# taz.de -- Kommentar Kleingärten-Ausländerquote: Gärten sind für alle da
> Eine Pachtvergabe nur an Deutsche, wie es ein der größte
> Kleingartenverein in Kiel erwägt, ist nicht akzeptabel. Politik und
> Verwaltung müssen das verhindern.
IMG Bild: Die Gesetze und Regeln für Kleingarten-Kultur sind älter als dieser Gartenzwerg.
[1][Hier] wurden pauschale Vorwürfe gegen eine riesige Bevölkerungsgruppe –
die Zuwanderer – erhoben. Die hielten sich nicht an Regeln. Der Vorsitzende
der Türkischen Gemeinde bringt es auf den Punkt, wenn er sagt,
Regelneinhalten in Kleingärten sei für Deutsche wie Nichtdeutsche eine
Herausforderung.
Und viele Regeln sind antiquiert. Dass eine Hecke nur 1,20 hoch sein darf
oder immer auf einem Drittel der Fläche Gemüse angebaut werden muss, zum
Beispiel. Das schreibt sogar ein Bundesgesetz vor, trotzdem ist es
veraltet. Andere Regeln, etwa eine mittägliche Ruhepause für Rasenmäher und
anderen Lärm, sind durchaus noch sinnvoll. Auch das Verbot von
Kleintierhaltung mag nachvollziehbare Gründe haben. Hier gilt es zu reden
und Lösungen zu finden. Und vermutlich ist es der richtige Weg, wenn die
Stadt die Vereine von Aufgaben wie Pachteintreiben entlastet, damit
Konfliktpotential reduziert wird.
Was gar nicht geht, ist eine Quotierung bei der Gartenvergabe nach
ethnischer Herkunft. Zwar dürfen Vereine den Aufnahmeantrag eines Mitglieds
ablehnen, solange sie keine Monopolstellung in ihrem Bereich haben. Doch
die hier schon öffentlich angedrohte Praxis dürfen Politik und Verwaltung
nicht dulden. Kleingartenflächen sind für die Erholung aller Stadtbewohner
da.
Schön zu hören, dass die Wortführer der Kritik nicht „in der braunen Ecke“
stehen möchten. Nur sind sie dann gefordert, die Androhung zurückzunehmen
und in Austausch mit Politik, Stadt und weiteren Verbänden zu treten. Die
Berichterstattung in den Medien krankte daran, dass einseitig über
Zuwanderer geschrieben wurde, ohne mit diesen zu reden. Ein Runder Tisch
bietet sich an.
„Der Unterschied zwischen sich unglücklich ausdrücken und diskriminieren
ist irgendwie hauchdünn“, klagte eine Leserin zum Kleingartenstreit. Die
nun in Aussicht gestellte Sozialarbeit benötigen wohl auch die deutschen
Gärtner, damit sie sich nicht um Kopf und Kragen reden.
23 Jul 2018
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DIR Kaija Kutter
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