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       # taz.de -- Razzia gegen Rechtsextreme in Chemnitz: Wettbewerb im rechten Terror
       
       > Vier mutmaßliche Rechtsterroristen werden am Dienstag dem Haftrichter
       > vorgeführt. Sie sollen sich vorgenommen haben, den NSU zu übertrumpfen.
       
   IMG Bild: Einer der Verdächtigen wird am Montag in Karlsruhe zum Bundesgerichtshof gebracht
       
       Berlin dpa/afp/taz | Nach [1][der Enttarnung einer Gruppe von mutmaßlichen
       Rechtsterroristen in Sachsen] werden vier von ihnen am Dienstag dem
       Ermittlungsrichter des Bundesgerichtshofs vorgeführt. Bei drei anderen war
       dies bereits am Montag der Fall, für sie wurde Untersuchungshaft
       angeordnet. Ein achter Mann, der mutmaßliche Anführer Christian K. der sich
       selbst „Revolution Chemnitz“ nennende Gruppe, saß bereits in
       Untersuchungshaft.
       
       Die Mitglieder sollen einem Bericht der Süddeutschen Zeitung zufolge
       bewaffnete Angriffe auf Ausländer, politisch Andersdenkende und
       Journalisten ins Auge gefasst haben. Die Männer wollten demnach mit Gewalt
       gegen den Rechtsstaat kämpfen und hatten sich auch um halbautomatische
       Schusswaffen bemüht, das gehe aus abgehörten Telefonaten und aus Chats
       Chatprotokollen hervor, [2][schreibt die Süddeutsche].
       
       Dem zufolge habe „Revolution Chemnitz“ mehr Terror verbreiten als der
       Nationalsozialistische Untergrund (NSU) wollen. Bei der Durchsuchung von
       Wohnungen wurden demnach Schlagstöcke, aber keine Schusswaffen gefunden.
       
       Der FDP-Innenpolitiker Benjamin Strasser forderte von Sicherheitsbehörden
       und Bundesregierung ein Gesamtkonzept zur Bekämpfung von Rechtsterrorismus.
       „So ist beispielsweise bekannt, dass Konzerte von Rechtsrockbands nicht nur
       der Finanzierung der Szene dienen, sondern auch ein elementarer Bestandteil
       der Radikalisierung sind“, sagte Strasser.
       
       Bundesfamilienministerin Franziska Giffey (SPD) warnte davor,
       Rechtsextremismus auf den Osten zu reduzieren. „Gleichwohl ist nicht zu
       verhehlen, dass sich hier schneller eine Bühne für Rechtsextreme aufbaut
       und die Zustimmungswerte für extremes Gedankengut und die AfD höher liegen
       als anderswo“, sagte die SPD-Politikerin.
       
       Grünen-Fraktionschefin Katrin Göring-Eckardt hat sich alarmiert über eine
       „besorgniserregende Radikalisierung“ der rechten Szene geäußert. „Der
       Rechtsstaat muss dagegen in aller Härte vorgehen und die Demokratie
       verteidigen“, sagte Göring-Eckardt der Neuen Osnabrücker Zeitung. „Es darf
       keinen zweiten NSU geben“, fügte sie hinzu.
       
       2 Oct 2018
       
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