URI: 
       # taz.de -- Fußball und Gewalt gegen Frauen: Das Stigma
       
       > Zum Internationalen Tag zur Beseitigung von Gewalt gegen Frauen lief die
       > Serie A mit einem Zeichen auf. Auch Cristiano Ronaldo war dabei.
       
   IMG Bild: Ein Kämpfer gegen sexualisierte Gewalt? Cristiano Ronaldo
       
       Rot gegen die Gewalt – „rosso alla violenza“, so heißt das Zeichen, dass
       die italienische Profiliga Serie A am Wochenende ausgesendet hat: ein roter
       Strich auf jeder Wange eines Fußballspielers, um etwas gegen sexualisierte
       Gewalt, na ja, nicht zu tun, aber immerhin zu demonstrieren.
       
       Alle Profis trugen also einen Spieltag lang einen roten Streifen auf der
       Wange. Selbst Cristiano Ronaldo machte mit. Richtig, das ist der Mann, der
       sich erst kürzlich einem Vergewaltigungsvorwurf ausgesetzt sehen musste.
       
       Juristisch gesehen ist der nicht aus der Welt, aber noch gilt auch für den
       umstrittenen Weltstar die Regel: Es gilt das Prinzip der
       Unschuldsvermutung, solange noch kein Urteil gefällt wurde. Die
       Ermittlungen in den USA nach dem Vorwurf von Kathryn Mayorga, von „CR7“ in
       einem Hotel in Las Vegas vergewaltigt worden zu sein, laufen noch.
       
       Insofern ist die Geste zum 25. November, dem Tag gegen Gewalt, mindestens
       provokant: Ronaldo schminkt sich die Wange in Unschuld. Und die
       gezeichneten Spieler der Serie A laufen Hand in Hand mit Ballmädchen auf.
       Balljungs blieben komplett außen vor.
       
       Hinter der Aktion steckt die Stiftung „We World Onlus“. Inwieweit das alles
       leere Symbolik bleibt und ob lieber wirklich mal etwas zur Prävention getan
       wird, das steht wieder einmal auf einer anderen Wange. Die Zahlen der
       Kriminalstatistik sind jedenfalls alarmierend.
       
       25 Nov 2018
       
       ## AUTOREN
       
   DIR René Hamann
       
       ## TAGS
       
   DIR Fußball
   DIR Cristiano Ronaldo
   DIR FC Barcelona
   DIR Cristiano Ronaldo
   DIR Schwerpunkt #metoo
   DIR Internationaler Tag zur Beseitigung von Gewalt gegen Frauen
   DIR Sexualisierte Gewalt
   DIR Schwerpunkt #metoo
   DIR Cristiano Ronaldo
       
       ## ARTIKEL ZUM THEMA
       
   DIR Fußballer Dani Alves: Star im Knast
       
       Als Fußballer hat Dani Alves unzählige Titel geholt. Nun sitzt der
       Brasilianer wegen des Verdachts der Vergewaltigung in Barcelona in U-Haft.
       
   DIR Kolumne Helden der Bewegung: Bella Genitalia
       
       Cristiano Ronaldo zeigt auf seine Genitalien und die Kurve feiert mit. Das
       ist die schaurige Metapher für eine Kultur des Wegsehens im Fußball.
       
   DIR Wochenkommentar zu Sexismus: Sexistische Götter in Weiß
       
       Ärztinnen und Pflegerinnen sind in Kliniken häufig sexistischer
       Diskriminierung ausgesetzt. Die Charité setzt sich jetzt damit auseinander
       – ziemlich spät
       
   DIR Gewalt gegen Frauen: Europa hat die Schnauze voll
       
       Tausende Menschen protestierten in ganz Europa gegen Gewalt gegen Frauen.
       Doch in den einzelnen Staaten tut sich offenbar nur wenig.
       
   DIR Debatte Gewalt in Sportvereinen: Gegen die Kultur des Wegsehens
       
       Es ist höchste Zeit, etwas gegen die Sexualverbrechen in Sportvereinen zu
       unternehmen. Deren System macht es Tätern noch einfacher als die Kirche.
       
   DIR Ein Jahr #MeToo: Endlich drüber reden
       
       Seit einem Jahr bewegt #MeToo die Welt. Aus einem Hashtag wurde eine
       globale Bewegung für Konsens und Respekt.
       
   DIR Kolumne Pressschlag: Was Ronaldo schützt
       
       Die Vorwürfe an den Weltstar Cristiano Ronaldo zielen auch auf die
       Machokultur im Männer-Fußball. Und die ist sehr zäh.