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       # taz.de -- Gaffer filmen Suizidversuch
       
       > Ein offenbar psychisch erkrankter Mann hat sich vor dem Bremer
       > Hauptbahnhof selbst angezündet. Schaulustige machten Fotos und Videos und
       > behinderten die Rettungskräfte. Das ist eine Straftat
       
       Ein 28 Jahre alter, nach Angaben der Polizei offenbar psychisch erkrankter
       Mann hat sich am späten Montagabend auf dem Bremer Bahnhofsvorplatz
       angezündet, um sich das Leben zu nehmen.
       
       Er übergoss sich dafür mit brennbarer Flüssigkeit, die er entzündete und
       rannte anschließend brennend in Richtung Innenstadt. PolizistInnen, die vor
       Ort auf Streife waren, löschten den brennenden Mann mit Feuerlöschern und
       ihren Dienstjacken – unterstützt wurden sie bei der anschließenden Ersten
       Hilfe von einer zufällig anwesenden und speziell für Brandopfer
       ausgebildeten Krankenschwester.
       
       Der 28-Jährige erlitt schwerste Verletzungen, wurde schließlich in eine
       Hamburger Spezialklinik gebracht und schwebt weiterhin in Lebensgefahr.
       
       Keine Unterstützung waren nach Angaben der Polizei die zahlreich anwesenden
       Schaulustigen, die den Mann mit ihren Handykameras verfolgten, die
       Rettungskräfte behinderten und schließlich auch noch anpöbelten. Der
       Polizei gelang es erst durch den Einsatz weiterer Unterstützungskräfte, die
       Schaulustigen zurückzudrängen.
       
       Das Behindern von Rettungskräften ist eine Straftat, die jedoch nicht immer
       geahndet werden kann: „Wenn die Möglichkeit besteht, wird das natürlich
       verfolgt“, sagt die Sprecherin der Bremer Polizei, Jana Schmidt.
       
       Allerdings ist es oft schwierig, die betreffenden Personen anschließend
       noch zu ermitteln – und während des eigentlichen Einsatzgeschehens sind
       Rettungskräfte und Polizei anderweitig beschäftigt. Eine Zunahme solcher
       Taten konnte Schmidt generell jedoch nicht bestätigen. (taz)
       
       19 Sep 2018
       
       ## AUTOREN
       
   DIR Karolina Meyer-Schilf
       
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