# taz.de -- Vor dem G20-Gipfel in Argentinien: Anzeige gegen den Saudi-Kronprinzen
> In Argentinien gilt das Weltrechtsprinzip bei Taten wie Folter. Nun haben
> Menschenrechtler Mohammed bin Salman wegen der Tötung Jamal Khashoggis
> angezeigt.
IMG Bild: „Ich hab nix gemacht“: Mohammed bin Salman streitet jedes Wissen über den Khashoggi-Mord ab
Buenos Aires dpa | Eine Menschenrechtsorganisation hat in Argentinien
Anzeige gegen den saudischen Kronprinzen Mohammed bin Salman erstattet. Der
Prinz solle [1][wegen der Folterung und Tötung des Journalisten Jamal
Khashoggi] bei seiner Teilnahme am bevorstehenden G20-Gipfel in Buenos
Aires verhaftet werden, [2][beantragte Human Rights Watch (HRW)] am Montag
bei einem Bundesgericht der argentinischen Hauptstadt.
Vertreter der mächtigsten Industrie- und Schwellenländer kommen am 30.
November und 1. Dezember in Buenos Aires zu ihrem Gipfel zusammen. Mohammed
bin Salman wird Saudi-Arabien an dem Treffen vertreten.
Der Richter Ariel Lijo wies die Staatsanwaltschaft an, zu bestimmen, ob die
Tötung Khashoggis im saudischen Konsulat in Istanbul in Buenos Aires
geahndet werden könne, [3][wie die Zeitung Clarín am Montag berichtete].
HRW zeigte den saudischen Kronprinzen auch wegen mutmaßlicher
Kriegsverbrechen im Jemen-Konflikt an.
Argentinien habe das Universalitätsprinzip bei Folterungen und
Kriegsverbrechen anerkannt, hieß es in einer Mitteilung von HRW. Nach
diesem Prinzip könne die Justiz Verbrechen dieser Art unabhängig vom Tatort
und der Staatsbürgerschaft von Opfern oder Tätern verfolgen.
Saudi-Arabien hat die Tötung des im US-Exil lebenden Journalisten und
Regimekritikers zugegeben. Es hat aber Hinweise auf eine Verwicklung des
Kronprinzen in den Fall zurückgewiesen.
27 Nov 2018
## LINKS
DIR [1] /Getoeteter-Journalist-Jamal-Khashoggi/!5550591
DIR [2] https://www.hrw.org/news/2018/11/26/g20-saudi-crown-prince-faces-legal-scrutiny
DIR [3] https://www.clarin.com/politica/human-rights-watch-pidio-juez-argentino-detencion-principe-saudita_0_4-tIPVD9M.html
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bin Salman.