URI: 
       # taz.de -- Große Koalition nach der Bayernwahl: SPD-Vize stellt Fortbestand infrage
       
       > Nach der Niederlage der bayerischen Sozialdemokraten richtet sich der
       > Blick auf die Bundesebene. Parteivize Ralf Stegner sieht nun auch die
       > Große Koalition in der Pflicht.
       
   IMG Bild: Damals war gut lachen: Andrea Nahles und Ralf Stegner beim politischen Aschermittwoch 2010
       
       Berlin dpa/rtr/taz | Die [1][Wahlniederlage der SPD in Bayern] sitzt tief.
       Dabei sind die Blicke nicht nur auf die künftige Rolle der SPD im
       bayerischen Landtag, sondern auch auf die in der Bundesregierung gerichtet.
       SPD-Vize Ralf Stegner äußerte sich über den Fortbestand der Großen
       Koalition auf Bundesebene kritisch. „Da muss sich etwas gravierend ändern,
       wenn diese Regierung Bestand haben soll“, sagte er am Montag der Deutschen
       Presse-Agentur. Die Wähler in Bayern hätten „zur Arbeit der Berliner GroKo
       ein sehr negatives Urteil gesprochen“.
       
       Die SPD-Chefin selbst, Andrea Nahles, will kurz nach der Wahl keine
       Bedingungen für den Verbleib in der großen Koalition nennen. „Rote Linien
       jetzt zu definieren, das halte ich zum jetzigen Zeitpunkt nicht für
       angesagt“, sagte Nahles am Montag in Berlin. „Die Frage, ob diese große
       Koalition funktioniert auch im Sinne dessen, was wir gemeinsam verabredet
       haben im Rahmen des Koalitionsvertrags, entscheidet sich nicht alleine vom
       Ergebnis – so schmerzlich es ist – einer Landtagswahl“, betonte sie. Die
       Funktionsfähigkeit des Bündnisses werde sich in den nächsten Monaten
       erweisen. Es gehe auch darum, wie weit die SPD ihre Themen durchsetzen
       könne.
       
       Auch einen Rücktritt von CSU-Chef Horst Seehofer wollte Nahles nicht
       fordern. Das Wahlergebnis zeige aber, dass sich der „ganze Stil der
       Zusammenarbeit“ ändern müsse. Sie hoffe, dass dies als Botschaft verstanden
       werde, denn auch das Ergebnis der CSU sei ja sehr schlecht gewesen.
       
       Bayerns Spitzenkandidatin Natascha Kohnen positionierte sich hinsichtlich
       Seehofer deutlicher. Mit Blick auf den derzeitigen Bundesinnenminister und
       CSU-Chef sagte sie: „Ein solcher Mann ist für mich in Bayern nicht mehr
       tragbar.“ Seehofer spalte das Land, anstatt es zusammenzuführen.
       
       Die SPD hatte bei der [2][Landtagswahl am Sonntag] ihr Ergebnis von 2013
       halbiert und mit 9,7 Prozent so schwach abgeschnitten wie bundesweit noch
       nie bei einer Landtagswahl.
       
       15 Oct 2018
       
       ## LINKS
       
   DIR [1] /SPD-bei-der-Bayernwahl/!5542775
   DIR [2] /Ergebnis-der-bayerischen-Landtagswahl/!5541350
       
       ## TAGS
       
   DIR Bayernwahl
   DIR CDU/CSU
   DIR CSU
   DIR Horst Seehofer
   DIR SPD
   DIR CSU
   DIR Bayern
   DIR SPD Bayern
   DIR Landtagswahl Bayern
   DIR Landtagswahl Bayern
       
       ## ARTIKEL ZUM THEMA
       
   DIR CSU nach der Landtagswahl in Bayern: Ja zu Söder, Nein zur AfD
       
       Der CSU-Vorstand hat einstimmig für Markus Söder als Ministerpräsident
       gestimmt. Gespräche mit anderen Parteien sind angekündigt – nur mit einer
       explizit nicht.
       
   DIR Debatte Republik nach der Bayernwahl: Die Zeit des Mischmaschs ist vorbei
       
       Die CSU bleibt manövrierfähig. Die SPD steckt dagegen in einer ausweglosen
       Situation. Und dass die Grünen nicht regieren können, ist ein doppeltes
       Glück.
       
   DIR SPD bei der Bayernwahl: Die historische Verliererin
       
       Noch nie hat die SPD bei einer Landtagswahl in der Bundesrepublik so
       schlecht abgeschnitten wie jetzt in Bayern. Es herrscht Frust.
       
   DIR Kommentar zur Bayernwahl: Ins Elend gegockelt
       
       Ein ausdifferenziertes konservatives Lager und dazu der Untergang der SPD.
       Die Einzigen, die frei vom AfD-Angst-Diskurs sind, haben zugelegt: die
       Grünen.
       
   DIR Ergebnis der bayerischen Landtagswahl: Es ist kompliziert
       
       CSU und SPD verlieren, Grüne und AfD gewinnen. Für Schwarz-Grün reicht das
       Ergebnis wohl, für eine Mitte-rechts-Koalition vielleicht auch.