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       # taz.de -- Annette Schavan vor dem CDU-Parteitag: Merkels Freundin
       
       > Zwei Frauen machten sich einst auf, die CDU zu ändern. Die eine, Angela
       > Merkel, beginnt jetzt loszulassen. Die andere weiß schon, wie das ist.
       
   IMG Bild: Sie hält das „C“ in Namen ihrer Partei hoch: Annette Schavan vor ihrer Wohnung in Ulm
       
       Ulm taz | Als in der CDU das letzte Mal das Ende einer Ära dämmerte, saß
       Helmut Kohl zwischen zwei Frauen. Es war im Oktober 1997 in Leipzig auf dem
       Bundesparteitag. Am Nachmittag hatten die beiden Politikerinnen zur
       deutschen Einheit gesprochen, die eine über ihre Erfahrung im Osten, die
       andere direkt danach über ihre Erfahrung im Westen – das Protokoll vermerkt
       viel Beifall.
       
       Die zwei kannten sich vorher nicht, doch später, beim Sachsen-Abend,
       breitete der Kanzler seine großen Arme aus und war offenkundig der Meinung,
       dass die beiden ein gutes politisches Duo abgeben könnten. Die eine war
       Kultusministerin in Stuttgart, die andere Umweltministerin in Bonn. Annette
       Schavan und Angela Merkel. Sie wurden Freundinnen.
       
       Gerade geht wieder eine Ära zu Ende. Am Freitag wird die CDU eine neue
       Vorsitzende oder einen neuen Vorsitzenden wählen, [1][Annegret
       Kramp-Karrenbauer] gegen [2][Friedrich Merz], dazu noch bisschen [3][Jens
       Spahn]. Es geht darum, wer die CDU ist. Und was sie ist.
       
       Seit die Kanzlerin am Morgen nach der Hessenwahl ihren Rückzug vom Vorsitz
       angekündigt hat, tastet sich die Partei in ihre Zukunft. Sie sucht auch ihr
       Verhältnis zu 18 Jahren unter dieser Vorsitzenden. Merkel selbst tut das in
       dieser Situation Angemessene: Sie schweigt. Zeit für einen Besuch bei der
       anderen, die sich damals mit ihr auf den Weg gemacht hat. Und die nun schon
       raus ist aus dem Leben als Politikerin: Annette Schavan.
       
       ## Mandelkekse und Tee
       
       Schavan, 63 Jahre alt, wohnt in Ulm. Von Rom, wo sie bis zum Sommer
       Botschafterin im Vatikan war, ist die Rheinländerin ganz hierher gezogen.
       Es ist ein diesiger Herbstnachmittag bei sieben Grad, der Nebel hüllt das
       Ulmer Münster so sehr ein, dass der Turm fast verschwunden ist. Aber als
       die Wohnungstür aufgeht, empfängt einen eine Art Energiestrom. „Kommen Sie
       rein!“, ruft die Gastgeberin.
       
       Annette Schavan hat ein weiches, ein freundliches Gesicht, in dem manchmal
       die Neugier eines großen Kindes steht. Es gibt Fotos aus ihrer Zeit als
       Ministerin, auf denen ihr Blick hart nach innen gerichtet ist. Auf anderen
       Bildern sind Mund und Augen nur drei strenge Striche. Aber jetzt, an ihrem
       Wohnzimmertisch, wirkt sie interessiert und gelöst. „Die Schokolade hier
       ist Fondente aus Rom“, sagt sie. Auf einem Teller hat sie tiefschwarze
       Schokotaler und sizilianische Mandelkekse hergerichtet. Auf dem Tisch
       stehen außerdem ein MacBook, ein Strauß Rosen und ein Tablett mit
       Kastanien, getrockneten Blättern und einem Holzstern. Dazwischen dampft
       grüner Tee.
       
       Sie hat die erste Tasse noch nicht getrunken, da lanciert sie schon das
       erste Argument gegen Merz, Spahn und die anderen, jedoch ohne Namen zu
       nennen. Würde sie die Politiker kritisieren statt deren Konzepte, könnte
       das womöglich so gewertet werden, als mischte sich Merkel via Schavan in
       ihre Nachfolge ein. In der CDU kennt man die Nähe der beiden.
       
