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       # taz.de -- Kommentar Elon Musk: Der Tesla-Trump
       
       > Mit einem irrwitzigen Tweet erregt Elon Musk schon wieder Aufsehen. Das
       > ist folgerichtig, denn für ihn ist Aufmerksamkeit eine wichtige Währung.
       
   IMG Bild: Hauptsache Aufmerksamkeit: Elon Musk preist den neuen Tesla Roadster 2 an
       
       Wenn Sie diese Zeilen lesen, hat [1][Elon Musk] schon gewonnen. Für den
       „schillernden“ Unternehmer gibt es im Grunde zwei Währungen: US-Dollar und
       Aufmerksamkeit. Die braucht er auch. Denn Musk handelt vor allem mit
       Visionen. Mal erfolgreich, mal weniger.
       
       Bei Paypal, dem derzeit wichtigsten Onlinebezahlsystem weltweit, gründete
       er mit, seine Weltraumfirma Spacex schießt die stärkste Rakete der Welt ins
       All, Menschen auf dem Mars sollen angeblich folgen. Musks Hyperloop, eine
       Art Röhren-Transrapid, könnte mit 1.200 Stundenkilometern Geschwindigkeit
       gar eines Tages die Nahverkehrsprobleme der Welt lösen.
       
       Sollen, könnte, angeblich – merken Sie was? Großkotz Musk verkauft Zukunft,
       seine Jungstraumprodukte legen aber auch mal grandiose Bauchlandungen hin.
       Tesla zum Beispiel. Beim Elektroautobauer stottert die Fertigung des
       Brot-und-Butter-Autos „Model 3“, es gibt hartnäckige Zweifel an der
       Nachfrage, viele rätseln über die Liquidität von Tesla.
       
       Und trotz des gelinde gesagt dubiosen Rufs übersteigt der Börsenwert von
       Tesla den von GM oder Ford. Die Investoren lieben eben die pompöse
       Musk-Show: US-Präsident Donald Trump gar nicht unähnlich, twittert der
       gleichfalls egomane Musk vieles, was seine PR-Leute später einfangen
       müssen.
       
       ## Trump findet Musk natürlich „genial“
       
       So auch jetzt der Tweet mit der „Privatisierung“ von Tesla, der den
       Technologieindex Nasdaq durchrüttelte. Trump findet Musk natürlich „genial“
       – und Musk hetzt schon über „Fake News“, „Lügenpresse“ und kündigt ein
       Portal namens „Prawda“ (russisch „Wahrheit“) an.
       
       Wahrscheinlich ist die Idee, Tesla zu „privatisieren“, letztlich nicht so
       schlecht: Weniger Rücksicht auf das kurzatmige Börsenzickzack und die
       Zocker, die auf Musks Ende wetten. Macht Sinn.
       
       Aber woher die zig Milliarden nehmen? Musk wird sich schon einen neuen
       Irrwitz ausdenken, den die Journaille verbreitet und die Börsianer zum
       Investieren verleitet. Wenn nicht, steht jetzt schon fest: Musks
       Harakiri-Aktion hat den Wert von Tesla wieder um Milliarden gesteigert –
       ohne dass ein Auto verkauft worden wäre.
       
       9 Aug 2018
       
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