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       # taz.de -- 40 Jahre taz: Die Gründer-Ausgabe: Die bewegte Zeitung
       
       > Über ergraute Alt-tazler und eine Leiche im Keller: Zum 40. haben
       > taz-GründerInnen das Blatt übernommen. Wie das so zuging, lesen Sie hier.
       
   IMG Bild: Michael Sontheimer, umrahmt von Redakteur Klaus Hillenbrand und Ur-Säzzer Georg Schmitz
       
       Berlin taz | Über [1][Volker Kauder und die CDU] stand am Donnerstag nichts
       in der taz. „Hofberichterstattung haben wir früher auch nicht gemacht“,
       sagt Peter Huth, vor 40 Jahren Auslandsredakteur der taz, heute
       Fernsehreporter in der Uckermark. „Da geht es doch nur um machtgeile
       Figuren, die um Regierungsjobs kämpfen. Hat uns nicht interessiert. Wir
       wollten wissen, was die Bewegungen machen.“
       
       Sunny Riedel, vor 40 Jahren noch nicht geboren, heute
       Nachrichtenredakteurin der taz, tippt seine Worte ab. Dann widerspricht
       sie: „Das mit Kauder bedeutet vielleicht das Ende für Merkel. Warum sollen
       wir denn darüber nicht berichten?“ Huth, kurz vor der Rente, Typ Iggy Pop
       mit Halbglatze, schaut sie kurz an, sagt dann: „Das steht doch schon in
       allen Zeitungen. Das liest und hört man überall. Dafür braucht es die taz
       nicht.“
       
       Vor 40 Jahren, [2][am 27. September 1978], erschien die erste Ausgabe der
       taz. Zum Jubiläum haben die GründerInnen das Blatt übernommen: Die taz vom
       Donnerstag produzierten 43 Menschen, die schon bei den ersten Ausgaben, den
       taz-Nullnummern, dabei waren. Manche von ihnen arbeiten bis heute bei der
       taz. Andere gingen zum Spiegel, zur Zeit oder zum ZDF. Wieder andere sind
       nicht im Journalismus geblieben, zogen stattdessen in Parlamente ein, haben
       Galerien eröffnet oder betreiben Cafés. Am Mittwoch sind sie alle noch
       einmal zusammengekommen.
       
       „Kaffee oder Agenturen?“ ist eine Frage, die sich bereits um kurz nach acht
       Uhr am Morgen stellt. „Sollen wir den Schlusszeitenplan mit runter ins Café
       nehmen und erst mal einen Kaffee trinken?“, wünscht sich Michael
       Sontheimer, einst taz-Chefredakteur, weißes Haar, zwei Halsketten, die in
       sein Brusthaar hineinhängen, und insgesamt fünf breite silberne Ringe, die
       sich auf verschiedene Finger verteilen. „Sollen wir vielleicht nicht doch
       vorher einmal in die Agenturen gucken?“, entgegnet Andreas Rostek, bis 1991
       Redaktionsleiter der taz, optisch schlichter und ruhiger, mehr Wolfgang
       Bosbach.
       
       Sein auffälligstes Accessoire: Jack-Russel-Terrier Benji, den Rostek,
       ungeachtet aller Bürohunddiskussionen in der taz, den ganzen Tag durch die
       Redaktion trägt. „Och, die Agenturen, ach nö“, kommentiert Sontheimer,
       heute Spiegel-Redakteuer. Doch Rostek setzt sich durch, die beiden Männer
       bleiben und beugen sich näher zu ihren Bildschirmen. Die Augen.
       
       Rostek ist einer von denen, die gingen, als die taz zur Genossenschaft
       wurde. Einer auch von denen, die 27 Jahre später zugeben, dass das die
       richtige Entscheidung war, dass es die taz ansonsten heute nicht mehr geben
       würde. „Aber wir hatten eben die großen Blätter der Zeit vor Augen, von
       denen wir auch eines werden wollten, eine große, lebendige, kräftige
       Tageszeitung“, sagt Rostek, Benji wie ein volles Tablett auf seinem
       Unterarm.
       
