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       # taz.de -- Liveticker Viertelfinale Brasilien – Belgien: Belgier blanchieren Brasilien
       
       > In dieser Form ist Belgien für Brasilien einfach eine Nummer zu groß.
       > Deutschland, Argentinien, Braslilien – Kasan, Friedhof der Dinosaurier.
       
   IMG Bild: Gleiche Geste, andere Bedeutung: der Belgier Axel Witzel (l.) und der Brasilianer Renato Augusto
       
       Fazit: „Deutschland, Argentinien, Braslilien – Kasan, Friedhof der
       Dinosaurier. Nichts wie weg hier!“, Rüttenauer live aus Kasan; „Neymar
       jammert nicht viel, das ist gut. Aber er bringt auch nicht viel…“,
       bilanziert Lotte Hirschfelder. „Bockbier gegen Caipirinha – wer konnte da
       schon zweifeln!“, weiß Söhler. „Nach ‚Tiki-Taka‘ wird auch der
       ‚Samba-Fußball von Zuckerhut‘ beerdigt. Besser ist das!“, freut sich
       Loewenstein.
       
       90+5 Aus. Belgien rockt. Brasilien wacht zu spät auf.
       
       90+3. Es wird Elfmeterschießen gefordert – „einmal Fußball mit alles“. Aber
       Pommes rot-weiß hält stand, Fernschuss Neymar, gehalten.
       
       90+1. Neymar fällt wieder. Acht Stürze, ein Elfer. Nicht in dieser Welt.
       Fünf Minuten Nachspielzeit.
       
       90. „Fellaini zieht durch Masse den Ball an“, weiß Astrophysiker Valin. „Im
       Flieger interessiert keine Sau mehr, ob er Gelb hat“ – der taz-Vorstand
       mischt sich ein.
       
       83. „Danke, Neymar! Niemand mehr glaubt, dass sich einer wirklich wehgetan
       haben könnte.“ Rüttenauer ist in Kasan dem Roten Kreuz beigetreten.
       
       76. Renato Augusto kommt rein (73.) trifft gleich per Kopf: nur noch 1:2.
       Völlig unerwartet. Als ob eine Weinbergschnecke plötzlich einen Roman
       schreibt. „Endlich wieder laut im Stadion. Es war ja fast so wie bei
       Sandhausen gegen Heidenheim“, meint Rüttenauer aus Kasan.
       
       75. Torchance Neymar. Abgeblockt.
       
       70. Neymar wird gefoult. Nicht einmal Rumheulen kann er mehr – von
       Übersteigern ganz zu schweigen…
       
       66. Da geht nichts, gar nichts. Die Südamerikaner wirken verzweifelt. „Die
       brasilianischen Fans fangen in Moll zu trommeln an. Geht das überhaupt?“,
       fragt sich Rüttenauer aus dem Stadion in Kasan.
       
       62. „Cabeça vazia é oficina do diabo“, wie der Brasilianer sagt (Ein leerer
       Kopf ist die Werkstatt des Teufels“).
       
       57. Der Heiland hat kein Glück: Kein Elfmeter für (Gabriel) Jesus.
       
       53. Was ist da los? Neymar zeigt ein erstaunlich bodenständiges Spiel. Er
       ist erst fünfmal gefallen.
       
       48. „Die belgischen Ersatzspieler wärmen sich in der Pause auf. Die
       Brasilianer sind alle zur Besprechung in der Kabine. Scheint was Ernstes zu
       sein“, analysiert Rüttenauer live aus Kasan.
       
       46. Anpfiff 2. Halbzeit
       
       taz: Lotte, du bist B-Jugend-Innenverteidigerin beim SC Berliner Amateure.
       Was rätst du deinen brasilianischen Kollegen für die zweite Halbzeit? 
       
       Lotte Hirschfelder: Es hakt ja überall bei Brasilien. Die ganze
       Verteidigung steht nicht gut, Marcelo steht zu weit in der Mitte. Die linke
       Seite ist offen. Die Lösung: Neymar nach links hinten zurückziehen und auf
       Dreierkette umstellen.
       
       45+1. Pause in Kasan. Hier auch.
       
       40. „Es ist dem belgischen Humor zuzutrauen, sich das noch wegbigen zu
       lassen“, mein Valin, während er das dritte belgische Kirsch-Bockbier
       weglöffelt.
       
       36. Die Geheimfavoriten sehen jetzt aus wie enttarnte Favoriten. „Viele
       Russen im Stadion fragen sich schon, ob es wohl eine gute Idee war, sich
       heute Nachmittag noch ein gelbes Trikot zu kaufen. Der Belgier ist im
       Vergleich zum Brasilianer doch recht spärlich vertreten im Stadion.
       Verhältnis etwa 1:7“, berichtet Rüttenauer aus dem Stadion.
       
