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       # taz.de -- Midterm-Wahlen in den USA: Tindern für Wähler*innen
       
       > Zu wenig junge Menschen gehen in den USA wählen. Tech-Unternehmen wollen
       > das ändern – und starten Kampagnen zur Wahlregistrierung.
       
   IMG Bild: So einfach wie Tindern: sich zur Wahl registrieren. Zumindest fast. Die App probiert zu motivieren
       
       Wie motiviert man junge Menschen dazu, wählen zu gehen? Per Tinder
       natürlich. Das zumindest denkt das hinter der Dating-App stehende
       Unternehmen selbst – und ruft deshalb gemeinsam mit der NGO „Rock the vote“
       eine Kampagne zur Wähler*innenregistrierung ins Leben. Das Unternehmen hat
       sein „Swipe the vote“-Kampagne zum „National Voter Registration Day“ am 25.
       September gestartet.
       
       Am 6. November 2018 sind in den USA [1][die sogenannten Halbzeitwahlen, die
       „Midterm Elections“]. Dabei werden alle Sitze im Repräsentantenhaus sowie
       ein Drittel der Sitze im Senat vergeben. Außerdem werden in 36
       Bundesstaaten und drei US-Außengebieten Gouverneurswahlen abgehalten.
       
       Die Wahlen markieren die Hälfte der Amtszeit von US-Präsident Donald Trump.
       Für ihn ist es besonders wichtig, die Mehrheit der Republikaner*innen im
       Senat zu halten. Aktuell sitzen dort 51 Republikaner*innen, 47
       Demokrat*innen und zwei unabhängige Senator*innen, die der demokratischen
       Fraktion angehören.
       
       „Ob du rechts, links, irgendwo in der Mitte, oder weit außerhalb wählst,
       deine Stimme zählt“, [2][schreibt Tinder zum Start der Kampagne]. Die
       Hälfte der Tinder-Nutzer*innen seien dem Unternehmen zufolge 18 bis 24
       Jahre alt, schreibt die US-Nachrichtenseite Tech Crunch. In dieser
       Bevölkerungsgruppe hatten sich bei den Wahlen im November 2016 nur 50,8
       Prozent der US-Amerikaner*innen zur Wahl registriert. Tatsächlich wählen
       gingen nach einer [3][Statistik der zuständigen US-Behörde] nur 39,4
       Prozent der 18- bis 24-Jährigen.
       
       ## Zwischen den Tinder-Dates zur Wahlregistrierung
       
       Wie sieht nun aber die „Swipe the vote“-Kampagne konkret aus? Tinder will
       interessante Fakten über die Wahlen an die Nutzer*innen schicken. „Obwohl
       Millenials 25 Prozent der Bevölkerung ausmachen, sind sie nur zu fünf
       Prozent in den Bundesstaatsparlamenten vertreten“, steht da dann zum
       Beispiel. Die Fakten werden zwei bis drei Mal die Woche in der App
       aufploppen und sollen sich an den Interessen der Jüngeren orientieren, so
       Tech Crunch. In den gleichen Fenstern werde es dann auch eine Weiterleitung
       zur Webseite von „Rock the vote“ geben, wo sich die Nutzer*innen über die
       Wähler*innenregistrierung in ihrem Bundesstaat informieren können.
       
       Zusätzlich haben Tinder und „Rock the vote“ ein quietschig-buntes
       Comicvideo veröffentlicht, das junge Menschen zum Wählen animieren soll.
       „Du denkst, dass Politik nichts mit dir zu tun hat“, wird darin gesungen.
       „Studiendarlehen, Waffengewalt und Klimawandel – das kommt dir bekannt vor,
       weil sie auch dich betreffen.“
       
       Auch andere Plattformen, darunter Facebook, Instagram, Twitter, reddit und
       Snapchat haben eigene Kampagnen gestartet, um mehr junge Wähler*innen zu
       rekrutieren. Ob das klappt – das wird sich im November zeigen.
       
       26 Sep 2018
       
       ## LINKS
       
   DIR [1] /Linke-US-Demokraten/!5534436
   DIR [2] https://blog.gotinder.com/swipe-the-vote-2/
   DIR [3] https://www.census.gov/data/tables/time-series/demo/voting-and-registration/p20-580.html
       
       ## AUTOREN
       
   DIR Belinda Grasnick
       
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