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       # taz.de -- Verfassungsschutz-Chef in der Kritik: Maaßen traf weiteren AfD-Politiker
       
       > Ungewöhnlich: Der Geheimdienstchef traf nicht nur Frauke Petry, sondern
       > auch den Vorsitzenden des Rechtsausschusses, Stephan Brandner.
       
   IMG Bild: Mit Rechten reden? Geheimdienstchef Maaßen ist dafür
       
       Berlin taz | Der Chef des Bundesamtes für Verfassungsschutz (BfV),
       Hans-Georg Maaßen, hat sich mit mehr AfD-Politikern [1][zu persönlichen
       Gesprächen getroffen] als bislang bekannt. Mitte Juni kam Maaßen mit dem
       AfD-Bundestagsabgeordneten Stephan Brandner in dessen Büro im Bundestag
       zusammen. Brandner ist Vorsitzender des Rechtsausschussses, in dieser
       Funktion habe Maaßen ihn angefragt, sagte Brandner der taz.
       
       Das Treffen habe etwa eine Stunde gedauert, man habe über die Arbeit des
       Rechtsausschusses und den aktuellen Verfassungsschutzbericht gesprochen. Um
       die AfD sei es nicht gegangen. Details über das Gespräch wollte Brandner
       nicht mitteilen, man habe Vertraulichkeit vereinbart.
       
       Treffen zwischen dem Vorsitzenden des Rechtsausschusses und dem
       Verfassungsschutzchef sind neu; in der vergangenen Legislaturperiode, als
       die Grüne Renate Künast dem Ausschuss vorsaß, gab es sie nicht. „Es hat
       keinen Gesprächstermin mit Herrn Maaßen gegeben“, sagte Künast der taz.
       „Das BfV gehört ja auch als nachgeordnete Behörde zum Innenressort.“ Soll
       heißen: Zuständig für den Verfassungsschutz ist der Innen- und nicht der
       Rechtsausschuss des Bundestages.
       
       Das BfV wollte das Treffen nicht kommentieren. „Das BfV äußert sich zu
       vertraulichen Gesprächen im parlamentarischen Raum grundsätzlich nicht“, so
       eine Sprecherin.
       
       ## Aussteigerin sorgte für Wirbel
       
       Zuletzt hatten Veröffentlichungen einer ehemaligen AfD-Nachwuchspolitikerin
       für Wirbel gesorgt. In ihrem Buch hatte Franziska Schreiber, früher
       stellvertretende Vorsitzende der „Jungen Alternative“ in Sachsen,
       behauptet, Maaßen habe sich mehrmals mit der ehemaligen AfD-Chefin Frauke
       Petry getroffen und ihr Tipps gegeben, wie eine Beobachtung durch den
       Verfassungsschutz zu vermeiden sei. Die Treffen, die im politischen Berlin
       seit Längerem bekannt waren, hat das Innenministerium inzwischen offiziell
       bestätigt. Dementiert aber hat es Schreibers Aussage, Maaßen habe Petry
       Empfehlungen oder Ratschläge erteilt.
       
       Auch AfD-Chef Alexander Gauland hat nach eigenen Angaben ein Gespräch mit
       Maaßen geführt. Dabei sei es um den Verdacht gegangen, dass es in der
       AfD-Fraktion einen „Einflussagenten Moskaus“ gebe, sagte Gauland in einem
       Interview.
       
       Das Innenministerium teilte am Dienstag auf Anfrage der taz zu einem
       Treffen zwischen Brandner und Maaßen nur allgemein mit, Maaßen habe seit
       seinem Amtsantritt „etwa 196 Gespräche“ mit Politikern aller im Bundestag
       vertretenen Parteien geführt.
       
       Brandner sagte zudem, bereits im März habe er sich mit dem Präsidenten des
       Thüringer Verfassungsschutzes Stephan Kramer getroffen. Dabei sei es auch
       um die AfD gegangen. Grüne und FDP wollen Geheimdienstchef Maaßen im
       Innenausschuss des Bundestages zu den Treffen mit AfD-Politikern befragen.
       
       16 Aug 2018
       
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