Beamter des BKA-Referats
       Interpol-Personenfahndung vor Gericht, „verwunderte uns das schon.“ So viel
       Detailwissen, so aufwendig zusammengetragen. Geheimdienstarbeit.
       
       Es gibt keine Hinweise darauf, dass die Vietnamesen offen gesagt haben:
       Wenn ihr Trinh Xuan Thanh nicht ausliefert, entführen wir ihn. Aber es gab
       Gerüchte. Hat irgendjemand in Erwägung gezogen, dass man den Asylbewerber
       schützen müsste? Das Auswärtige Amt, das Innenministerium, der
       Verfassungsschutz und der BND schweigen sich dazu aus.
       
       Aus Sicherheitskreisen ist lediglich zu hören, dass der Verfassungsschutz,
       der für die Spionageabwehr im Inland zuständig ist, vom BND nicht
       informiert wurde. Ihm wurde nicht mitgeteilt, dass namentlich bekannte
       Geheimagenten nach Deutschland reisten. Aber dass ein ausländischer
       Geheimdienst sich so eine Aktion traut, habe ohnehin niemand geahnt.
       
       Dabei gibt es Hinweise, dass der vietnamesische Geheimdienst schon mehrfach
       im Ausland Landsleute entführt hat. Aber das war in Südostasien, weit weg.
       Eine Entführung durch einen ausländischen Geheimdienst in Deutschland – so
       ein Fall war zuletzt am Ende des Kalten Kriegs bekannt geworden.
       
       Vietnam ist der Anker des Westens in der Region 
       
       Deutschland und Vietnam verbindet eine Beziehung, die die einen pragmatisch
       nennen, die anderen gut. 2011 vereinbarten Bundeskanzlerin Merkel und der
       damalige vietnamesische Premierminister eine strategische Partnerschaft.
       Die Justizministerien arbeiteten eng zusammen, regelmäßig besuchen deutsche
       Delegationen Vietnam und andersherum. Und nicht zu vergessen: Es war das
       Ministerium für Staatssicherheit der DDR, dass den Vietnamesen bis 1989
       half, ihren Geheimdienst zu modernisieren.
       
       Vietnam, das ist der Anker des Westens in dieser Region. Für deutsche und
       amerikanische Dienste ist es wichtig, die Beziehung zu Hanoi zu pflegen, um
       so mehr über China zu erfahren. Wichtiger vielleicht noch als eine
       diplomatische Kränkung. Und das Schicksal eines Flüchtlings.
       
       So kommt wieder Quang Dung Vu ins Spiel, der Geheimdienstmitarbeiter, der
       den Sprachkurs in Deutschland besucht hatte. Immer wieder bietet
       Deutschland Kurse für Sicherheitskräfte aus Staaten an, in denen Recht und
       Sicherheit noch ausbaufähig sind. Ausbildungshilfe heißt das dann. Nur
       profitiert von solchen Beziehungen nie nur eine Seite.
       
       Für April 2017 beantragt Quang Dung Vu ein Visum für Deutschland. Als
       Referenz führt er eine BND-Mitarbeiterin in Hanoi an. Sein Reisezweck:
       „Gespräch mit Vizepräsident des BND“. Ein Termin ganz oben.
       
       „Keine gerichtsverwertbaren Erkenntnisse“ 
       
       Auch ein weiterer Mann wurde von Deutschland ausgebildet: Thanh Hai Le, er
       ist der Verbindungsbeamte der vietnamesischen Polizei in Berlin, also der
       Ansprechpartner für deutsche Behörden. 2012 war er als Teilnehmer am
       BKA-Stipendiatenprogramm in Berlin. Das Programm umfasst Sprachkurse,
       Workshops, Praktika. Kosten, laut Innenministerium: mehr als 22.000 Euro.
       
       Auch Thanh Hai Le hatte seine Kontakte genutzt. Er war es, der 2016
       Fahndungshinweise an die deutschen Behörden weitergeleitet hatte. Er war
       es, der bei der Bundespolizei vorstellig wurde. Als alles nichts hilft,
       steigt er am 25. Juli, zwei Tage nach der Entführung, in seinen blauen
       Passat, Diplomatenkennzeichen 0-147-15, und fährt mit Quang Dung Vu und den
       anderen in der Wagenkolonne, mit der vermutlich das Entführungsopfer nach
       Brünn in Tschechien gebracht wird, von wo es dann weitergeht in die
       Slowakei.
       