       Es wird immer wieder gesagt, dass die Partei aus drei Wurzeln bestehe:
       sozial, liberal und konservativ, wobei das Konservative vernachlässigt
       worden sei. „Das irritiert mich, die ich auf eine sehr selbstverständliche
       Art immer konservativ gewesen bin. Dass manche denken, wenn sie den
       Markenkern der CDU stärken wollen, könnten sie vor allem über das
       Konservative kommen“, sagt sie. „Die haben die Vorstellung, wir müssten mit
       so einer konservativen Revolution mal wieder Ordnung schaffen. Dann ist
       alles nicht mehr so kompliziert. Dann kommen wir wieder zu dem, was uns
       vertraut ist. Das ist ein großer Irrtum.“
       
       ## Schavans Blick auf die Wurzeln der Christdemokraten
       
       Schavans CDU geht anders: 1945 hängen Leute in Köln und Berlin Plakate auf.
       Sie suchen Bürger, die neue Wege gehen zum Aufbau einer Demokratie. Sie
       suchen nicht Liberale oder Konservative, sie wollen auch nicht die alte
       katholische Zentrumspartei wiederbeleben. Sie setzen auf das Christliche
       als Kraft gegen das Totalitäre. Schavan zitiert jetzt – die taz ist ja zu
       Besuch – Heinrich Böll, der sagte, er wolle lieber in der schlechtesten
       christlichen Welt leben als in einer heidnischen. Denn die christliche
       biete immer Raum für Schwache. Das zweite Prinzip der CDU-Gründung: der
       Föderalismus, die Idee des Bundesstaats gegen die übermächtige
       Zentralgewalt. Drittens: das Integrative, damals von Protestanten und
       Katholiken.
       
       „Das sind die drei Schlüssel zum Verständnis der CDU, mit denen sind die
       Gründer nach 1945 aufgebrochen“, sagt Schavan. Konservativ seien auch viele
       Sozialdemokraten, liberal auch viele Grüne, die FDP gebe es auch noch. Sie
       räumt einfach das Kategoriensystem der Merkel-Kritiker beiseite und ersetzt
       es durch ihr eigenes.
       
       Schavan ist 1975 in die CDU eingetreten, ein Jahr nach ihrem Abitur. Sie
       war Schülersprecherin in Neuss gewesen, organisierte Diskussionsrunden mit
       Politikern in der Turnhalle, die CDU sprach sie an. Gerade regierte die SPD
       die Bonner Republik, die CDU fragte sich mal wieder, was sie sein wollte.
       Schavan, Studentin der Pädagogik und der katholischen Theologie, fuhr für
       ihren Kreisverband nach Berlin zu einem Grundsatzkongress, der Philosoph
       Hermann Krings sprach dort und Niklas Luhmann, der Systemtheoretiker.
       
       Es waren die Jahre nach 68, genau jene Prägung, die der CSU-Mann Alexander
       Dobrindt heute mit seiner konservativen Revolution überwinden will. Schavan
       verurteilt die Gewaltgeschichte von 68. Sie sieht aber den Wert: die
       Emanzipationsgeschichte für Frauen, aber auch generell: „Es ist Raum
       geschaffen worden für mehr Vielfalt.“
       
       Dobrindt würde kotzen.
       
       ## Zwei, die es gerne kompliziert haben
       
       Merkel und Schavan denken gern kompliziert. Spielerisch knobeln sie an
       politischen Problemen herum. Sie planen immer ein paar Schritte voraus und
       manchmal ein wenig um die Ecke. Vor allem aber schätzen sie die Würde des
       Kompromisses. Die Zeit, der Friedrich Merz nachhängt, ist ganz anders: Eine
       binäre Kodierung. Ost oder West, Helmut oder Willy, Schwarz oder Weiß.
       Stark oder schwach. Viele wollen dahin zurück.
       
