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       # taz.de -- Überschwemmungen in Südindien: Mehr als 350 Tote
       
       > Der indische Bundesstaat Kerala erlebt die „schlimmste Flut seit hundert
       > Jahren“. Tausende Menschen wurden in Sicherheit gebracht.
       
   IMG Bild: Evakuierungsaktion in Kerala
       
       Kochi afp | Bei den anhaltenden Überschwemmungen im südindischen
       Bundesstaat Kerala sind mehr als 350 Menschen ums Leben gekommen. „Kerala
       erlebt die schlimmste Flut seit hundert Jahren“, erklärte der
       Regierungschef des Bundesstaates, Pinarayi Vijayan, am Freitag im
       Online-Netzwerk Twitter. Tausende Menschen waren durch die Wassermassen
       weiter von Hilfe abgeschnitten.
       
       Wenige Stunden zuvor hatten die Behörden von mindestens 300 Toten
       gesprochen. Allein in den zurückliegenden 36 Stunden seien hundert Menschen
       gestorben, hieß es. Die Überschwemmungen halten bereits seit zehn Tagen an.
       
       Der wegen seiner Traumstrände und malerischen Teeplantagen bei Touristen
       beliebte Bundesstaat leidet in diesem Jahr unter besonders heftigen
       Monsun-Regenfällen. In der Region sind mehr als 40 Flüsse über die Ufer
       getreten und 80 Dämme gebrochen. Straßen wurden zu Flüssen, Brücken
       stürzten ein, vielerorts gibt es keine Telefonverbindungen und keinen
       Strom, es besteht Seuchengefahr. Es sei schwierig, Kontakt in abgelegene
       Gebiete zu bekommen, berichtete ein rasch eingerichteter Krisenstab.
       
       Aber auch andere Bundesstaaten, darunter Karnataka nördlich von Kerala
       sowie Madhya Pradesh im Landesinneren, sind betroffen.
       
       Premierminister Narendra Modi besuchte Kerala in der Nacht zum Samstag, wie
       das Büro Vijayans bei Twitter erklärte. Am Samstag wollte sich Modi demnach
       bei einem Flug über die am schlimmsten betroffenen Gebiete ein Bild von der
       Lage machen. Er versprach, Nothilfe in Höhe von 5 Milliarden Rupien (rund
       60 Millionen Euro) nach Kerala zu schicken.
       
       In Kerala leben rund 33 Millionen Menschen. Mehr als 3,7 Millionen Menschen
       wurden bislang in Rettungscamps versorgt, erklärte die Regierung. Allein am
       Freitag wurden 82.000 Menschen in Sicherheit gebracht. 1.300 Einsatzkräfte,
       30 Militärhubschrauber und rund 400 Boote waren an den Rettungsarbeiten
       beteiligt.
       
       Die Menschen in Kerala kämpfen seit dem 8. August mit außerordentlich
       heftigen Monsunregenfällen. Laut Vorhersage sollen die Regenfälle in den
       kommenden Tagen abnehmen, wie die Zeitung The Times of India berichtete.
       Der wichtigste Flughafen der Region in Kozhikode soll noch für mindestens
       eine Woche geschlossen bleiben. Die Monsun-Saison dauert in Indien von Juni
       bis September. Die Regenfälle sind unerlässlich für die Landwirtschaft der
       Region, können aber enorme Zerstörungen anrichten.
       
       18 Aug 2018
       
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