       ## Der Ex-Technikchef und der Kampf mit der Technik
       
       Seite 18 muss schon früh fertig werden, Autor Dieter Metk sitzt neben Sunny
       Riedel. Jede*r Gründer*in hat vorab eine Nanny zugeteilt bekommen, sie
       sollen ihnen das taz-Redaktionssystem zeigen, beim Austausch mit den
       Layoutern und der Fotoredaktion helfen. Riedel betreut an diesem Tag gleich
       mehrere Schützlinge. Sie und Metk müssen [3][seine „technische Reportage“],
       wie er sie nennt, kürzen. „Jetzt schau mal!“, ruft Riedel und tippt auf die
       grüne Null auf dem Bildschirm, die zeigt, dass der Text jetzt optimal in
       seine vorgesehene Form passt. Metk, klein, gestrickter Pulli in
       Rentnerbeige, strahlt und schiebt seinen Stuhl noch näher an den
       Schreibtisch. Sontheimer tritt neben ihn, die technische Reportage
       ausgedruckt auf Papier, mit vielen roten Kringeln und Anmerkungen. „Ach, du
       hast da auch noch was redigiert?“, fragt Metk. „Ja, sicher“, entgegnet
       Sontheimer, „sind Petitessen, aber nun ja, trotzdem.“ Metk will die
       Ausrufezeichen, die Sontheimer aus seinem Text streichen will, behalten.
       
       „Ich mochte die“, sagt Nanny Riedel. „Ja, ich auch“, sagt Metk. „Setze ich
       mich deshalb jetzt noch mal mit Micha auseinander?“ Riedel lässt ihn ein
       paar Sekunden überlegen. „Nee, ach nee, lass einfach“, sagt Metk dann und
       diktiert Riedel die Bildunterschrift zu einem der Fotos, die allesamt
       Maschinen von damals zeigen. „L, E, T, R, A, S, E, T – Letraset, das war
       für die Rubbelbuchstaben für die Titelseiten.“
       
       Redaktionskonferenz am Morgen, angepasst an die übliche Zeit, 9.45 Uhr
       also. „Joar, also früher“, überlegen Peter Huth und Georg Schmitz,
       Letzterer langjähriger Säzzer bei der taz, danach 18 Jahre in der
       Aboabteilung. „Die war wohl auch irgendwann vormittags. Hat aber oft
       gewechselt“, meint Schmitz. Unten dann, im 1. Stock, ist es so voll wie
       selten an einem Mittwochmorgen in der taz. Viele, natürlich nur Junge,
       müssen stehen. „Eine kurze Vorstellungsrunde wäre schön“, sagt
       taz-Chefredakteurin Katrin Gottschalk. „Keine Zeit“, sagen die
       GründerInnen. Gottschalk übergibt, damit die Alten den Jungen erklären
       können, wie die Sache früher lief. „Die Einstellung damals war: Was, Bonn?
       Da gibt es eine Hauptstadt?!“, sagt einer. Der Rest nickt. Und Kuno Kruse,
       der die taz verließ, weil er seine Familie von dem dürftigen Einheitslohn
       nicht länger ernähren konnte und zur Zeit, zum Spiegel und zum Stern ging,
       sagt: „Wir hätten damals, als wir die Nullnummern gemacht haben, nicht mal
       gewusst, wer Kauder ist“, und wieder nicken und lachen alle. Damit wandert
       der Auftrag an Peter Huth: Er wird auf Seite 20 verkünden, dass über Kauder
       nichts in der Zeitung steht.
       
       ## Wer fährt den silbernen Mercedes?
       
       Und dann passiert’s: Es sind Worte, neun an der Zahl, die heute wie damals
       wohl niemand in der taz erwartet hätte: „Wem gehört der silberne Mercedes
       unten in der Einfahrt?“ Der werde gleich abgeschleppt. Erschütterung. „Der
       kann gleich nach Hause gehen!“, ruft einer. „Nicht meiner“, sagt Peter und
       lacht, wie Männer es oft machen: auf den Tisch hauen, im Raum umherblicken,
       um die Reaktionen einzufangen, sich tiefer in den Stuhl schieben und die
       Beine unter dem Tisch zusammenschlagen. Einige gehen raus, begleitet von
       Rufen und ausgestreckten Zeigefingern.
       
