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       # taz.de -- Krebsrisiko durch Glyphosat: US-Klagen gegen Monsanto
       
       > Die Bayer-Tochter Monsanto muss sich zahlreichen US-Klagen stellen. Der
       > Vorwurf: angebliche Krebsrisiken ihres Unkrautvernichters Glyphosat.
       
   IMG Bild: Die Klägeranwälte behaupten, dass Glyphosat Lymphdrüsenkrebs verursacht
       
       San Francisco dpa | Die [1][Bayer-Tochter Monsanto] muss sich zahlreichen
       US-Klagen wegen angeblicher Krebsrisiken ihres Unkrautvernichters Roundup
       [2][mit dem umstrittenen Wirkstoff Glyphosat] stellen. Der US-Richter Vince
       Chhabria, bei dem viele Sammelklagen gebündelt sind, machte am Dienstag
       (Ortszeit) den Weg für einen möglichen Prozess gegen den Saatgutriesen in
       San Francisco frei.
       
       In ihrer Gesamtheit betrachtet sei die Beweislage zwar vermutlich zu
       zweideutig, um den klaren Schluss zuzulassen, dass Glyphosat, wie von den
       Klägeranwälten behauptet, Lymphdrüsenkrebs verursache, heißt es in der
       Begründung des Richters. Doch seien genug Einschätzungen von Experten
       vorgetragen worden, die die Argumentation der Kläger insoweit stützten,
       dass ein Gerichtsprozess angemessen sei.
       
       Für Bayer und Monsanto nehmen die Rechtsrisiken damit deutlich zu. Alleine
       bei Chhabrias Gericht im nördlichen Bezirk San Franciscos geht es um
       mehrere Hundert Klagen von Landwirten, Gärtnern und Verbrauchern. Zudem
       gibt es noch etliche Verfahren in den USA, die nicht als Sammelklagen
       gestaltet sind. Der erste Prozess gegen Monsanto hatte erst kürzlich
       begonnen – ebenfalls in San Francisco.
       
       Die dabei verhandelte Klage des 46-jährigen Dewayne Johnson, [3][bei dem
       2014 Lymphdrüsenkrebs diagnostiziert wurde], wurde anderen Fällen
       vorgezogen, weil der Mann bereits im Sterben liegt. Johnson macht Monsantos
       Roundup für sein tödliches Leiden verantwortlich und wirft dem neuerdings
       zum Dax-Riesen Bayer gehörenden US-Unternehmen vor, die Gefahren des
       weltweit stark verbreiteten Unkrautvernichters verschwiegen zu haben.
       Monsanto weist die Vorwürfe energisch zurück.
       
       11 Jul 2018
       
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