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       # taz.de -- Proteste in Nicaragua: EU fordert Ende der Gewalt
       
       > Demonstranten fordern den Rücktritt von Nicaraguas Präsidenten Daniel
       > Ortega. Doch dieser lässt die Gewalt eskalieren. Die EU fordert eine
       > demokratische Lösung.
       
   IMG Bild: Ein Student, der vor den Paramilitärs in eine Kirche geflüchtet ist, wird von einer Verwandten umarmt
       
       São Paulo dpa | Die EU hat sich besorgt über die [1][eskalierende Gewalt in
       Nicaragua] gezeigt. Die Angriffe auf Studenten und Zivilisten sowie die
       Verzögerung bei der Bereitstellung medizinischer Hilfe seien bedauerlich,
       sagte eine Sprecherin der EU-Außenbeauftragten Federica Mogherini am
       Sonntag. „Die gesamte Gewalt muss jetzt aufhören. Wir wiederholen unsere
       Aufforderung für eine friedliche und demokratische Lösung für die Situation
       in dem Land im Rahmen eines nationalen Dialogs“, hieß es in der Mitteilung.
       
       Nach Angaben einer Menschenrechtsorganisation waren am Sonntag mindestens
       zehn Menschen bei gewalttätigen Auseinandersetzungen in mehreren Städten
       des mittelamerikanischen Lands getötet worden. Unter den Opfern seien
       demnach vier Polizisten und ein Mädchen gewesen, das nicht schnell genug
       medizinisch versorgt habe werden können.
       
       Am schwersten sei die Stadt Masaya getroffen, die rund 27 Kilometer von
       Nicaraguas Hauptstadt Managua entfernt liegt, sagte der Leiter der
       Menschenrechtsorganisation ANPDH, Álvaro Leiva, im nicaraguanischen
       Fernsehen. Die Lage sei sehr ernst. Es müssten Korridore geöffnet werden,
       um Verletzte aus der Gefahrenzone bringen zu können, erklärte Leiva.
       
       „Wir können im Moment keine Verletzten in Sicherheit bringen. Bitte, als
       humanitäre Geste soll ein Korridor geöffnet werden, damit wir die
       Verletzten rausbringen können.“ Masaya sei blockiert. „Es gibt keinen Weg
       rein und keinen raus“, sagte Leiva. Den Verletzten medizinische Versorgung
       zu verweigern, käme einem Verbrechen gleich.
       
       ## Rücktritt des Präsidenten gefordert
       
       Die jüngsten Proteste gegen die Regierung hatten sich im April an einer
       geplanten Sozialreform entzündet. [2][Mittlerweile fordern die
       Demonstranten allerdings den Rücktritt des autoritären Präsidenten Daniel
       Ortega], ein Ende der Gewalt und eine freie Presse.
       
       Bei Zusammenstößen zwischen Sicherheitskräften, regierungsnahen
       Paramilitärs und Regierungsgegnern kamen nach Angaben von Menschenrechtlern
       bereits mehr als 300 Menschen ums Leben. Die Regierung spricht von rund 50
       Toten.
       
       16 Jul 2018
       
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