       Sontheimer reicht einen Stapel Papier nach links weiter: „Ich verteile euch
       mal den Schlusszeitenplan, auf dem steht, wann die einzelnen Ressorts
       fertig sein müssen – angeblich“, schiebt er noch hinterher. Die aktuellen
       tazlerInnen werfen einander besorgte Blicke zu, und sie registrieren auch,
       dass sich niemand meldet, um etwas zu sagen, und dass Männer Sachen sagen
       wie: „Jetzt red einfach weiter, Ute, komm.“
       
       Auf Seite 1, unter dem historischen taz-Schriftzug von 1978, soll eine
       Titelgeschichte über den Staatsbesuch des türkischen Präsidenten Erdoğan
       entstehen. Auf Seite 4 und 5 berichten drei taz-Gründer über die Anfänge
       der Zeitung. Auf der 13 dürfen AbonnentInnen der ersten Stunde
       LeserInnenbriefe schreiben. Und auf Seite 17 kommt das große
       Doppelinterview mit Martin Schulz und Daniel Cohn-Bendit – das, anders als
       die vielen anderen vorgeplanten Texte, noch nicht fertig ist. Mehrere
       Redaktionskonferenzen hat es in den vergangenen Wochen gegeben, Texte und
       Themen wurden vorab geplant, entschieden, dass die Ressorts, so wie früher,
       wieder vollständig autonom arbeiten und dass Ressorts, die es schon lange
       nicht mehr gibt, heute noch einmal auferstehen. Auf den Seiten 8 und 9
       etwa, die sonst zum Wirtschafts- und Umweltressort gehören, schreiben
       Autoren unter dem Banner „Betrieb & Gewerkschaft“ darüber, dass die
       Gewerkschaftsoppositionellen von damals jetzt die Chefs sind.
       
       ## Die Leiche im Keller
       
       Dann wieder Sontheimer: „Wir haben schon eine Leiche im Keller, über die
       wir jetzt noch mal sprechen müssen.“ „Nur eine?“, fragt eine Frau. Da sei
       dieser Text, der anfangs als Editorial geplant war, der nun aber wohl gar
       nicht im Blatt erscheinen wird, weil er von der großen Mehrheit als AfD-nah
       klassifiziert worden war. Man habe deshalb entschieden, den Text nur online
       zu stellen. „Uns muss aber schon klar sein, dass es eine Entscheidung ist,
       Leute, die eine andere Meinung vertreten als die Mehrheit, nicht im Blatt
       vorkommen zu lassen“, sagt Sontheimer. Die beiden Autoren des Textes sind
       an diesem Tag nicht anwesend, einer von ihnen sei damals „aus der schwer
       linksradikalen Szene gekommen“. „Damals wollte er noch, dass wir einen
       Schwur auf die RAF abgeben“, erinnert sich Kuno Kruse. Alle sind sich
       einig: Als Editorial ins Blatt kann der Text keinesfalls, höchstens als
       Debattenbeitrag auf taz.de. Verena Schneider, 38, aktuelle
       Onlineredakteurin, aber mahnt: „Online ist keine Resterampe für Texte, die
       keinen Platz in der Zeitung finden. Darüber müssen wir gleich schon noch
       mal sprechen.“ Die GründerInnen entschuldigen sich, die Entscheidung wird
       verschoben. Alte und Junge brechen auf in die Produktion.
       
       Ziemlich für sich allein im dritten Stock sitzt Gitti Hentschel. Nur sie
       betreut die beiden Frauenseiten in der Gründer-taz, die nicht
       GründerInnentaz heißt, weil ein paar Männer das schon am frühen Morgen so
       entschieden haben. Sie war es auch, die in der morgendlichen Konferenz an
       die Studie zur sexuellen Gewalt in der katholischen Kirche erinnert hatte –
       und die jetzt darüber schreibt.
       
