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       # taz.de -- Kommentar Freie Wähler im Bund: Aiwangers Griff nach den Sternen
       
       > Damit die Freien Wähler in den Bundestag einziehen können, muss noch viel
       > passieren. Es fehlen Themen und auch das Personal.
       
   IMG Bild: Hubert Aiwanger will mit den Freien Wählern in den Bundestag
       
       Hubert Aiwanger und seine Ziele werden gern belächelt. Eben hat er den
       bayerischen Ministerpräsidenten [1][Markus Söder und dessen Weltraumpläne]
       noch als Größenwahn bezeichnet, jetzt greift der Freie-Wähler-Chef selbst
       schon nach den Sternen: In den hessischen Landtag will Aiwanger mit seiner
       Partei einziehen – und das schon am Sonntag. Und auch die [2][nächste
       Etappe hat er schon ins Auge gefasst: den Bundestag].
       
       Nun strahlt Hessen nicht ganz so schön wie der Sternenhimmel über Bayern,
       doch was die Entfernung anbelangt, scheint die Fünfprozenthürde in Hessen
       ähnlich unerreichbar wie dieser.
       
       Aiwanger macht zwar viel Wind, aber so viel Rückenwind, wie die hessischen
       Freien Wähler nun aus Bayern bräuchten, um in den Landtag einzuziehen, wird
       auch er nicht erzeugen können.
       
       Auch auf Bundesebene muss noch viel geschehen, bis sich die Freien Wähler
       realistische Erfolgschancen ausrechnen können: Zum einen müsste sich die
       Partei thematisch ganz neu aufstellen. [3][Bisher punkten die Freien Wähler
       mit dem Image, dem Bürger bei seinen kleinen Problemen vor Ort zu helfen].
       Aber drohende Krankenhausschließungen und Straßenausbaubeiträge genügen
       als Themen im Bundestagswahlkampf nicht. Zum anderen fehlt den Freien
       Wählern das geeignete Personal.
       
       ## Protestpartei allein reicht nicht
       
       Ob das Politik-Unikum Aiwanger außerhalb Bayerns funktioniert, ist
       fraglich. Und die Versuche, Semi-Prominenz wie einen Adenauer-Enkel und
       eine CSU-Rebellin ins Boot zu holen, sind bisher kläglich gescheitert. Und
       sich nur als reine Protestpartei für Protestwähler zu profilieren, denen
       die AfD zu rechts ist, ist zu wenig.
       
       Doch bis zur nächsten Bundestagswahl hat Aiwanger noch Zeit. Und der Mann
       wird von anderen im selben Maße unterschätzt, wie er selbst sich
       überschätzt. Zu Stoibers Zeiten, und das ist noch gar nicht so lange her,
       hatte niemand die Freien Wähler landespolitisch auf dem Zettel. [4][Und
       jetzt feilscht Aiwanger gerade fröhlich mit der CSU um Ministerien].
       
       24 Oct 2018
       
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       ## AUTOREN
       
   DIR Dominik Baur
       
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