URI: 
       # taz.de -- Chemnitz urteilt im Schnellverfahren: Bewährungsstrafe für Hitlergruß
       
       > Acht Monate Haft auf Bewährung: Dazu verurteilte das Chemnitzer
       > Amtsgericht einen Mann, der den Arm zum Hitlergruß gehoben haben soll.
       
   IMG Bild: Sachsen, Chemnitz: Demonstranten des rechtspopulistischen Bündnisses Pro Chemnitz
       
       Chemnitz epd | Gut zweieinhalb Wochen [1][nach den Ausschreitungen in
       Chemnitz] ist laut einem Zeitungsbericht vor dem Amtsgericht ein
       33-jähriger Mann zu einer Bewährungsstrafe verurteilt worden. In einem
       Schnellverfahren sei am Donnerstag eine Haftstrafe von acht Monaten
       verhängt worden, ausgesetzt für drei Jahre auf Bewährung, [2][berichtet die
       in Chemnitz erscheinende Freie Presse]. Hinzu komme eine Geldstrafe von
       2.000 Euro. Das Urteil sei noch nicht rechtskräftig. Das Gericht war
       zunächst nicht erreichbar.
       
       Der Mann hatte den Angaben zufolge nach Ende einer Kundgebung am 1.
       September den Hitlergruß gezeigt und einen Beamten angegriffen, der ihn
       durchsuchen wollte. Er war wegen des Verwendens von Kennzeichen
       verfassungswidriger Organisationen und versuchter Körperverletzung
       angeklagt. Der Chemnitzer ist dem Bericht zufolge einschlägig vorbestraft.
       Er habe die Vorwürfe bestritten. Die Staatsanwaltschaft habe für den Mann
       ein Jahr Haft ohne Bewährung gefordert, hieß es.
       
       Der Prozess war der erste von mehreren Schnellverfahren nach den
       fremdenfeindlichen Vorfällen in Chemnitz Ende August und Anfang September.
       Eine zweiter Demonstrant muss sich am Freitag vor dem Amtsgericht
       verantworten.
       
       ## Rechte Gruppen imstrumetalisierten den Vorfall
       
       Am 26. August war beim Chemnitzer Stadtfest ein 35 Jahre alter
       Deutsch-Kubaner im Streit erstochen worden. Dringend tatverdächtig sind
       drei Asylbewerber. Rechte Gruppen instrumentalisierten die Tat für
       ausländerfeindliche Demonstrationen. Dabei kam es zu Ausschreitungen und
       Attacken gegen ausländisch aussehende Personen, wie Videosequenzen zeigen.
       [3][Über die dafür mitunter verwendeten Begriffe „Hetzjagd“ und „Mob“ wurde
       heftig gestritten.]
       
       In Chemnitz hatten sich am 1. September zu einer Kundgebung „Herz statt
       Hetze“ gegen Rechts knapp 4.000 Menschen versammelt. An
       rechtspopulistischen Demonstrationen und einer Kundgebung von AfD und „Pro
       Chemnitz“ nahmen rund 4.500 Personen teil.
       
       Auch in Köthen in Sachsen-Anhalt war es am Sonntag nach dem Herzinfarkt-Tod
       eines 22-Jährigen nach einem nächtlichen Streit zu einer rechten
       Demonstration gekommen. Rechte Gruppen hatten mehrere sogenannte
       Trauermärsche durch die Stadt organisierten. Mehrere Hundert Rechtsextreme
       waren in Köthen auf die Straßen gegangen, [4][die Polizei ermittelt unter
       anderem wegen mehrerer Fälle von Volksverhetzung.]
       
       13 Sep 2018
       
       ## LINKS
       
   DIR [1] /!t5027409/
   DIR [2] https://www.freiepresse.de/chemnitz/erstes-urteil-wegen-hitlergruss-bei-demo-gefallen-artikel10310878
   DIR [3] /Archiv-Suche/!5535404&s=hetzjagd/
   DIR [4] /!5531483/
       
       ## TAGS
       
   DIR Chemnitz
   DIR Hitlergruß
   DIR Gerichtsurteil
   DIR Schnellverfahren
   DIR Nazis
   DIR Chemnitz
   DIR Köthen
   DIR Chemnitz
   DIR Chemnitz
   DIR Schwerpunkt AfD
   DIR Hans-Georg Maaßen
   DIR Hans-Georg Maaßen
       
       ## ARTIKEL ZUM THEMA
       
   DIR Rechte Demonstranten in Chemitz: Haftstrafe für Hitlergruß
       
       Nach dem Neonazi-Aufmarsch in Chemnitz muss ein 34-jähriger Chemnitzer in
       Haft, weil er den Hitlergruß zeigte. Es sind zwei weitere Schnellverfahren
       geplant.
       
   DIR Rechtsextreme planen Festival in Köthen: Hassgesang statt Trauer
       
       Neonazi-Gruppen kapern das Modell #wirsindmehr aus Chemnitz: Sie wollen ein
       Rechtsrockevent in Köthen organisieren.
       
   DIR Diskussion zur Hetzjagd in Chemnitz: Auf unsicherem Grund
       
       Ob in Chemnitz Menschen gejagt wurden oder gar gehetzt, ist einerlei: Wie
       jeder Mob verbreitete auch dieser Angst und Schrecken.
       
   DIR Ermittlungen zur Tötung in Chemnitz: Inhaftierter bestreitet Tatbeteiligung
       
       Zwei Männer hatte die Chemnitzer Polizei nach dem Tod von Daniel H.
       festgenommen. Nun sagte einer der beiden laut NDR-Recherchen, er sei nicht
       beteiligt gewesen.
       
   DIR Treffen des Verfassungsschutzchefs: Maaßen gab Infos an die AfD
       
       Der Verfassungsschutz-Chef hat Infos aus dem Bericht 2017 an die AfD
       gegeben, bevor dieser veröffentlicht war, berichtet die ARD. Die SPD
       fordert seine Entlassung.
       
   DIR Seehofers Entscheidung zu VS-Chef: Maaßen darf bleiben
       
       Nach der Sitzung des Innenausschusses hält Horst Seehofer an
       Verfassungsschutzchef Maaßen fest. Teile der SPD drohen mit dem Bruch der
       Großen Koalition.
       
   DIR Maaßen im Innenausschuss: Ein Video und viele Erklärungen
       
       Verfassungsschutz-Chef Maaßen musste im Bundestag belegen, dass es keine
       „Hetzjagd“ in Chemnitz gab. Über seine Zukunft ist man sich nicht einig.