       „Ich finde: Die Sehnsucht nach Einfachheit beantworten wir nicht, indem wir
       Dinge, die nicht einfach sind, einfach reden.“ Sie nimmt einen Mandelkeks.
       Schavan sieht die Parteien in einer Lage, die beides verlangt: „Dem Wunsch
       nach Plausibilität und Klarheit zu entsprechen und der wachsenden
       Diversität gerecht zu werden. Was gegensätzlich wirkt, muss zueinander
       gebracht werden. Das ist die hohe Kunst des Politischen. Der Schlüssel
       hierfür ist, wie so oft, Vertrauen.“
       
       Als Kohl 1998 abgewählt worden war, übernahm Wolfgang Schäuble den
       CDU-Vorsitz. Das Duo stieg auf: Merkel wurde Generalsekretärin, Schavan
       eine der Vizevorsitzenden. Während sie Politik machten, erklärten sie sich
       ihre Welten, Merkel, evangelisch, Naturwissenschaftlerin, Osten. Schavan,
       katholisch, Geisteswissenschaftlerin, Westen. Aber sie sind fast gleich alt
       und hatten beide vor der Politik einen Beruf, Merkel als Physikerin,
       Schavan beim katholischen Cusanuswerk zur Begabtenförderung.
       
       Als die CDU in der Spendenaffäre schlingerte, trafen sie sich bei den
       Krisensitzungen in Berlin. Und dann war Merkel plötzlich Vorsitzende.
       
       ## Der Machtinstinkt gehört dazu
       
       Wenn man Fotos von damals ansieht, fällt auf, wie wenige Frauen auf den
       Bühnen der CDU unterwegs waren. Aber zwei gab es, zusammen waren sie
       weniger verwundbar, schlugen sie Schneisen für Frauen in der
       männerdominierten Partei. Schavan kam aus der nordrhein-westfälischen CDU,
       später hatte sie Baden-Württembergs Ministerpräsident Erwin Teufel in seine
       Regierung geholt. In den beiden wichtigsten Landesverbänden der Partei
       kannte sie sich aus, es passte perfekt.
       
       Auf Schavans Initiative traf Merkel Erwin Teufel in Überlingen am Bodensee.
       Sie frühstückten zusammen und anschließend zeigte der Katholik der
       evangelischen Pfarrerstochter die Kirchen der Insel Reichenau. Als Edmund
       Stoiber 2002 als Kanzlerkandidat scheiterte, unterstützte der mächtige
       Teufel Merkels Aufstieg. Zu den Verlierern zählte damals Friedrich Merz.
       
       Man braucht nicht zu denken, weil Schavan so gern über Werte und die
       Geschichte der CDU redet, fehle ihr der Machtinstinkt. Sie denkt Politik
       sehr wohl auch in Personen. Sie sagt: „Biografische Erfahrungen spielen
       eine zentrale Rolle dafür, wie jemand entscheidet und handelt.“
       
       2004 verliert Schavan in Baden-Württemberg das Rennen um die
       Teufel-Nachfolge gegen Günther Oettinger. 2005 wird Merkel Kanzlerin. Sie
       holt Schavan als Ministerin für Bildung und Forschung nach Berlin. Sie
       kümmert sich um Innovation, um Zukunft. Im Kabinett bilden die beiden eine
       Achse, „am“ und „as“, Zwillinge des politischen Betriebs.
       
       ## Nur das Abitur bleibt: Der bittere Abgang Schavans
       
       Wenn Schavan über Merkel spricht, sagt sie meist einfach nur „sie“, und es
       klingt seltsam nah und distanziert zugleich. Die zwei sprechen öffentlich
       nicht über ihre Freundschaft. „Das kann Projektionsfläche sein, aber kein
       öffentliches Thema. Sonst kann man das vergessen. Dann wird es zu dem, was
       Parteifreund genannt wird.“ Sie lächelt: „Darf ich uns noch einen Tee
       machen?“
       
