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       # taz.de -- Ruby Rose erntet Hass im Netz: Die ideale Batwoman
       
       > Batwoman ist eine Kämpferin. Das ist Schauspielerin Ruby Rose, die sie
       > verkörpern soll, auch. Nun haben Hater*innen sie bei Twitter vergrault.
       
   IMG Bild: Stark, selbstbewusst und selbstbestimmt: Schauspielerin Ruby Rose
       
       Kate Kane ist eine Kämpferin. Sie folgt ihrem Gerechtigkeitssinn und
       manchmal auch ihren ganz eigenen Regeln – genau wie ihr Vorbild Bruce
       Wayne. Sie ist eine [1][Superheldin in einer Welt voller Superhelden]. Sie
       ist Batwoman. Mit Kate Kane sollte das Superheld*innen-Universum endlich
       vielfältiger werden. Ursprünglich nur eine Randfigur, bei der sich alles um
       den von ihr verehrten Batman drehte, ist die Heldin seit einer Neuauflage
       des Comicverlags DC Comics im Jahr 2006 lesbisch und hat seit 2010 sogar
       ihre eigene Reihe.
       
       So war die Besetzung von Ruby Rose Langenheim als Batwoman für eine neue
       Serie des US-Senders CW eine bewusste Entscheidung. Die 32-jährige
       Australierin ist Schauspielerin, Model, DJ, Fernsehmoderatorin und – wie
       Kate Kane – lesbisch. Bekannt ist sie unter anderem für ihre Rolle in der
       3. und 4. Staffel der Netflix-Serie „Orange is the new black“. Sie spielt
       zudem eine der beiden Hauptrollen im letzte Woche im Kino angelaufenen
       Thriller „Meg“.
       
       Ruby Rose outete sich im Alter von zwölf Jahren und bezeichnet sich als
       genderfluid. Nach dem Erscheinen ihres [2][selbst produzierten Kurzfilms
       „Break Free“] – in dem sie zeigt, wie sie binnen weniger Minuten äußerlich
       zum Mann wird – sagte sie, sie fühle sich „eher so, als würde ich jeden Tag
       irgendwie genderneutral aufwachen“. Sie verkörpert die starke,
       selbstbewusste und selbstbestimmte Figur einer Kate Kane und ist damit eine
       Idealbesetzung.
       
       Doch das sehen nicht alle so. In den sozialen Netzwerken erfuhr Rose nach
       der Bekanntgabe ihrer Besetzung so viel Hass, dass sie nun ihr
       Twitter-Konto gelöscht hat. Ihre Fotos auf Instagram können ab sofort nur
       noch ihre Freund*innen kommentieren. Unter anderem wird ihr vorgeworfen,
       gar nicht lesbisch zu sein. In ihrer [3][letzten Nachricht auf Twitter]
       antwortete sie darauf: „In den vergangenen fünf Jahren musste ich mir die
       ganze Zeit anhören: ‚Sie ist zu gay‘, und jetzt dreht ihr das so? Ich habe
       mich nicht verändert.“
       
       ## Sie nimmt es mit Humor
       
       Die Kritik, Rose sei „nicht lesbisch genug“, kam auch aus der
       LGBTQI-Community. Dazu schreibt Rose: „Wenn Frauen und Minderheiten sich
       zusammentun, sind wir unaufhaltbar. Wenn wir uns gegenseitig
       schlechtmachen, ist es verletzender als von jeder anderen Gruppe. Ich mag
       Herausforderungen, aber ich wünschte, Frauen und die LGBT-Community würden
       sich gegenseitig mehr unterstützen.“
       
       Die Reaktion der „Fans“ im Internet zeigt aber auch: Die Welt der
       Superheld*innen wird nicht von heute auf morgen revolutioniert. In einem
       Universum, in dem die große Überzahl der Protagonist*innen immer noch
       männlich, weiß und heterosexuell sind, sorgt die Besetzung einer lesbischen
       Superheldin in jedem Fall für Aufregung. Auch 2006 gab es schon einen
       riesigen Aufschrei, als Batwoman von der Bruce-Wayne-Verehrerin zur
       unabhängigen, emanzipierten Frau, die andere Frauen liebt, umgedeutet
       wurde. Und doch hat sich die Superheldin so weit durchgesetzt, dass ihr nun
       eine ganze Fernsehserie gewidmet wird. Zum Glück.
       
       Mit ihrem Abschied von Twitter bewies Rose zumindest Humor: „Ich freue mich
       darauf, mehr als vier Stunden Schlaf zu bekommen und eine Pause von Twitter
       zu machen, um meine ganze Energie auf meine nächsten beiden Projekte zu
       konzentrieren. Wenn ihr mich braucht, ich bin auf meinem Batphone
       erreichbar.“
       
       Anmerkung: Wir haben in dieser Version des Artikels die Reaktion von Ruby
       Rose auf Kritik aus der LGBTQI-Community ergänzt.
       
       14 Aug 2018
       
       ## LINKS
       
   DIR [1] /Homosexualitaet-in-Comics/!5523656
   DIR [2] https://vimeo.com/100741039
   DIR [3] https://www.hollywoodreporter.com/live-feed/batwoman-ruby-rose-backlash-1134200
       
       ## AUTOREN
       
   DIR Belinda Grasnick
       
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