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       # taz.de -- Verschwundener Journalist: Khashoggis letzter Text
       
       > Die „Washington Post“ veröffentlicht den wohl letzten Artikel des
       > saudischen Journalisten Khashoggi. Darin macht er sich für Pressefreiheit
       > stark.
       
   IMG Bild: Khashoggi ist spurlos im saudiarabischen Konsulat verschwunden
       
       Washington AFP | Die US-Zeitung Washington Post hat den mutmaßlich letzten
       Artikel des verschwundenen saudiarabischen Journalisten Jamal Khashoggi
       veröffentlicht. In dem [1][Meinungsbeitrag], den die Washington Post am
       Mittwoch publik machte, schreibt Khashoggi über die Bedeutung einer freien
       Presse für die arabische Welt.
       
       „Die arabische Welt sieht sich ihrer eigenen Version eines Eisernen
       Vorhangs gegenüber, der aber nicht von äußeren Akteuren auferlegt wurde,
       sondern von inneren Kräften, die nach Macht streben“, heißt es in dem
       Kommentar. „Die arabische Welt braucht eine moderne Version der alten
       transnationalen Medien, damit ihre Bürger über weltweite Ereignisse
       informiert sein können.“
       
       Wichtig sei eine „Plattform für arabische Stimmen“, schreibt Khashoggi. Er
       wirbt für ein „unabhängiges internationales Forum“, das sich abgrenzt vom
       Einfluss „nationalistischer Regierungen, die mit Propaganda Hass
       verbreiten“.
       
       ## „Washington Post“ hat Hoffnung aufgegeben
       
       In einer Einleitung zu dem Kommentar schreibt Karen Attiah, die bei der
       Washington Post die internationale Meinungsseite verantwortet, die Zeitung
       habe den Artikel des seit mehr als zwei Wochen vermissten Khashoggi
       zunächst nicht veröffentlichen wollen – in der Hoffnung auf seine Rückkehr.
       „Jetzt muss ich akzeptieren: Das wird nicht passieren. Das ist der letzte
       Artikel von ihm, den ich für die Post redigieren werde.“
       
       Der Meinungsbeitrag zeige Khashoggis „Leidenschaft“ für Freiheit in der
       arabischen Welt, schrieb Attiah. „Eine Freiheit, für die er offenbar sein
       Leben gegeben hat.“
       
       Khashoggi lebte seit seiner Flucht aus Saudi-Arabien vor rund einem Jahr in
       den USA im Exil und schrieb unter anderem für die Washington Post. Von dem
       Journalisten [2][fehlt jede Spur], seit er am 2. Oktober das Konsulat
       seines Heimatlandes in Istanbul betrat. [3][Türkische Ermittler vermuten],
       dass er dort von saudiarabischen Agenten getötet wurde.
       
       18 Oct 2018
       
       ## LINKS
       
   DIR [1] https://www.washingtonpost.com/opinions/global-opinions/jamal-khashoggi-what-the-arab-world-needs-most-is-free-expression/2018/10/17/adfc8c44-d21d-11e8-8c22-fa2ef74bd6d6_story.html?utm_term=.49a98d290e29
   DIR [2] /Grausame-Details-im-Fall-Khashoggi/!5540765
   DIR [3] /Verschwundener-Journalist-Khashoggi/!5540653
       
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