URI: 
       # taz.de -- Ermittlungen gegen Nordic Division: Mit Maschinenpistole posiert
       
       > Kriegswaffen und Volksverhetzung: Gegen die Gruppe Nordic Division wird
       > jetzt ermittelt, aufmerksam war der Verfassungsschutz durch Chats
       > geworden.
       
   IMG Bild: Die Staatsanwaltschaft ermittelt gegen „Nordic Division“
       
       Hamburg taz | „Nordic Division“ – die Selbstbezeichnung prangt auf
       verschiedenen Bekleidungen der unterschiedlichsten Szenemarken. In
       Schleswig-Holstein ermittelt die Staatsanwaltschaft Kiel nun gegen eine
       rechtsextreme Gruppe mit diesem Namensbekenntnis wegen des Verdachts auf
       Volksverhetzung und des Verstoßes gegen das Kriegswaffenkontrollgesetz.
       
       Dem Bundesamt für Verfassungsschutz (BfV) und der Staatsanwaltschaft waren
       verschiedene Nachrichten und Kommentare der Gruppe über den
       Instantmessenger Telegram aufgefallen. Die acht Mitglieder aus der Schweiz
       und Deutschland hatten Fotos der BundeskanzlerInnen seit 1949 mit dieser
       Anmerkung gepostet: „Fast alle jüdischer Abstammung, aber das hirngefickte
       Volk wählt sie immer noch.“ Sie veröffentlichten zudem Artikel der
       nationalsozialistischen Monatsschrift für Blut und Boden, herausgegeben vom
       nationalsozialistischen Reichsbauernführer Walther Darré.
       
       Dem BfV war, laut Spiegel, ein Foto eines Mitglieds aufgefallen, auf dem
       die Person mit einer Maschinenpistole posierte. Die Staatsanwaltschaft
       ermittelt jetzt gegen zwei Männer und einer Frau. Die Gruppe soll der
       Schweizer Marco S. anführen. In der Schweiz ist der 53-Jährigen aus dem
       Kanton Luzern nicht unbekannt. Auf Twitter ist er als „Schweizer Krieger“
       aktiv und hat über 1000 Follower. In den Sozialen Netzwerken soll S. auch
       einen „Rekrutierungsoffizier“ gesucht haben. Sein Blog „Schweizer Krieger“
       und sein Twitter-Account sind seit Samstag offline.
       
       Bereits Ende September sollen Kieler Ermittler Wohnungen durchsucht und
       Waffen sichergestellt haben. Die Überprüfung durch das Landeskriminalamt,
       ob die Waffen funktionstüchtig oder als Kriegswaffen klassifiziert sind,
       ist noch nicht abgeschlossen. Keine Person kam bisher in Haft.
       
       ## Gründung einer rechtsterroristischen Vereinigung
       
       Schweizerisch-Norddeutsche Szenekontakte bestehen schon länger. 2013 gingen
       die Ermittlungsbehörden gegen das rechtsextreme „Werwolf-Kommando“ vor. Die
       Bundesanwaltschaft vermutet die „Gründung einer rechtsterroristischen
       Vereinigung“. Einer der Drahtzieher war der Schweizer Neonazi Sebastian N.,
       der im Mai 2012 in Zürich mit zwei Schüssen einen jungen Mann schwer
       verletzte. Zwei Tage nach den Schüssen endete am Bahnhof Hamburg-Harburg
       die Flucht von Sebastian N. Eine Spezialeinheit fing ihn auf dem Weg zu
       seiner Freundin im nahen Buchholz ab und überwältigte ihn. Der Verdacht der
       „kriminellen Vereinigung“ erhärte sich jedoch nicht. 2015 stellte die
       Bundesanwaltschaft das Verfahren ein.
       
       28 Oct 2018
       
       ## AUTOREN
       
   DIR Andreas Speit
       
       ## TAGS
       
   DIR Bundesamt für Verfassungsschutz
   DIR Schwerpunkt Rechter Terror
   DIR Staatsanwalt
   DIR Volksverhetzung
   DIR Franco A.
       
       ## ARTIKEL ZUM THEMA
       
   DIR Anklage gegen Bundeswehrsoldaten: Bundesanwaltschaft sieht Terrorplan
       
       Karlsruhe erhebt Anklage gegen den Soldaten Franco A. Er habe aus rechten
       Motiven heraus einen Anschlag geplant. Der BGH hatte daran Zweifel.