URI: 
       # taz.de -- Shutdown wegen Mexiko-Mauer möglich: Demokraten gegen Trumps Vorschlag
       
       > Der Haushaltsstreit in den USA um die Finanzierung des Mauerbaus an der
       > Grenze zu Mexiko geht weiter. Er könnte zu einer Lahmlegung von
       > US-Behörden führen.
       
   IMG Bild: Die Finanzierung der Mauer zu Mexiko legt US-Behörden lahm
       
       Washington afp | In den USA ist [1][eine Teilschließung der Regierung wegen
       des Haushaltsstreits] wieder wahrscheinlicher geworden. Die oppositionellen
       Demokraten lehnten am Dienstag die Forderung von US-Präsident Donald Trump
       nach einer alternativen Finanzierung des von ihm geplanten Mauerbaus an der
       Grenze zu Mexiko ab. „Das wird nicht passieren“, sagte die Anführerin der
       Demokraten im Repräsentantenhaus, Nancy Pelosi. Zuvor hatte Trump über
       seine Sprecherin Sarah Sanders ein Einlenken im Haushaltsstreit
       signalisiert.
       
       Es gebe auch „andere Mittel“ zur Beschaffung der fünf Milliarden Dollar,
       sagte Sanders im TV-Sender Fox News. So könnte der Kongress beispielsweise
       eine Milliarde Dollar (880 Millionen Euro) nicht ausgegebene Mittel neu
       zuordnen. „Der Präsident hat jeden seiner Minister gebeten, nach
       Finanzmitteln zu suchen, die benutzt werden können, um unsere Grenzen zu
       schützen“, sagte Sanders.
       
       Ohne neues Haushaltsgesetz bis Freitag um Mitternacht kommt es zu einer
       Stilllegung von rund einem Viertel der Bundesbehörden, darunter dem
       Heimatschutz- und Justizministerium. Dieser als „shutdown“ bezeichnete
       Haushaltsnotstand könnte sich bis ins neue Jahr hineinziehen.
       
       Trumps Republikanische Partei und die oppositionellen Demokraten konnten
       bislang keine Einigung im Streit um die von Trump verlangten Gelder für den
       Mauerbau erzielen. Die Mauer ist eines von Trumps zentralen
       Wahlkampfversprechen.
       
       Die Demokraten wollen Trump die von ihm verlangte Teilfinanzierung des
       Mauerprojekts in Höhe von fünf Milliarden Dollar nicht gewähren. Sie sind
       lediglich bereit, ihm 1,6 Milliarden Dollar für andere Maßnahmen zur
       Grenzsicherheit zu genehmigen. Sie wollen nicht, dass diese Gelder für die
       Grenzmauer verwendet werden.
       
       Pelosi und der Anführer der Demokraten im Senat, Chuck Schumer, lehnten den
       Vorschlag des Weißen Hauses ab. Sie könnten „das Angebot einer
       Milliarden-Dollar-Schmiergeldkasse für die Umsetzung der sehr falschen
       Einwanderungspolitik des Präsidenten nicht akzeptieren“, sagte Pelosi.
       
       Der Streit war in der vergangenen Woche bei einem Treffen des Präsidenten
       mit Pelosi und Schumer eskaliert. Vor laufenden Kameras im Oval Office
       verweigerten sich die Oppositionsführer Trumps Forderung nach den
       Milliarden für die Mauer.
       
       Der Präsident sagte in dem Wortgefecht, er übernehme die Verantwortung,
       wenn es zu einem „shutdown“ komme; er wäre „stolz“ darauf, die Regierung im
       Interesse der Grenzsicherheit lahmzulegen.
       
       ## Behörden waren schon zweimal stillgelegt
       
       Die Republikaner beherrschen derzeit zwar noch beide Kongresskammern. Der
       Anfang November neugewählte Kongress tritt erst am 3. Januar zusammen. Doch
       für alle Haushaltsgesetze werden 60 der 100 Stimmen im Senat gebraucht. Die
       Republikaner haben dort derzeit 51 Sitze, brauchen also mindestens neun
       Stimmen der Opposition.
       
       Nach der Konstituierung des neuen Kongresses dürften Haushaltskompromisse
       noch schwieriger werden. Denn dann wächst zwar die Mehrheit der
       Republikaner im Senat auf 53 Sitze, im Repräsentantenhaus werden jedoch die
       Demokraten in der Mehrheit sein.
       
       Einige Parlamentarier plädierten zunächst dafür, bis Ende der Woche nur
       einen kurzfristigen Übergangsetat zu verabschieden, der die Finanzierung
       der Behörden bis zum Jahresbeginn sichert. Das Ringen um den Haushalt wird
       auch dadurch erschwert, dass womöglich zahlreiche der zum Jahresende
       ausscheidenden Kongressmitglieder nicht bereit sein könnten, für ein
       Haushaltsvotum am Ende dieser Woche nach Washington zu reisen.
       
       Zu Beginn des Jahres war es in den USA bereits zwei Mal zu Stilllegungen
       der Bundesbehörden gekommen. Sie dauerten jeweils nur wenige Tage, weil
       dann doch noch Haushaltskompromisse gezimmert wurden.
       
       19 Dec 2018
       
       ## LINKS
       
   DIR [1] /Donald-Trump-streitet-ueber-Mauer/!5555933
       
       ## TAGS
       
   DIR Donald Trump
   DIR Mexiko
   DIR Republikaner
   DIR US-Haushaltsstreit
   DIR Schwerpunkt USA unter Donald Trump
   DIR US-Senat
   DIR Schwerpunkt USA unter Donald Trump
   DIR Donald Trump
   DIR Schwerpunkt USA unter Donald Trump
   DIR CRISPR
       
       ## ARTIKEL ZUM THEMA
       
   DIR „Shutdown“ in den USA: Trump mauert sich ein
       
       Bis zuletzt liefen Verhandlungen, um einen „Shutdown“ abzuwenden – ohne
       Erfolg. Teile der Regierungsgeschäfte sind nun vorerst lahmgelegt.
       
   DIR US-Haushaltsstreit: Shutdown oder Mauerbau
       
       Das Repräsentantenhaus kommt Trumps Forderung nach und integriert Geld für
       den Mauerbau in den Haushalt. Doch die Zustimmung des Senats ist
       unwahrscheinlich.
       
   DIR Vorerst kein Regierungsstillstand: US-Senat billigt Übergangshaushalt
       
       Die erste Etappe ist genommen, die Vorlage zum Staatsbudget geht nun an das
       Repräsentantenhaus. Das Risiko eines „Shutdowns“ ist aber noch nicht vom
       Tisch.
       
   DIR Donald Trump streitet über Mauer: Der Nachrichtenapparat bin ich
       
       US-Präsident Trump streitet sich mit demokratischen
       Oppositionsführer*innen. Ein CNN-Video zeigt die Eskalation.
       
   DIR Streit um Grenzmauer zu Mexiko: Trump droht mit Shutdown
       
       US-Präsident Donald Trump drängt auf den Mauerbau. Bei einem Treffen mit
       der Opposition drohte er gar mit Stillstand, sollte dieser nicht finanziert
       werden.
       
   DIR T. C. Boyle über Crispr-Babys: „Das ist jetzt in der Keimbahn“
       
       In China kamen wohl die ersten gentechnisch veränderten Babys auf die Welt.
       Der Schriftsteller T. C. Boyle findet: Wir sollten besser nicht Gott
       spielen.