       Hentschel schiebt ihre Beine auf den kniehohen Schrank unter dem
       Schreibtisch und lehnt sich zurück. Ihr Kommentar, sagt sie und zeigt auf
       das zur Hälfte beschriebene Word-Dokument auf dem Bildschirm, solle in den
       Tagen, in denen Bill Cosby ins Gefängnis muss, noch einmal zeigen: „Die
       Kirche kann machen, was sie will. Sie braucht keine Staatsanwaltschaft zu
       fürchten.“
       
       Sie schreibe diese Zeilen jetzt gern, klar, aber „mich ärgert das auch.
       Dass ich diesen Kommentar verfasse und die beiden Frauenseiten betreue, ist
       kein Zufall.“ Viele Männer hätten auch vor 40 Jahren den Frauenthemen wenig
       Beachtung geschenkt und sie als Autorin für ungeeignet gehalten. Dabei war
       Gitti Hentschel eine von wenigen, die damals überhaupt schon
       journalistische Erfahrung besaß.
       
       ## Erinnerungen an zermürbende Kämpfe
       
       „[4][Wir Frauen fühlten uns stark und emanzipiert]. Und gleichzeitig
       wollten wir von den Männern anerkannt werden. Das war ein alltäglicher
       zermürbender Kampf.“ Sobald andere Zeitungen wie die Emma oder die Courage
       etwas im Blatt hatten, das den taz-Frauen entgangen war, bekamen sie den
       Druck der Kollegen zu spüren. Dennoch, die Zeit der taz-Gründung sei für
       sie als Frau „aufregend“ gewesen, ein Wahnsinn, wie sie in ihren
       „schrottigen R4s mit 100 Stundenkilometern“ gefahren seien, um die
       Zeitungen zur Flughafenfracht zu bringen.
       
       „Und erotisch aufgeladen war es auch“, sagt Gitti, „viele Frauen und Männer
       hatten damals Beziehungen miteinander, andere waren befreundet.“
       
       Irgendwann aber hatte sie von den Frauenseiten „die Schnauze voll“, Gitti
       wechselte ins Aktuelle, später dann schrieb sie zahlreiche
       Gerichtsreportagen. „Wenn ich über Vergewaltigungsprozesse geschrieben
       habe, musste ich mir fast immer Kritik anhören. Es hieß dann, ich werde zu
       emotional, zu persönlich.“ Hentschel schüttelt die kurzen rotblonden Haare.
       
       Und heute? „Erst gestern habe ich alle wieder darauf hinweisen müssen, dass
       auf den ersten fünf Seiten unserer Ausgabe nur Männer über Männer
       schreiben“, sagt Hentschel. Abgesehen vom Editorial auf Seite 2. Das stammt
       von Vera Gaserow, bis 1991 im taz-Inlandsressort, danach bei der Zeit und
       der Frankfurter Rundschau.
       
       „Was uns jetzt noch einmal in der taz zusammengebracht hat, ist ein
       prägendes Stück Vergangenheit sowie die Lust und die Verantwortung, uns
       weiterhin einzumischen“, schreibt sie. „Und nicht zuletzt ist es der Stolz,
       gemeinsam ein Projekt auf die Beine gestellt zu haben, das sich als
       unschlagbare Überlebenskünstlerin erwiesen hat: die taz.“ Gerade sitzt
       Gaserow gemeinsam mit Kuno Kurse im Meinungsressort im 3. Stock und
       redigiert. Früher, als sie die Texte noch an der Schreibmaschine getippt
       haben, reichten sie sie zum Redigieren einfach dem Sitznachbarn, stritten
       dann auch mit dem darüber. Jetzt sei es natürlich wesentlich einfacher,
       Fehler direkt im Dokument korrigieren zu können, sagt Vera Gaserow, einen
       Text besser mache das aber noch lange nicht. Vielsagend widmet sie sich
       wieder dem Computer.
       