       Es muss bitter für Merkel gewesen sein, als 2012 herauskam, dass die
       Doktorarbeit ihrer Bildungsministerin nicht korrekt war. Die Zeit der
       Plagiatsaffären hatte einen Höhepunkt erreicht. Nun erwischte es Schavan,
       die Frau, die an andere höchste Maßstäbe anlegte. Die wirkte, als
       promovierte sie so gern, wie andere tanzen gehen. Sie gab
       Flüchtigkeitsfehler zu, bestritt jedoch, abgeschrieben zu haben. Heute sagt
       sie: „Ich habe in meinem Leben niemanden getäuscht.“
       
       Die Universität Düsseldorf erkannte ihr 2013 den Titel ab. Ihr höchster
       Bildungsabschluss war auf einmal das Abitur. Auf einem Foto vom Tag des
       Rücktritts sieht man Merkel und Schavan über den Flur des Kanzleramts zur
       Pressekonferenz schreiten, dunkle Anzüge, entschlossener
       Wir-machen-das-jetzt-gemeinsam-Blick.
       
       Sie ist tief gefallen, neulich erst hat sie in einem
       Deutschlandfunk-Interview gesagt, der Abschied vom politischen Amt sei „ein
       bisschen wie sterben“. Erst ein Jahr später – Merkel war wiedergewählt
       worden – entsandte die Regierung Schavan als Botschafterin in den Vatikan.
       Rom hat sie aufgefangen. Die Katholikin genoss die Gespräche, das Ansehen,
       die Stadt. Auf einer roten Vespa brauste sie durch die Straßen.
       
       Im Flüchtlingsherbst 2015 registrierte sie in Rom viel Sympathie für Merkel
       und ihr „Wir schaffen das“: Wenn Schavan über diesen Punkt spricht, fällt
       mit einem Mal auf, dass eigentlich kaum mehr jemand in der CDU Merkels
       Entscheidung so vehement verteidigt wie sie.
       
       ## Die große Sorge: Das „C“ im Parteinamen
       
       Was sehen Sie in Merkels Entscheidung im September 2015?
       
       „Das ist die Stunde der Wahrheit gewesen. Für sie, für die CDU. Man kann
       nicht 50, 60 Jahre auf die Frage: Ja, was ist denn jetzt das C bei euch?
       sagen: Das christliche Menschenbild, unantastbare Würde, egal woher jemand
       kommt, egal wer er ist und was er leistet. Das haben wir immer gesagt. Das
       ist nie ersetzt worden durch etwas anderes. Und dann kommt eine solche
       Situation.“
       
       War das der Grund, warum Merkel in ihrer Rhetorik nicht nachgab, auch
       nachdem sie das Flüchtlingsrecht verschärft hatte wie nie?
       
       „Ich kann ja bei ihr keine Gedanken lesen. Aber hätte sie da nach einer
       Weile gesagt: ‚Ja, okay, war vielleicht falsch‘ – das wäre schon auf die
       mittlere Sicht für die Christlich Demokratische Union verheerend geworden.“
       
       Weil es das C beschädigt hätte?
       
       „Ja.“
       
       Und wenn die Kanzlerin im September 2015 anders gehandelt hätte?
       
       „Dann wäre das C beschädigt worden. Die Flüchtlinge, die über Ungarn kamen,
       mit Gewalt zurückzuhalten, das wäre doch eine unglaubliche Geschichte
       gewesen. Das wird oft ausgeblendet.“
       
       Die Entscheidung von damals, aber auch die Schwierigkeiten in der
       Migrations- und Integrationspolitik heute haben die Kanzlerin immer mehr
       geschwächt.
       
       „Wenn man mit Leuten spricht, die die Flüchtlingspolitik skeptisch sehen,
       dann wird deutlich: Diese Entscheidung in einer Notlage kritisieren sie
       nicht. Sie haben Probleme mit der Integration. Aber die Bilder und Begriffe
       werden wie Refrains eingesetzt: eine Flut von Flüchtlingen. Unkontrolliert.
       Und immer der Satz: Als sie die Grenze öffnete. Obwohl jeder weiß: dass sie
       sie nicht geöffnet hat. Aber es ist ein großer Unterschied, ob man sagt:
       Ich schließe eine Grenze nicht. Oder: Ich öffne sie. Sprache verändert
       bekanntlich Wirklichkeit. Dafür wurden viele traurige Beispiele geliefert.“
       
       In Rom hörte Schavan den Papst Merkel für ihre Flüchtlingspolitik loben.
       Von dort sah sie auch die Macht der Kanzlerin schwinden, die es nicht mal
       mehr schaffte, Schavan als Chefin der Konrad-Adenauer-Stiftung
       durchzusetzen.
       
