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       # taz.de -- Kommentar AfD-Spendenaffäre: Das Image wankt
       
       > Es ist nicht so, als hätte die AfD keine sonstigen Probleme. Durch die
       > Spendenaffäre wankt jetzt auch das Image als Anti-Establishment-Partei.
       
   IMG Bild: Die AfD hat sich offenbar mehrfach von Milliardär August von Finck pampern lassen
       
       Die AfD hat in den vergangenen Jahren eine beachtliche Erfolgsgeschichte
       hingelegt. Sie ist ins Europaparlament und in den Bundestag eingezogen,
       sitzt inzwischen in allen 16 Landtagen – wie sonst nur Union und SPD. Doch
       jetzt steht die radikal rechte Partei gleich vor drei großen Problemen.
       
       Ihr droht mit Angela Merkel die Hauptfeindin abhanden zu kommen, mit deren
       Flüchtlingspolitik sich so schön mobilisieren lässt. Ihr könnte, zumindest
       in Teilen, [1][der Verfassungsschutz offiziell den Stempel
       „verfassungsfeindlich“ aufdrücken], drei Landesverbände der
       Jugendorganisation und einzelne Politiker werden bereits beobachtet. Und
       jetzt wankt auch noch ihr Image als Anti-Establishment-Partei, die im Namen
       des Volkes gegen korrupte politische Eliten vorgeht.
       
       Offenbar gab es nicht nur dubiose Großspenden für den Wahlkampf von
       Fraktionschefin Weidel aus der Schweiz und den Niederlanden. Anscheinend
       hat sich die AfD zudem mehrfach [2][von dem rechten Milliardär August von
       Finck], einem Deutschen, der in der Schweiz lebt, pampern lassen: beim
       Parteiaufbau, beim Goldhandel, mit dem die AfD ihre Kassen auffüllte – auch
       den „Deutschlandkurier“, der die AfD im Wahlkampf unterstützte, soll von
       Finck finanziert haben.
       
       Was hatten die Gaulands und Weidels nicht groß getönt: gegen die
       Käuflichkeit der „Altparteien“ wollten sie vorgehen, Firmenspenden gleich
       ganz verbieten lassen und selbst unabhängige Politik machen, „ohne Einfluss
       von Klientel- und Lobbygruppen“. Von Fincks Geld lässt all das doch
       ziemlich scheinheilig klingen.
       
       Wenn sich die Union dieses Mal zusammenreißt und nicht das
       AfD-Lieblingsthema Migration täglich neu auf die Tagesordnung setzt, mit
       dem sich so schön von allem anderen ablenken lässt: Dann könnte diese
       Verlogenheit zu den AfD-AnhängerInnen durchdringen. Einflussnahme des
       Großkapitals – für die AfD ein heikles Thema. Ihre Glaubwürdigkeit bei den
       eigenen Leuten steht auf dem Spiel.
       
       26 Nov 2018
       
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