       ## Die Titelkonferenz und die zwei Erdogans
       
       13.30 Uhr, Titelseitenkonferenz, zwei Erdoğan-Karikaturen stehen zur
       Auswahl. Eine zeigt den türkischen Präsidenten als Bulldogge mit Hodensack
       als Kinn. Die andere präsentiert ihn als zwielichtig dreinblickenden
       Strippenzieher auf einem Königsthron. „Ich bin ganz klar für die rechte“,
       sagt Kuno Kruse und zeigt auf die mit dem Königsstuhl. „Es geht nicht um
       seine Hässlichkeit, sondern um seine Macht.“ „So hässlich ist er ja auch
       gar nicht“, murmelt jemand. Gaserow pflichtet ihm bei: „Die erste macht ihn
       zur Bestie, das sollten wir mit Menschen grundsätzlich nicht machen.“ Als
       Einziger klar für die erste Variante ist Rostek: „Ihr seid zu vorsichtig.
       So wird das nie was mit dieser Zeitung.“
       
       Dann wollen die GründerInnen auch noch eine bezahlte Anzeige von der
       Titelseite schmeißen. „Früher haben wir uns immer über Anzeigen
       hinweggesetzt“, sagt Kruse. – „Kuno, du wolltest doch später essen gehen!“
       – „Mir egal, dann gehen wir Pommes essen!“ Die Anzeige bleibt.
       
       Unterdessen ist das [5][Schulz/Cohn-Bendit-Interview] noch immer nicht
       fertig. Die Interviewer Max Thomas Mehr und Hannes Winter haben es erst am
       Dienstagabend geführt. Dann hat alles etwas länger gedauert: Bis
       Mitternacht tippte Mehr das Band ab, am Morgen hatte er 15 Seiten vor sich,
       die er bis zum Mittag auf eine zusammenkürzte. Die fertige Version musste
       dann noch zu Schulz und Cohn-Bendit zur Autorisierung. „Ach was,
       Autorisierungen haben wir früher auch nicht gemacht“, hatte Michael
       Sontheimer noch am Morgen verkündet. 1978 hätten sie sich um solche Regeln
       nicht geschert, aber „heute ist das nun mal selbstverständlich. Macht Micha
       beim Spiegel sicherlich auch so“, sagt Mehr, als er viele Stunden später im
       4. Stock sitzt und versucht, den Untertitel auf Zeile zu bringen. Um halb
       drei hätte die Seite in der Druckerei sein müssen, jetzt ist es schon nach
       vier. Peter Huth sagt: „Früher haben wir uns einen Joint gedreht, wenn eine
       Seite nicht fertig wurde. Hat uns beruhigt.“
       
       Auch das Berlinressort baut noch hektisch an einer Überschrift. Die
       langjährige Lokalredakteurin Sabine Porn hatte für die Lokalseiten die
       Söhne zweier ehemaliger taz-Redakteure interviewt, von denen einer
       verstorben, ein anderer, Benedict Maria Mülder, schwer krank und trotzdem
       im Rollstuhl zur Übernahme erschienen ist. „Er war häufig auf Achse“,
       erinnert sich Mülders Sohn Jim an die aktive Zeit seines Vaters: „Leben,
       sozusagen am Puls der Zeit. Das war hochinteressant für mich.“
       
       ## „Das war zu entspannt“
       
       Um 16.30 Uhr bringt Andreas Rostek seinen Hund Benji nach Hause, um 17 Uhr
       sind die Seiten raus, alle, sogar die mit dem
       Schulz/Cohn-Bendit-Interview. Das Thema Kauder blieb klein in den
       Nachrichten, die GründerInnen haben richtig entschieden. Die aktuellen
       Redakteure wissen, sie hätten es ganz anders gemacht – und dieses Mal
       danebengelegen. Es wirkt gar ein bisschen, als hätten die Nachrichten für
       den taz-Geburtstag eine Pause eingelegt.
       
       Beim Abschlusssekt wirken einige enttäuscht. „Das war zu entspannt“, sagt
       Sontheimer, „es gab überhaupt kein Drama.“ „Sogar Max ist noch fertig
       geworden“, fügt Peter Huth hinzu. Nur die Technik, die hätten sie ohne ihre
       Nannys nicht gemeistert. Die seien so viel professioneller als sie damals,
       disziplinierter. Die GründerInnen waren Teile von Bewegungen, die
       tazlerInnen heute sind Journalisten. Einer dieser taz-Redakteure, Jahrgang
       1985, sieht das mit dem Stress etwas anders: „Jetzt brauche ich eine Woche
       Urlaub.“
       
       Und was dann, zum Schluss, doch noch alle beruhigte: Der silberne Mercedes
       gehörte einem Cafégast und niemandem von der taz.
       
       27 Sep 2018
       
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