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       # taz.de -- Shows in Köln: Stefan Raab ist zurück
       
       > In dieser Woche kehrt der Moderator mit einer Bühnenshow zurück, die –
       > ganz untypisch – nicht live im Fernsehen läuft.
       
   IMG Bild: Im September 2017 eröffnete Raab in München eine GründerInnen-Konferenz – einer seiner ganz wenigen öffentlichen Auftritte in den letzten drei Jahren
       
       Stefan Raab ist zurück! Für drei Auftritte wird er die größte Halle Kölns
       bespielen – die erste Show ist an diesem Donnerstag. Zugegeben, mit diesen
       Shows ist er nur ein bisschen zurück. Und er ist auch nicht richtig dorthin
       zurückgekehrt, wo er eigentlich zuhause ist – oder war: ins Fernsehen. Aber
       immerhin ist als Entertainer zurück auf einer Bühne. Von der hat er sich
       knapp drei Jahre lang ferngehalten, seit er Ende 2015 seine
       [1][Fernsehkarriere vor der Kamera beendete].
       
       Raab, obwohl noch nicht einmal 52 Jahre alt, ist deutsche
       Fernsehunterhaltungsgeschichte, wie Rudi Carrell oder Hans-Joachim
       Kulenkampff oder Hans Rosenthal oder – um mal einen zu nennen, der noch
       nicht gestorben ist – Hape Kerkeling. Sie alle hatten ihre große Zeit, ihre
       großen Shows, ihre Generation, die sie geprägt haben. Bei Raab waren das
       die in den 80ern, vielleicht noch Anfang der 90er Geborenen. Erst bei Viva,
       dann mit „TV total“ bei ProSieben brachte er etwas Anarchisches in
       Fernsehen, er offenbarte mit seiner Reise zur WM 94 in die USA, mit
       „Böörti, Böörti Vogts“ die Absurdität der Nationalmannschaft.
       
       Auch über Fußball(er) durfte fortan gelacht werden. Er schrieb Hits für
       No-Names, er sammelte TV-Schnipsel und spielte Yotube bevor es YouTube gab,
       er entwickelte – das muss auch gesagt werden – diverse Fernsehshows, die
       [2][mehr Dauerwerbesendungen als gute Unterhaltung] waren, er machte sich
       häufig lustig auf Kosten anderer; aber er erfand auch die letzte wirklich
       spannende und manchmal auch kluge Samstagabendshow: „Schlag den Raab“.
       
       Es ist bezeichnend, dass die vielen Sendeplätze, die Raab verwaist
       zurückließ, von ProSieben nie [3][adäquat] [4][ersetzt] werden konnten.
       
       Und nun die Shows in Köln. Nicht live übertragen von ProSieben, anders als
       hie und da geschrieben. Bild hatte vorab gar behauptet, den „geheimen
       Ablauf“ zu kennen. Der Veranstalter schrieb dazu auf [5][Facebook]: „Die
       Informationen zu Ablauf und Inhalt der Show sind frei erfunden. Die
       Zusammenstellung der Gäste ist in Teilen erfunden. Es wird berichtet, dass
       es auch ein Mini-TV-Comeback gäbe sowie eine Live-Schalte zu ProSieben.
       Dies ist ebenfalls schlichtweg frei erfunden und unwahr.“
       
       Es würde allerdings sehr wundern, wenn „Stefan Raab live!“ nicht zu einer
       Wiedervereinigung der großen „TV total“-Familie würde: mit Elton, Lena, Max
       Mutzke, der Showband Heavytones und so weiter.
       
       Aber vielleicht weiß Stefan Raab auch noch einmal zu überraschen. Ganz
       vielleicht.
       
       15 Oct 2018
       
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