URI: 
       # taz.de -- Griechenland verlässt EU-Hilfsprogramme: Die Troika lässt nicht locker
       
       > Griechenland steigt aus dem Rettungsschirm aus, doch der Zustand des
       > Landes bleibt kritisch, und die nächste Kontrolle ist bereits im
       > Anmarsch.
       
   IMG Bild: Auch wenn Griechenland den Rettungsschirm verlassen hat, wird es in ein neues Korsett gezwängt
       
       „Ihr habt es geschafft.“ Mit diesen Worten gratulierte EU-Ratspräsident
       Donald Tusk den Griechen am Montag in Brüssel zum [1][Ausstieg aus den
       umstrittenen Hilfsprogrammen der Eurozone]. Hellas sei nun wieder ein
       normales Land – und müsse sich nicht mehr der verhassten „Troika“ der
       Gläubiger unterwerfen.
       
       Doch die Nachfolger der Troika sind schon im Anmarsch. Bereits am 10.
       September schickt die EU ihre erste Kontrollmission. Sie soll nicht nur die
       Umsetzung der drastischen Sparvorgaben, sondern auch die Reformen
       überprüfen, die die Linksregierung um Premier Alexis Tsipras weiter
       abarbeiten muss. Insgesamt 450 Reformen enthielt das letzte Hilfspaket –
       etliche sind noch fällig. Vor allem die 2019 geplante Rentenreform steht
       weiterhin aus. Sie bringt neue harte Einschnitte – dabei waren die Renten
       seit Beginn der Krise 2010 schon mehrfach gekürzt worden.
       
       Ob sich Athen nach der finalen Konsolidierung mit frischem Geld versorgen,
       Schulden bedienen und zudem noch hohe Budgetüberschüsse erzielen kann,
       bleibt abzuwarten. ESM-Chef Regling und die EU-Kommission erwarten bis 2022
       einen Primärüberschuss (vor dem Schuldendienst) von jährlich 3,5 Prozent.
       Danach sollen es immer noch 2,2 Prozent sein – und das bis 2060.
       
       Damit das gelingt, wird Griechenland in ein neues Korsett gezwängt. Doch
       selbst wenn alles nach Plan läuft, dürfte es dauern, bis der Schuldenberg
       von 180 Prozent der Wirtschaftsleistung auf das Niveau vor der Krise (120
       Prozent) sinkt. Der ESM rechnet mit 2040 – auf Athen kommen also noch viele
       harte Jahre zu.
       
       20 Aug 2018
       
       ## LINKS
       
   DIR [1] /Spardiktat-fuer-Griechenland/!5525633
       
       ## AUTOREN
       
   DIR Eric Bonse
       
       ## TAGS
       
   DIR Troika
   DIR Schwerpunkt Krise in Griechenland
   DIR Griechenland-Hilfe
   DIR Griechenland
   DIR Donald Tusk
   DIR Rettungsschirm
   DIR Syriza
   DIR Syriza
   DIR Griechenland
   DIR Rettungsschirm
   DIR Schwerpunkt Krise in Griechenland
   DIR Schwerpunkt Krise in Griechenland
       
       ## ARTIKEL ZUM THEMA
       
   DIR Vor der Wahl in Griechenland: Für Tsipras sieht es schlecht aus
       
       Rentnerin Meni Rapti will Syriza ihre Stimme geben – obwohl sie von ihr
       enttäuscht ist. Dennoch droht der linken Regierungspartei eine Schlappe.
       
   DIR Steinmeier in Griechenland: Reparationen fraglich
       
       Linke Politiker mahnen nie geleistete Wiedergutmachung in Griechenland an.
       Anlass ist ein Staatsbesuch von Präsident Steinmeier.
       
   DIR Rede von Alexis Tsipras in Griechenland: Sparen wir uns doch das Sparen
       
       Tausende Menschen haben gegen die Sparpolitik protestiert. Premier Alexis
       Tsipras versprach bei einer Rede eine wirtschaftliche „Wiedergeburt“.
       
   DIR Ökonom über EU-Rettungsschirm: „Maximales Misstrauen“
       
       Nach zehn Jahren endet der EU-Rettungsschirm für Griechenland. Ein weiteres
       Spardiktat ist geplant – dabei gebe es Potenzial, sagt Ökonom Alexander
       Kritikos.
       
   DIR Kommentar EU und Griechenland: Masters of Desaster
       
       Man wird es dieser Tage oft hören: Die europäische „Rettungspolitik“ sei
       eine Erfolgsgeschichte. Ha. Haha. Hahahaha!
       
   DIR Spardiktat für Griechenland: Frei – aber immer noch arm
       
       Nun endet das dritte Hilfspaket für Griechenland. Doch goldene Zeiten sind
       nicht in Sicht. Das Land muss weiter sparen.