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       # taz.de -- Nachrichtenmagazin „Spiegel“: Brinkbäumer geht ganz
       
       > Der „Spiegel“-Chefredakteur Klaus Brinkbäumer wird nach seiner Abberufung
       > nicht als Korrespondent im Verlag bleiben.
       
   IMG Bild: Klaus Brinkbäumer arbeitete seit 1993 beim „Spiegel“
       
       Spiegel-Chefredakteur Klaus Brinkbäumer wird das Nachrichtenmagazin im März
       2019 verlassen. Der Spiegel-Verlag und Brinkbäumer haben sich „nach
       intensiven Beratungen einvernehmlich auf eine Beendigung des
       Vertragsverhältnisses geeinigt“, teilte der Verlag am Montag mit. Bereits
       im August war bekannt geworden, dass Brinkbäumer als Chefredakteur
       abberufen wird und ab Januar 2019 ein Team aus Steffen Klusmann, Barbara
       Hans und Ullrich Fichtner [1][die künftig gemeinsame Redaktion von Spiegel
       und Spiegel Online leiten wird.]
       
       Klusmann, der bislang das Manager Magazin leitet, wird Vorsitzender der
       Chefredaktion. Als Grund für die Abberufung wurden im August
       unterschiedliche Auffassungen über die Zusammenführung der Print- und
       Onlineredaktionen genannt. Schon lange zuvor gab es das Gerücht, dass die
       Gesellschafter des Verlags sich einen neuen Chefredakteur wünschten.
       [2][Brinkbäumer hatte es nicht geschafft,] den Auflagenverlust des Magazins
       zu stoppen.
       
       [3][In einer Pressemitteilung] wird Brinkbäumer nun für seinen
       „leidenschaftlichen Einsatz der letzten mehr als 25 Jahre“ gedankt, „in
       denen er durch seine Arbeit in Krisengebieten, an zahlreichen
       Titelgeschichten und durch preisgekrönte Reportagen das Blatt geprägt hat“.
       
       Zuvor wurde spekuliert, ob Brinkbäumer eine angeblich vertraglich
       vereinbarte Rückkehroption als USA-Korrespondent wahrnimmt. Für die
       Verhandlungen um seinen Austritt aus der Chefredaktion hatte Brinkbäumer
       die Medienrechtsanwälte Christian Schertz und Simon Bergmann beauftragt,
       die immer wieder auch gegen Berichterstattungen des Spiegels vorgehen,
       zuletzt gegen Recherchen zu den [4][Vergewaltigungsvorwürfen gegenüber dem
       Fußballprofi Cristiano Ronaldo.]
       
       ## Unbekannte Zukunft
       
       Klaus Brinkbäumer arbeitete seit 1993 beim Spiegel, zunächst als Redakteur
       und Reporter für die Ressorts Sport, Deutschland, Ausland und Gesellschaft.
       2007 ging er als Korrespondent nach New York, am 1. Januar 2011 wurde er
       als Textchef Mitglied der Chefredaktion. Im Januar 2015 wurde er
       schließlich zum Chefredakteur ernannt.
       
       Brinkbäumers journalistische Zukunft ist noch unbekannt. Zum Abschied
       twitterte er eine Karikatur des Stern-Cartoonisten Til Mette, die ihn
       kopflos vor einem Spiegel zeigt: „Das allerdings wollen wir doch mal sehen.
       Meinen Kolleginnen & Kollegen, meinen Freundinnen & Freunden beim Spiegel
       danke ich für 25 wundervolle Jahre. And now: off to New York City.“
       
       15 Oct 2018
       
       ## LINKS
       
   DIR [1] /Der-Spiegel-wechselt-Chefredaktion-aus/!5527525
   DIR [2] /Zukunft-der-Zeitung/!5536796
   DIR [3] http://www.spiegel.de/kultur/gesellschaft/klaus-brinkbaeumer-chefredakteur-verlaesst-den-spiegel-a-1233287.html
   DIR [4] /Kolumne-Pressschlag/!5538005
       
       ## AUTOREN
       
   DIR Frederik Schindler
       
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