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       # taz.de -- Debatte um Pyrotechnik im Stadion: Mäurer fordert Knast für Pyrotechnik
       
       > Innensenator Mäurer (SPD) unterstützt einen CDU-Vorstoß auf der
       > Innenministerkonferenz zu härteren Strafen für Pyro. Linke und Grüne
       > kritisieren das.
       
   IMG Bild: Wenn es nach Teilen der Innenministerkonferenz geht, könnte es dafür bald bis zu einem Jahr Haft geben: Abfackeln von Pyrotechnik
       
       Bremen taz | Bis zu einem Jahr Haft soll Fußballfans drohen, die im Stadion
       Bengalos abfackeln – jedenfalls wenn es nach Innensenator Ulrich Mäurer
       (SPD) geht. Dessen Behörde bestätigte, dass sie einen entsprechenden
       Vorschlag aus der Hessen-CDU auf der Innenministerkonferenz unterstütze,
       die bis Freitag in Magdeburg tagt.
       
       Gefängnisstrafen seien vernünftig, sagte Sprecherin Rose Gerdts-Schiffler
       der taz: „Man muss möglichst so sanktionieren, dass man den einen oder
       anderen abschrecken kann.“ Gleichzeitig sei das „kein kategorisches Nein“
       zu sogenannter kalter Pyrotechnik, wie es aus der Innenbehörde auf
       Nachfrage hieß.
       
       Diverse Fan-Vertreter kritisieren den Vorschlag als unverhältnismäßig.
       Bisher gilt das Abbrennen von Pyrotechnik als Ordnungswidrigkeit, die mit
       einer Geldstrafe geahndet wird.
       
       Werder Bremen hat sich gerade für ein Pilotprojekt mit weniger heiß
       brennenden Leuchtfackeln ausgesprochen, um den ewig schwelenden Konflikt um
       Pyrotechnik zwischen Ultras, Vereinen, Deutscher Fußball-Liga und
       Ordnungskräften zu entspannen. Dabei solle getestet werden, ob sich weniger
       heiß brennende Fackeln eines [1][dänischen Herstellers] für ein reguliertes
       Feuerwerk im Stadion eignen, wie Werder-Präsident Hubertus Hess-Grunewald
       bei der Mitgliederversammlung am Wochenanfang sagte. Herkömmliche
       bengalische Feuer brennen bei bis zu 1.000 Grad, kalte Pyrotechnik bei 200
       bis 300 Grad bei deutlich weniger Rauchentwicklung.
       
       Auch die Linke sprach sich gegen eine repressive Haltung aus. Kristina
       Vogt, Vorsitzende der Linksfraktion, hatte den Innensenator aufgefordert,
       der „Gefängnis-Rhetorik der ultrakonservativen Kollegen“ auf der
       Innenministerkonferenz nicht zu folgen. Eine schärfere Kriminalisierung
       werde weder Pyrotechnik verbannen, noch für Sicherheit sorgen. Stattdessen
       solle man sich für Modellprojekte einsetzen.
       
       Die Grünen in Bremen sahen das ähnlich: Forderungen nach
       Strafverschärfungen sei man von CDU-Innenpolitikern gewohnt, denen „nichts
       sinnvolles mehr einfällt“. Natürlich sei Pyrotechnik riskant. Angesichts
       der ergebnislosen Debatte sei allerdings Vernunft gefragt – „ein
       Hoffnungsschimmer ist die aufgekommene Debatte über ‚kalte Pyrotechnik‘“,
       so Björn Fecker, innenpolitischer Sprecher der Grünen-Fraktion, „Mäurer
       täte gut daran, die Haltung von Werder Bremen zu unterstützen.“
       
       28 Nov 2018
       
       ## LINKS
       
   DIR [1] https://www.zeit.de/sport/2017-07/pyrotechnik-stadion-fussball-daenemark-loesung
       
       ## AUTOREN
       
   DIR Gareth Joswig
       
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