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       # taz.de -- Streit um Leiharbeit bei Ryanair: Vorwürfe gegen Fluglinie
       
       > Jahrelang hat Ryanair Leiharbeiter in Flugzeugen beschäftigt. Die
       > zwischengeschalteten Firmen sollen die dafür notwendigen Lizenzen nicht
       > besitzen.
       
   IMG Bild: Protest gegen den Umgang der Firma mit ihren Angestellten
       
       Dublin/Berlin dpa | Beim Billigflieger Ryanair gerät das
       Beschäftigungsmodell der Leiharbeit zunehmend ins Zwielicht. Den
       zwischengeschalteten Verleihfirmen fehlten die notwendigen Lizenzen, hatte
       die Bundestagsfraktion der Linken nach einer entsprechenden Auskunft des
       Bundesarbeitsministeriums erklärt. Das Unternehmen wies den Vorwurf
       illegaler Leiharbeit zurück.
       
       Allein 700 der rund 1.000 in Deutschland tätigen Flugbegleiter haben nach
       Angaben des Abgeordneten Pascal Meiser Arbeitsverträge bei den beiden
       Unternehmen Crewlink Ireland Ltd. sowie Workforce International Contractors
       Ltd. mit Sitz in Dublin unterschrieben. Diese seien laut Regierung nicht
       von deutschen Behörden zur Arbeitnehmerüberlassung zugelassen. Nach
       Recherchen des Manager-Magazins hat Crewlink die Genehmigung in der
       Vergangenheit für zwölf Monate besessen, Workforce hingegen nie. Für
       Ermittlungen wäre der Zoll zuständig.
       
       Die Fluggesellschaft wies die Vorwürfe zurück, dass sie in Deutschland
       illegal Leiharbeiter beschäftige. Dies sei unwahr, erklärte
       Kommunikationschef Robin Kiely auf Anfrage in Dublin. Ryanair und seine
       Dienstleister agierten gemäß EU-Recht. Anders als bei den Flugbegleitern,
       will Ryanair den Einsatz ausgeliehener Piloten beenden. An den deutschen
       Basen sollten zum Jahresende nur noch direkt bei Ryanair angestellte
       Piloten arbeiten, hatte das Unternehmen mehrfach erklärt.
       
       Die Gewerkschaft Verdi will die Vorwürfe bei den für Freitag (26. Oktober)
       [1][geplanten Tarifverhandlungen mit Ryanair] ansprechen.
       Verdi-Bundesvorstandsmitglied Christine Behle verlangte mehr staatliche
       Kontrollen und die schnelle Einrichtung einer Arbeitnehmervertretung. „Es
       muss jetzt dringend ein Betriebsrat bei Ryanair installiert werden, um die
       notwendige Kontrolle zu gewährleisten“, teilte sie mit. Die Beschäftigten
       müssten zudem schnellstens bei Ryanair direkt angestellt werden.
       
       Auch die Berliner Arbeitssenatorin Elke Breitenbach (Linke) hat sich in den
       Fall um illegale Leiharbeit bei Ryanair eingeschaltet. Breitenbach forderte
       den Airline-Chef Michael O'Leary in einem Brief dazu auf, die Vorwürfe
       aufzuklären. Als Arbeitssenatorin stehe sie in der Pflicht, die Rechte der
       in Berlin arbeitenden Menschen zu schützen, hieß es in dem Schreiben vom
       Donnerstag. Der Vorwurf, dass etliche Flugbegleiter der Billig-Airline ohne
       Genehmigung beschäftigt seien, beunruhige sie zutiefst.
       
       25 Oct 2018
       
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