       31. Kevin de Bruyne trifft aus knapp 20 Metern zum 2:0. Oha, bringt
       Brasilien jetzt Dante und Luiz Gustavo? Ein Debakel wie nie zuvor in der
       brasilianischen Fußballgeschichte droht.
       
       27. Ein munteres Auf und Ab. Definitiv eines der besseren Spiele der WM.
       Neymar wir behandelt – im Stehen. Was ist da los? Sind alle Liegeflächen
       von Engländern mit einem Handtuch blockiert?
       
       23. Belgien drängt aufs 2:0. Neymar: „[1][Die Belchier, die Belchier!“]
       
       15. Hier wird der Ball noch gepflegt – nicht getreten!
       
       13. Schönes Eigentor mit dem Oberarm: Fernandinho. Belgien führt 1:0. Es
       geht hin und her. So hatten wir uns das vorgestellt.
       
       7. Ecke. Thiago Silva trifft nur den Pfosten. Im direkten Gegenzug Chadli
       schießt knapp am brasilianischen Tor vorbei.
       
       6. Mr. N fällt zum ersten Mal.
       
       5. Neymar fällt mindestens elfmal – davon zweimal mit Breakdance-Einlagen.
       
       Je höher der Vorsprung, desto höher die Fallquote.
       
       Keine Ahnung, bei so großen Zahlen wird mit immer schwindelig.
       
       2. Minute Zeit für Spasseken: Wir arbeiten an „Heul doch, die
       Neymar-Fallprognose“
       
       20:00 Anstoß
       
       19:45 „Viele Plätze auf der Pressetribüne sind noch unbesetzt. Die
       Journalisten sind während des Spiels Uruguay – Frankreich im Medienzentrum
       eingeschlafen und waren nicht rechtzeitig wachzubekommen“, meldet
       Rüttenauer aus Kasan.
       
       19:40 Unsere Tipps. Söhler: 7:1 Belgien, allein die Farben der belgischen
       Mannschaft werden Brasilien lähmen. Loewenstein: 3:2 nach 90 Minuten, weil
       keine Mannschaft so großartige Tore schießen kann wie die Belgier.
       Hirschfelder: 5:6 nach Elfmeterschießen, weil beide Mannschaften gleichgut
       sind, ich Elfmeterschießen will – und Brasilien am Ende das nötige Glück
       hat.
       
       19:30 Willkommen zum zweiten Viertelfinale der WM 2018. Und willkommen zum
       Liveticker Brasilien – Belgien. Wir freuen uns auf eines der
       spektakulärsten Spiele dieser WM.
       
       Zwei Gruppensieger treffen aufeinander: Brasilien ist mit einem [2][1:1
       Unentschieden gegen die Schweiz] ins Turnier gestartet. Dann folgte ein
       [3][2:0-Sieg in der Nachspielzeit gegen Costa Rica] und ein ungefährdeter
       Dreier gegen [4][Serbien]. Im Achtelfinale wurde [5][Mexiko 2:0
       geschlagen].
       
       Belgien fertigte in der Vorrunde [6][Panama mit 3:0 ab], schlug
       [7][Tunesien deutlich mit 5:2] und im letzten Spiel [8][England mit 1.0].
       Im Achtelfinale wurde [9][Japan nach 0:2-Rückstand mit 3:2 nach Hause
       geschickt]. Dafür reichten den Belgiern rund 30 Minuten.
       
       Zwei große Fragen: Wie kommt die Verteidigung der Brasilianer mit Romelu
       Lokaku, Eden Hazard, Kevin De Bruyne und Dries Mertens klar? Die beiden
       fast 34-jährigen Innenverteidiger Thiago Silva (PSG) und Miranda (Inter)
       werden flankiert vom Fußballanarchisten Marcelo (Real) und der mutmaßliche
       Schwachstelle Fagner (Corinthians São Paolo), der sein Siegergen spätestens
       bei seinem Gastspiel beim VfL Wolfsburg (2012/13) verloren haben dürfte.
       Und wie kommt die mäßige belgische Abwehr mit den Brasilanern um
       Ich-wälze-mich-mit-verzerrtem-Gesicht-auf-dem-Rasen-Neymar klar?
       
       Auf den Sieger der Partie wartet im Halbfinale Frankreich, das sich am
       Freitagnachmittag in einem unspektakulären Viertelfinale mit [10][2:0 gegen
       Uruguay durchgesetzt hat].
       
       Mit dabei, live aus dem Stadion in Kasan: taz-Sportreporter Andreas
       Rüttenauer. Und für die taz in Berlin am Start: Frederic Valin, Barbara
       Oertel, Patrick Loewenstein, Maik Söhler und Lotte Hirschfelder, ehemalige
       Praktikantin der taz-Sportredaktion und B-Jugend-Spielerin des SC Berliner
       Amateure (Innenverteidigung).
       
       6 Jul 2018
       
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