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       # taz.de -- Kommentar Konsum-Irrsinn: Warum der „Black Friday“ weg sollte
       
       > Der Shopping-Rabatttag Black Friday bedeutet mehr Ressourcenverbrauch,
       > mehr Müll, mehr Transport. Zeit für mehr Weniger.
       
   IMG Bild: Die alte Kaffeemaschine funktioniert doch noch
       
       Was hat der Black Friday gemeinsam mit blauen und rosafarbenen Spielzeugen?
       Genau, es sind beides Erfindungen von Handel und Industrie; kreiert, um die
       Umsätze anzukurbeln.
       
       Jetzt könnte man sich zurücklehnen und sagen: Na gut, dann kaufen eben
       haufenweise Leute Produkte, die längst nicht so rabattiert sind, wie sie
       angepriesen werden, weil [1][die Händler] natürlich möglichst hohe
       Ausgangspreise nehmen, um von denen schöne runde Rabatte abziehen zu können
       – und die Kunden es im Eifer des Kaufens offensichtlich nicht mehr
       schaffen, eine Preissuchmaschine zu bedienen. Das Problem ist: Was die
       Kunden da kaufen, ist in weiten Bereichen zusätzlicher Konsum. Die neue
       Kaffeemaschine, obwohl es die alte noch tut, aber diese hier ist doch so
       schön günstig. Und das nur heute, da muss man doch zuschlagen. Mehr Konsum
       heißt mehr Ressourcen, die verbraucht werden, mehr Müll, der entsteht, mehr
       Wege, die für den Transport der Waren zurückgelegt werden. Alles maximal
       fies in Sachen Nachhaltigkeit.
       
       Da wird es nicht viel besser, wenn nun eine Drogeriekette kommt und
       ankündigt, am Freitag einen festen Prozentsatz des Tagesumsatzes zu
       spenden. Das ist zwar super für die, die am Ende von den Spenden
       profitieren. Löst aber das Problem des Überkonsums nicht. Zumal
       Drogeriewaren – Plastikverpackungen, Mikroplastik, Einmalprodukte – nicht
       regalmeterweise auf Ökologie getrimmt sind.
       
       Und nein, auch die Konkurrenzveranstaltung Buy Nothing Day, quasi der
       Abstinenztag für alle, die ganz guten Gewissens unterwegs sein wollen,
       reißt es nicht raus. Denn er ist viel zu wenig: Einen Tag im Jahr
       ausnahmsweise mal nichts kaufen? Ernsthaft? Und an den restlichen 364
       Tagen? Mindestens die Brötchen beim Bäcker am Sonntagmorgen?
       
       Also bitte: weniger Ausnahmetage, [2][mehr Weniger im Alltag]. Was ist
       brauchen, was nur wollen? Was lässt sich gebraucht kaufen, tauschen,
       verschenken, leihen? Es muss ja nicht die Kaffeemaschine sein. Denn die
       alte – die funktioniert ja noch.
       
       23 Nov 2018
       
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