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       # taz.de -- AfD lädt völkischen Aktivisten ein: Rechter Besuch im Bundestag
       
       > Der rechte Netzwerker Philip Stein spricht auf Einladung der AfD im
       > Bundestag. Ausgerechnet zu Förderprogrammen gegen Rechts.
       
   IMG Bild: Philip Stein (rechts), hier in seiner Funktion als Burschenschafts-Sprecher (Archivbild aus dem Jahr 2015)
       
       Berlin taz | Der Begriff rechtsradikal sei ja leider so vorbelastet,
       inhaltlich aber schon passend für seine Positionen, hatte der Aktivist
       Philip Stein im letzten Jahr öffentlich erklärt. Stein ist [1][Leiter des
       flüchtlingsfeindlichen Kampagnenprojekts] „Ein Prozent“, in dem sich
       deutsche und österreichische Aktivisten der rechtsextremen Identitären
       Bewegung vernetzen, er ist Sprecher des stramm rechten Dachverbands
       Deutsche Burschenschaften und vertreibt im eigenen Kleinverlag die Werke
       rechtsradikaler Autoren. Am Mittwochabend spricht Stein auf Einladung der
       AfD in Berlin – in den Räumen des Bundestags. Die [2][neue Rechte ist dort
       angekommen].
       
       Das Büro des Abgeordneten Frank Pasemann bestätigte den Termin gegenüber
       der taz, zuerst hatte die Welt berichtet. Stein werde vor etwa 60 Personen
       sprechen, geladen sei die AfD-Fraktion, ihre Mitarbeiter und auch ein
       kleinerer Teil externer Gäste. Das Thema des Vortrags: „Linke
       Förderstrukturen und der neue ‚Kampf gegen Rechts‘“.
       
       Die vielfältigen Programme gegen Rechtsextremismus sind der AfD und ihrem
       Umfeld schon lange ein Dorn im Auge, immer wieder versuchen Abgeordnete,
       vermeintliche Skandale bei der Vergabe von Fördergeldern aufzudecken oder
       betroffene Organisationen direkt einzuschüchtern.
       
       Der 27-jährige Stein ist ein wichtiger Mann der Szene: Sein Verein „Ein
       Prozent“ versorgt etwa die flüchtlingsfeindlichen Proteste in Cottbus mit
       Geld und Infrastruktur, ist am Identitären-Hausprojekt in Halle beteiligt
       und hat den Aufbau rechter Landkommunen angekündigt.
       
       Dass er ausgerechnet von der sachsen-anhaltinischen Landesgruppe der AfD um
       Frank Pasemann eingeladen wurde, überrascht wenig: Der
       Landesgruppen-Büroleiter John Hoewer und Philip Stein kennen sich nicht
       zuletzt von der gemeinsamen Teilnahme an einem Kongress der rechtsextremen
       italienischen Bewegung „Casa Pound“ im letzten Jahr. [3][Nach Recherchen
       der taz] sind in den Büros der Abgeordneten aus Sachsen-Anhalt auffällig
       viele Mitarbeiter mit einer Nähe zu rechtsextremen Strukturen wie der
       Identitären Bewegung eingestellt.
       
       4 Jul 2018
       
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