URI: 
       # taz.de -- Kommentar Ex-AfDlerin bei der Linken: In Scharen, bitte!
       
       > AfD-Aussteiger müssen wir wieder in unseren Reihen aufnehmen. Sonst
       > werden sie den Rechten nicht den Rücken kehren – mangels Perspektive.
       
   IMG Bild: Keine Lust mehr auf die AfD? Das ist okay
       
       Großartig ist das, was die Linke in Osnabrück gerade macht. Wir fordern
       ständig, dass die Mitglieder der AfD zur Besinnung kommen. Dass sie dieser
       immer rechtsextremeren Partei den Rücken kehren und sich an demokratische
       Werte erinnern. Wenn sie aber austreten, gibt es für sie nicht wirklich
       einen Platz in unserer Gesellschaft. Das ist bei Aussteigern aus der
       rechtsextremen Szene so und auch die AfD-Mitgliedschaft ist ein Makel, der
       auch nach dem Austritt bleibt.
       
       Warum aber sollten diese Menschen ihrem Umfeld den Rücken kehren, Konflikte
       mit ihren Parteikollegen und Freunden ausfechten, wenn sie nichts dafür
       bekommen? Weder Respekt noch Akzeptanz? Das macht einen Ausstieg äußerst
       unwahrscheinlich.
       
       Grundvoraussetzung dafür, dass die Aussteiger akzeptiert werden, ist
       natürlich, dass sie sich glaubhaft von Rassismus, Fremdenfeindlichkeit und
       AfD-Allmachtsfantasien distanzieren. Die Osnabrücker Linke betont, dass sie
       nicht mit Tanja Bojani arbeiten würde, wenn sie nicht thematisch
       zusammenpassten.
       
       Die Linke macht es sich damit nicht einfach. Viele Wähler, die ja die Linke
       wählen, weil sie im politischen Spektrum möglichst weit von der AfD
       entfernt ihr Kreuz machen wollen, werden das grässlich finden und die Linke
       bei der nächsten Wahl vielleicht nicht wählen.
       
       Trotzdem ist der Schritt richtig – und nicht nur ein Signal an die eigenen
       Wähler. Die Botschaft an AfD-Anhänger lautet: Es ist okay, wenn ihr euch
       umentscheidet. Wenn ihr Positionen von SPD, CDU, FDP Grünen oder Linken
       zustimmen könnt, obwohl euch eingeredet wurde, dass das stinkende
       Systemparteien sind. Ihr bekommt bei uns wieder einen Platz, wenn ihr die
       Deutschtümelei sein lasst. Kommt her. In Scharen, bitte!
       
       11 Sep 2018
       
       ## AUTOREN
       
   DIR Andrea Maestro
       
       ## TAGS
       
   DIR Schwerpunkt AfD
   DIR Die Linke
   DIR Rechtspopulismus
   DIR Osnabrück
   DIR Autoritarismus
   DIR AfD Niedersachsen
   DIR Schwerpunkt AfD
   DIR Chemnitz
   DIR Schwerpunkt AfD
   DIR Rechtsextremismus
       
       ## ARTIKEL ZUM THEMA
       
   DIR Studie Narzissmus unter Wählergruppen: Übersteigertes Selbstbewusstsein
       
       Forscher haben untersucht, wie stark Narzissmus unter verschiedenen
       Wählergruppen ausgeprägt ist. Anhänger von AfD und Linken führen die Skala
       an.
       
   DIR Rücktritte wegen Nazi-Kontakten: AfD schämt sich
       
       Der Kreisvorstand der AfD in Osnabrück ist zurückgetreten. Mitglieder
       sollen mit Neonazis beim „Schild und Schwert“-Festival gefeiert haben.
       
   DIR Parteiwechsel von der AfD zur Linken: Eine AfDlerin sieht rot
       
       Tanja Bojani, Abgeordnete im Osnabrücker Kreistag, wechselt von der AfD zu
       den Linken. Die werden damit so stark wie die Rechtspopulisten.
       
   DIR Michael Kretschmer in Chemnitz: Der Herausforderer
       
       Sachsens Ministerpräsident muss sein Land vor der AfD retten. Aber wie,
       wenn selbst der Hitlergruß so viele schon nicht mehr stört?
       
   DIR Kommentar Verfassungsschutz und AfD: Ist Maaßen ein Bock als Gärtner?
       
       Ein Verfassungsschutzchef kann eine Parteichefin beraten. Aber in der AfD
       gilt Maaßen als Sympathisant. Das könnte der eigentliche Skandal sein.
       
   DIR Aussteigerin über rechte Szene: „An der Wand hingen Salzteig-Runen“
       
       Heidi Benneckenstein wuchs in einer Nazifamilie auf, besuchte
       Neonazi-Zeltlager, verprügelte einen Fotografen. Dann stieg sie aus.