       Zwei Monate nach der Entführung teilte der BND auf Anfrage des BKA mit: Es
       lägen „keine gerichtsverwertbaren Erkenntnisse“ zur politischen Verfolgung
       von Trinh Xuan Thanh vor. Ebenso wenig Angaben zu seiner politischen
       Funktion, seiner Zugehörigkeit zu politischen Lagern, dem Vorgehen der
       Parteiführung gegen politische Gegner sowie zu seinem Strafverfahren in
       Vietnam. Nichts.
       
       Der BKA-Stipendiat Thanh Hai Le lebt nach wie vor in Berlin. Er genießt
       diplomatische Immunität. Und Quang Dung Vu ist heute immer noch der
       Ansprechpartner für den Bundesnachrichtendienst in Hanoi.
       
       Kapitel 5: Der Deal 
       
       Am frühen Morgen des 29. Juli, sechs Tage nach der Entführung, besucht eine
       ungewöhnlich große Entourage Zelle 12 im Straflager B14 in Hanoi. Ein
       General aus dem Ministerium für öffentliche Sicherheit ist gekommen, ein
       Mann aus der Anstaltsleitung begleitet ihn, mehrere Wachleute und ein
       Gefängnisarzt. Sie wollen zu Trinh Xuan Thanh. Daran erinnert sich Nguyen
       Van Dai, ein Menschenrechtsanwalt, der ein paar Zellen weiter saß und vor
       einigen Wochen nach Deutschland ausreisen durfte. In einem Café nahe
       Frankfurt am Main erzählt er von seiner Haft.
       
       Im Straflager darf jeder Häftling einmal im Monat Besuch empfangen. Die
       Gespräche werden überwacht. Die meisten Insassen lesen Bücher, rennen
       stundenlang auf der Stelle, um sich fit zu halten. Raus aus den Zellen
       dürfen sie nur, wenn die Ermittler Fragen haben. Immer die gleichen.
       Stundenlang.
       
       Trotzdem spricht sich schnell rum, wie prominent der neue Insasse ist. Sind
       gerade keine Wärter in der Nähe, unterhalten sich die Häftlinge über ihre
       Fenster, von Zelle zu Zelle. Stille Post. Trinh Xuan Thanh reagiert nicht,
       als der Menschenrechtler Nguyen Van Dai versucht, ihn anzusprechen.
       
       Trinh Xuan Thanhs Prozesse in Vietnam sind inzwischen abgeschlossen,
       zweimal lebenslänglich. Das Auswärtige Amt hatte verlangt, dass er nicht
       zum Tode verurteilt wird. Die Berufung hat er im Mai zurückgezogen. Weil er
       keine Hoffnung auf ein faires Verfahren habe, sagt seine deutsche Anwältin.
       Und womöglich auch, weil längst feststeht, dass über seine Freiheit nicht
       im Gerichtssaal entschieden wird.
       
       Das Auswärtige Amt schweigt 
       
       Ende Juni kommt der Handelsrat der vietnamesischen Botschaft am Rande einer
       Veranstaltung in Berlin ins Plaudern. Es gebe doch längst eine Vereinbarung
       zwischen beiden Regierungen, sagt er, seit Dezember 2017. Darüber, wie sich
       die Beziehungen normalisieren sollen. Deutschland hatte stets betont, Trinh
       Xuan Thanh müsse dafür freikommen. Auf die Frage nach einem Deal schweigt
       das Auswärtige Amt.
       
       Wenn Trinh Xuan Thanh frei ist, könnte endlich das Freihandelsabkommen mit
       der EU in Kraft treten, das Vietnam so wichtig ist.
       
       Er kann jederzeit nach Deutschland einreisen. Am 5. Dezember 2017, ein
       knappes halbes Jahr nach der Entführung, hat das Bundesamt für Migration
       und Flüchtlinge ihm Asyl gewährt.
       
       21 Jul 2018
       
       ## AUTOREN
       
   DIR Sebastian Erb
   DIR Marina Mai
   DIR Christina Schmidt
       
       ## TAGS
       
   DIR Vietnam
   DIR Entführung
   DIR Lesestück Recherche und Reportage
   DIR Trinh Xuan Thanh
   DIR Deutscher Reporterpreis
   DIR Entführung
   DIR Schwerpunkt Korruption
   DIR Trinh Xuan Thanh
   DIR Vietnam
   DIR Reporter ohne Grenzen
   DIR Vietnam
   DIR Vietnam
   DIR KP Vietnam
   DIR Trinh Xuan Thanh
   DIR Vietnam
   DIR Trinh Xuan Thanh
   DIR Entführung
   DIR Entführung
   DIR Trinh Xuan Thanh
   DIR Trinh Xuan Thanh
   DIR Trinh Xuan Thanh
       
       ## ARTIKEL ZUM THEMA
       
   DIR Verschleppung von Trinh Xuan Thanh: Neue Verhaftung in Entführungsfall
       
       Vietnamesische Geheimdienstler sollen 2017 einen Ex-Funktionär aus Berlin
       verschleppt haben. Nun wurde ein mutmaßlicher Helfer in Prag festgenommen.
       
