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       # taz.de -- Rollstuhlbasketballerin Laura Fürst: Der Traum vom Titel
       
       > Am 16. August startet in Hamburg die Weltmeisterschaft im
       > Rollstuhlbasketball. Die Münchnerin Laura Fürst ist die Hoffnung der
       > deutschen Damen.
       
   IMG Bild: Zuletzt bei WMs zweimal zweite: Laura Fürst (li) und das deutsche Team im Rollstuhlbasketball
       
       HAMBURG taz | „Ehrgeizig, fröhlich, positiv“ – so beschreibt der Verein
       Rollstuhlbasketball (RBB) München seine Spielerin Laura Fürst. Und jetzt
       steht die 27-Jährige vor der „wohl größten Chance, die ich als Sportlerin
       bekommen kann“: Die Heim-Weltmeisterschaft in Hamburg. Erst im Mai
       verbuchte Fürst mit dem Team Bayern den Gewinn der deutschen Meisterschaft
       der Damen. Kurz danach gab die gebürtige Münchnerin ihre Masterarbeit in
       Maschinenwesen ab.
       
       Fürst erlitt mit 16 Jahren während eines Austauschjahrs in den USA bei
       einem Snowmobil-Unfall eine inkomplette Querschnittslähmung, also eine
       Quetschung des Rückenmarks. Es folgte eine Reha, in der sie auf ein
       Rollstuhlbasketball-Team stieß. „Dort habe ich nicht nur gelernt, wie ich
       mit dem Rolli fit durch den Alltag komme“, auch der Wiedereinstieg in den
       Sport sei dadurch gelungen. „Direkt mit so tollen Spielern trainieren zu
       können, hat gezeigt, was alles möglich ist.“ 2014 spielte die inzwischen
       27-Jährige in Toronto ihre erste WM für die deutsche Nationalmannschaft der
       Frauen.
       
       Fürst ist seit 2013 für den RBB München im gemischten Kader, seit letzter
       Saison in der ersten Bundesliga. „Durch die gemischten Teams können wir auf
       sehr hohem Niveau mitspielen. Eine hochklassige Frauenliga ist wegen der
       Anzahl der Spielerinnen nicht möglich.“ Durch ein Punktesystem werden
       sowohl Benachteiligungen durch verschiedene Behinderungen, als auch durch
       das Geschlecht ausgeglichen.
       
       Im April startete die Vorbereitung für die WM, die am 16. August beginnt.
       Zwischen den gemeinsamen Wochenenden „trainieren alle für sich selbst.“ Und
       arbeiten nebenbei. Nur wenige Vereine bezahlen ihre Spieler*innen. Der RBB
       München gehört nicht dazu.
       
       Bei den letzten zwei Weltmeisterschaften wurden die deutschen Damen jeweils
       Zweiter. Ist der Druck also hoch? Fürst lacht. „Ich habe Träume, ohne die
       geht es in so einem Turnier gar nicht.“ Zum Eröffnungsspiel wartet am
       Donnerstag um 20 Uhr zunächst Algerien. Die Herren starten bereits um 17.45
       Uhr gegen Marokko in die WM. Ein Turnier, das für Fürst vor allem eines
       bedeutet: „eine riesige Chance, unseren Sport im eigenen Land zu
       präsentieren“.
       
       14 Aug 2018
       
       ## AUTOREN
       
   DIR Alina Götz
       
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