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       # taz.de -- Kommentar Kastration von Ferkeln: Esst kein Schwein!
       
       > Die Debatte über das Verbot der Kastration ohne Betäubung zeigt erneut:
       > Keine andere Tierart wird so barbarisch gehalten wie Schweine.
       
   IMG Bild: Kastration ist längst nicht das einzige, was Ferkeln angetan wird
       
       Der Großteil der deutschen Schweinehaltung ist barbarisch. Das zeigt die
       aktuelle Debatte über Forderungen der Agrarlobby, [1][das Verbot der
       betäubungslosen Kastration von Ferkeln] zu verschieben.
       
       Die meisten Verbraucher erfahren erst jetzt, dass deutsche Bauern
       männlichen Schweinen bei vollem Bewusstsein die Hoden herausschneiden. Für
       viele Konsumenten wird es unglaublich sein, dass Landwirte so grausam
       vorgehen – und das seit Jahrzehnten. Wer nicht sieht, dass die Tiere bei
       dieser Prozedur extrem leiden, muss schon sehr abgestumpft sein.
       
       Ohne Betäubung werden Ferkeln auch Zähne abgeschliffen. Und fast allen wird
       ein Teil des Schwanzes amputiert. Aber das ist nicht alles, was die
       Schweinefleischproduktion zum barbarischsten Zweig der Agrarbranche macht.
       Gängige Praxis ist auch, Sauen monatelang in Einzelkäfige zu sperren, die
       so klein sind, dass die Tiere nicht jederzeit die Beine ausstrecken können.
       
       Die Branche will uns all diese Grausamkeiten allen Ernstes als
       praktizierten Tierschutz verkaufen: Ohne die Ferkelkastration und das
       Schwanzkürzen würden sich die Tiere gegenseitig verletzen, das Schleifen
       der Zähne solle die Sauen vor Bissen schützen und der „Kastenstand“ bewahre
       die Ferkel davor, von ihrer Mutter erdrückt zu werden.
       
       In Wahrheit lassen sich viele Probleme auch ohne üble Methoden in den
       Griff bekommen. Mehr Platz und mehr Stroh etwa reduziert das
       Verletzungsrisiko, wie die Biohaltung zeigt. Aber auch bei den Ökos liegt
       einiges im Argen. Kastenstände gibt es auch in Bioställen. Auch Ökoschweine
       dürfen im Schlachthof mit Kohlendioxid betäubt werden, wobei sie 15 bis 20
       Sekunden schwerste Schmerzen erleiden und das Gefühl, zu ersticken.
       
       Die beste Lösung ist deshalb: kein Schweinefleisch essen. Selbst die
       hochoffiziöse Deutsche Gesellschaft für Ernährung hält vegetarische
       Speisepläne mit Milchprodukten „als Dauerernährung für geeignet“. Sprich:
       Kein Mensch braucht Fleisch.
       
       2 Sep 2018
       
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