   DIR Ex-Abgeordneter mit dubiosen Kontakten: CDU-Mann mit Vietnam-Faible
       
       Als er noch im Bundestag saß, vermittelte Mark Hauptmann Masken aus
       Vietnam. Sein Kreisverband erhielt eine dubiose Spende.
       
   DIR Verurteilung im Fall Trinh Xuan Thanh: Geständnis und Glaubwürdigkeit
       
       Das Urteil gegen einen Entführungshelfer ist rechtskräftig. Nun bemüht sich
       die Anwältin um die Freilassung Trinh Xuan Thanhs aus vietnamesischer Haft.
       
   DIR Gesetz zur Internetkontrolle in Vietnam: Meinungsfreiheit eingeschränkt
       
       Ab jetzt sollen Google, Facebook & Co. auf Aufforderung Nutzerdaten an die
       Regierung geben. Kritiker nennen das „totalitäres Modell der
       Informationskontrolle“.
       
   DIR Vietnamesische Regimekritiker: Bei Facebook rausgetrickst
       
       Wegen konstruierter Regelverstöße löscht Facebook die Konten kritischer
       Blogger aus Vietnam. Dahinter steckt der Staat, glaubt Reporter ohne
       Grenzen.
       
   DIR Vietnams Regierung verwehrt Einreise: Dissidentin zurück in Deutschland
       
       Die Regierung in Hanoi weigert sich, die schwer erkrankte Le Thu Ha wieder
       ins Land zu lassen. Damit verstößt sie gegen das Völkerrecht.
       
   DIR Regimekritikerin aus Vietnam: Hanoi sperrt Staatsbürgerin aus
       
       Eine politische Gefangene war gegen ihren Wunsch nach Deutschland gekommen.
       Jetzt versucht sie vergeblich, nach Hause zurückzukehren.
       
   DIR Nach Entführung im Berliner Tiergarten: Auf Entspannungskurs mit Vietnam
       
       Deutschland hat die strategische Partnerschaft mit Vietnam wieder
       aufgenommen. Was bedeutet das für den entführten Trinh Xuan Thanh?
       
   DIR In Berlin entführter Vietnamese: Angeblich hat keiner etwas gewusst
       
       Die Bundesregierung bezieht Stellung zu offenen Fragen im Entführungsfall
       Trinh Xuan Thanh. Ganz schlüssig sind ihre Angaben nicht.
       
   DIR Trịnh Xuân Thanh: Lời Chào Thân Ái Từ Hà Nội
       
       Một người Việt Nam nộp đơn xin tỵ nạn tại Đức – rồi bị bắt cóc bởi cơ quan
       mật vụ của chính đất nước mình. Tại sao chuyện này lại có thể xảy ra?
       
   DIR Prozess um entführten Vietnamesen: Unrechtsberatung aus Vietnam
       
       Überraschend hat der in Berlin verurteilte Vietnamese Revision eingelegt.
       Zuvor hatte sich die vietnamesische Regierung eingeschaltet.
       
   DIR Urteil gegen Vietnamesen in Berlin: Vier Jahre Haft für die Entführung
       
       Ein Vietnamese aus Prag hat dabei geholfen, Trinh Xuan Thanh zu entführen.
       Dafür muss er jetzt ins Gefängnis.
       
   DIR Plädoyer im Berliner Prozess: Vietnam-Entführer soll ins Gefängnis
       
       Der Prozess um die Entführung des Ex-Politikers Trinh Xuan Thanh geht zu
       Ende. Verteidigung und Anklage fordern Haft.
       
   DIR Entführter Vietnamese Trinh Xuan Thanh: Deutschland hat Entführer ausgebildet
       
       Taz-Recherchen zeigen, dass mindestens zwei der mutmaßlichen Täter von BND
       und BKA geschult wurden.
       
   DIR Entführung von Trinh Xuan Thanh: Vietnamese gesteht Mittäterschaft
       
       Fast ein Jahr nach der Entführung eines vietnamesischen Geschäftsmanns in
       Berlin hat ein mutmaßlicher Mittäter gestanden. Das ist Teil eines Deals.
       
   DIR Hackerattacken auf vietnamesische Journalisten: Angriff auf kritische Reporter
       
       Hacker behindern die Arbeit vietnamesischer Journalisten in Berlin. Mancher
       vermutet die Täter in Hanoi. Die Polizei ermittelt.