       Nach Merkels Rückzugs-Pressekonferenz im Oktober berichtete der Spiegel,
       sie habe die Entscheidung Ende Juli gemeinsam mit Schavan durchdacht – in
       ihrem Wochenendhäuschen in der Uckermark. „No comment“, sagt Schavan. Die
       drei strengen Striche im Gesicht sind jetzt da.
       
       Hatte Angela Merkel nach dem Desaster bei der Hessenwahl überhaupt eine
       andere Wahl, als den CDU-Vorsitz abzugeben?
       
       „Angela Merkel hat in ihrer Pressekonferenz gesagt, sie habe sich bereits
       im Sommer entschieden. Das war lange vor den beiden Landtagswahlen im
       Herbst. So eine Entscheidung trifft man nach 18 Jahren nicht spontan nach
       schlechten Wahlergebnissen. Es ging ihr um ein neues Kapitel in der CDU. So
       hat sie das gesagt und so passt es zu ihr. Denn sie gehört zu den Menschen,
       die wissen, dass sie nicht unsterblich sind.“
       
       Finden Sie Merkels Rückzug denn richtig?
       
       „Ja, weil er selbstbestimmt ist. Und für mich ist das emotional bedeutsam.
       Ich habe den unfreiwilligen Abgang von Erwin Teufel als Ministerpräsident
       erlebt. Eine Partei kann total nervös werden, wenn einige immer wieder den
       Wechsel provozieren. Sie kann damit auch ziemlich schief liegen.“
       
       Teufel wurde damals von Leuten in der eigenen Partei aus dem Amt getrieben.
       
       „Das gehört zu den starken Bildern in meinem Gedächtnis. Wie Teufel am
       Neuen Schloss in Stuttgart mit seiner Frau wegfährt. Da war uns klar: Das
       könnte das Ende der Erfolgsgeschichte der CDU Baden-Württemberg sein. Das
       haben wir damals noch nicht so ausgesprochen. Aber man hat gespürt, davon
       wird sich die Partei nicht so schnell erholen. So war es dann ja auch.“
       
       Aber den Abschied von Angela Merkel ordnen Sie anders ein?
       
       „Sie will ein neues Kapitel für die CDU ermöglichen und wird im Übrigen
       Kanzlerin bleiben. Das ist neu in der Parteiengeschichte, es ist
       selbstbestimmt und schafft Raum auch für künftige Amtsinhaber.“
       
       Warum soll es nicht so gewesen sein, dass sie die Dinge zwar abgewogen, den
       Entschluss aber kurz entschlossen am Tag der Hessenwahl gefasst hat?
       
       „Weil sie es selbst in der Pressekonferenz so gesagt hat.“
       
       Merkel ist immer noch Kanzlerin. Schavan ist schon draußen. Sie wirkt
       glücklich an ihrem Tisch mit den Rosen und der Cioccolato Fondente aus Rom.
       Sie unterrichtet Studenten in Schanghai, fährt zu Gesprächen nach Israel.
       Gerade hat sie eine Laudatio auf einen Karlsruher Komponisten geschrieben.
       Sie freut sich, dass sie nicht mehr hinten im Dienstwagen Akten machen
       muss, wie in den zehn Jahren in Stuttgart, wie in den acht Jahren in
       Berlin. Sie sitzt jetzt am Steuer. Ihre Flüge bucht sie auf dem Smartphone.
       
       Sie sagt: „Aussteigen ist anspruchsvoll.“ Man dürfe nach dem Marathon nicht
       immer weiterlaufen. Man müsse auslaufen. Dann komme man auf neue Ideen.
       
       Dann beginnt die Freiheit.
       
       6 Dec 2018
       
       ## LINKS
       
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       ## AUTOREN
       
   DIR Georg Löwisch
       
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