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       # taz.de -- Was fehlt …: … die Hundeliebe
       
       Die hässlichste Hündin der Welt ist tot. Erst vor drei Wochen war die neun
       Jahre alte Englische Bulldoge Zsa Zsa bei einem Wettbewerb im
       kalifornischen Petaluma zum hässlichsten Hund der Welt gekürt worden. Nun
       gab ihr Frauchen Megan Brainard aus Minnesota bekannt, dass die Hündin im
       Schlaf gestorben sei.
       
       [1][Zsa Zsa hatte krumme, weit auseinanderstehende Beine. Ihr Gesicht] war
       voll schwulstiger Fleischlappen. Ihr Unterkiefer stand deutlich hervor und
       ihre Zähne ragten aus dem Maul. Zsa Zsa sabberte, denn ihre Zunge war so
       lang, dass sie immer aus der Schnauze hing.
       
       Bis zum Alter von fünf Jahren lebte Zsa Zsa in einem Massenzuchtbetrieb.
       Über eine Hilfsorganisation fand sie ihr neues Zuhause. Es ist anzunehmen,
       dass Zsa Zsa in ihrem Leben nicht wenig gelitten hat. Nicht weil sie so
       hässlich war, sondern weil sich mit solch einem Körper kein unbeschwertes
       Hundeleben führen lässt. Bei Englischen Bulldoggen, aber auch vielen
       anderen Rassen, führen Extremzuchten zu gesundheitlichen Problemen. Kurze
       Schnauzen, die das Atmen und Fressen erschweren und komplizierte Geburten
       sind die direkte Folge von Zuchtentscheidungen.
       
       Gegen Ende ihres Lebens hat Zsa Zsa Aufmerksamkeit und bei ihrer Familie
       vermutlich auch echte Zuneigung erfahren. Doch überall dort, wo das
       Aussehen eines Tieres wichtiger ist als seine Gesundheit, wo Hündinnen Wurf
       um Wurf zur Welt bringen müssen, obwohl die Tierheime voll sind, da fehlt
       die echte Hundeliebe. (jkl)
       
       11 Jul 2018
       
       ## LINKS
       
   DIR [1] https://www.sonoma-marinfair.org/worlds_ugliest_dog_2018/
       
       ## AUTOREN
       
   DIR Johanna Kleibl
       
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