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       # taz.de -- Macron gedenkt in Straßburg: Zahl der Todesopfer steigt auf vier
       
       > „Die ganze Nation steht an der Seite der Straßburger“, sagte Präsident
       > Macron in Straßburg. Das vierte Opfer war ein italienischer Journalist.
       
   IMG Bild: Emmanuel Macron in Straßburg
       
       Straßburg afp | Drei Tage nach dem Anschlag in Straßburg hat Frankreichs
       Staatschef Emmanuel Macron bei einem Besuch in der Stadt der Opfer gedacht.
       Auf dem zentralen Kleber-Platz legte er am Freitagabend eine weiße Rose
       nieder. „Die ganze Nation steht an der Seite der Straßburger“, sagte der
       Staatschef. Der Attacke am Dienstag fielen vier Menschen zum Opfer. Die
       Ermittler suchen weiter nach möglichen Komplizen des Attentäters, [1][der
       am Donnerstag erschossen wurde].
       
       Macron verharrte auf dem Kleber-Platz im Stadtzentrum, wo ein Meer aus
       Blumen und Kerzen an die Opfer des Anschlags erinnert, in stiller Trauer.
       Die dort versammelte Menge stimmte spontan die Nationalhymne an. Später
       besuchte der Präsident den Weihnachtsmarkt.
       
       Dort hatte der Attentäter Chérif Chekatt [2][am Dienstagabend das Feuer auf
       Passanten eröffnet] und sie auch mit einem Messer angegriffen. Die Zahl der
       Todesopfer erhöhte sich am Freitag auf vier, als ein italienischer
       Journalist seinen Verletzungen erlag. Der 28-jährige Antonio Megalizzi
       hielt sich in Straßburg auf, um über eine Sitzung des Europarlaments zu
       berichten. Ein weiteres Anschlagsopfer ist nach Angaben der
       Staatsanwaltschaft hirntot, zudem wurden elf Menschen verletzt, einige von
       ihnen schwer.
       
       Bislang wurden nach Angaben des Pariser Staatsanwalts Rémy Heitz sieben
       Menschen im Zusammenhang mit der Attacke in Polizeigewahrsam genommen.
       Dabei handele es sich um vier Angehörige von Chekatt sowie um drei
       Mitglieder seines nahen Umfelds, sagte Heitz.
       
       Die Dschihadisten des „Islamischen Staates“ (IS) reklamierten den Anschlag
       kurz nach dem Tod Chekatts für sich. Der 29-Jährige sei einer ihrer
       „Soldaten“ gewesen und dem Aufruf gefolgt, Bürger aus Mitgliedstaaten der
       Anti-IS-Koalition in Syrien und im Irak anzugreifen.
       
       Frankreichs Innenminister Christophe Castaner äußerte jedoch erhebliche
       Zweifel an dem Bekenntnis, das er als „völlig opportunistisch“ bezeichnete.
       „Nichts deutet darauf hin, dass er in einem Netzwerk integriert war, nichts
       deutet darauf hin, dass er in diesem Rahmen besonderen Schutz erhielt“,
       sagte Castaner. Die Untersuchungen seien allerdings noch nicht
       abgeschlossen.
       
       Der seit dem Attentat geschlossene Straßburger Weihnachtsmarkt, der
       normalerweise jährlich rund zwei Millionen Besucher anzieht, wurde am
       Freitagvormittag wieder eröffnet. Die Menschen in Straßburg wollten wieder
       zum Alltag zurückkehren – die Wiedereröffnung des Weihnachtsmarktes werde
       das „erleichtern“, sagte Bürgermeister Roland Ries.
       
       15 Dec 2018
       
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