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       # taz.de -- Angebliche Ausspähversuche beim OPCW: Niederlande weisen Spione aus
       
       > Die Niederlande haben nach eigenen Angaben mehrere russische Spione
       > ausgewiesen. Sie sollen versucht haben, die
       > Anti-Chemiewaffen-Organisation auszuspionieren.
       
   IMG Bild: Da wollten die russischen Spione wohl hinein: OPCW-Büro in Den Haag
       
       Den Haag dpa | Die Niederlande haben nach eigenen Angaben einen Angriff des
       russischen Geheimdienstes auf die Organisation für ein Verbot von
       Chemiewaffen (OPCW) in Den Haag vereitelt. Vier russische Spione seien
       bereits im April aus dem Land ausgewiesen worden, [1][teilte
       Verteidigungsministerin Ank Bijleveld] mit. Die vier Spione hatten demnach
       geplant, in das Computernetzwerk der OPCW einzudringen. Die Organisation
       hat Chemiewaffen-Angriffe in Syrien untersucht, aber auch die Gift-Attacke
       auf den ehemaligen russischen Doppelspion [2][Sergej Skripal und seine
       Tochter Julia] in Großbritannien.
       
       Die niederländische Regierung verurteilte das russische Vorgehen als „sehr
       besorgniserregend“ und bestellte den russischen Botschafter ein. „Russland
       muss damit aufhören“, forderte Ministerin Bijleveld.
       
       Die niederländischen Ermittler hätten die Laptops und Handys der Spione
       beschlagnahmt und untersucht. Daraus wurde deutlich, so die Ermittler, dass
       auch Hacker-Attacken in der Schweiz und auf die strafrechtliche
       Untersuchung zum Abschuss des Passagierfluges MH17 geplant waren.
       
       Bereits im September war bekannt geworden, dass zwei russische Spione im
       April aus den Niederlanden ausgewiesen wurden. Sie sollen auf dem Weg in
       die Schweiz gewesen seien, um dort ein Labor der OPCW zu hacken. Der
       niederländische militärische Geheimdienst machte nun die Fotos und Namen
       der insgesamt vier Männer bekannt.
       
       Sie waren den Angaben zufolge am 10. April mit Diplomatenpässen in die
       Niederlande eingereist und dort von einem Angehörigen der russischen
       Botschaft empfangen worden. Sie hätten ein Auto gemietet und seien mehrfach
       in der Nähe der OPCW-Zentrale geortet worden. Am 13. April wurden sie
       vorläufig festgenommen. Im Kofferraum des Autos fanden die Ermittler
       Spezialgeräte für Hacker-Angriffe.
       
       4 Oct 2018
       
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   DIR [1] https://www.defensie.nl/actueel/nieuws/2018/10/04/mivd-verstoort-russische-cyberoperatie-bij-de-organisatie-voor-het-verbod-op-chemische-wapens
   DIR [2] /OPCW-zu-Anschlag-auf-Ex-Spion-Skripal/!5498248
       
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