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       # taz.de -- Fachkräfteeinwanderungsgesetz steht: Kabinett beschließt Kompromiss
       
       > Nicht nur Höchstqualifizierte: Nach langen Verhandlungen beschließt die
       > Bundesregierung, die Möglichkeiten zur Arbeitsmigration auszuweiten.
       
   IMG Bild: In Zukunft soll der Zugang zum deutschen Arbeitsmarkt mehr Menschen möglich sein
       
       Berlin epd | Die große Koalition hat das Gesetz für mehr Arbeitsmigration
       nach Deutschland auf den Weg gebracht. Am Mittwoch beschloss das
       Bundeskabinett den Entwurf für das Fachkräfteeinwanderungsgesetz. Es soll
       auch Ausländern mit einem Berufsabschluss erlauben, in Deutschland zu
       arbeiten. Bislang ist dies auf Hochqualifizierte und Fachkräfte in Berufen
       mit besonderem Bedarf an Arbeitskräften beschränkt.
       
       Diese Beschränkung soll den Regierungsplänen zufolge entfallen. Auch die
       sogenannte Vorrangprüfung, nach der deutsche oder EU-Bürger bei der
       Stellenbesetzung bevorzugt werden müssen, soll nicht mehr gelten.
       Ausländischen Fachkräften soll zudem erlaubt sein, ein halbes Jahr nach
       Deutschland zu kommen, um hier einen Job zu suchen.
       
       „Wir wissen, dass die deutsche Wirtschaft aus Drittstaaten Fachkräfte
       benötigt“, sagte Bundesinnenminister Horst Seehofer (CSU) nach dem
       Kabinettsbeschluss in Berlin. Es sei höchste Zeit, dafür die rechtliche
       Grundlage zu schaffen.
       
       Umstritten bis zuletzt war eine Beschäftigungserlaubnis für abgelehnte,
       aber geduldete Asylbewerber. Weil sie nicht in ihr Herkunftsland
       zurückgeschickt werden können, wollte insbesondere die SPD ihnen die
       Möglichkeit eröffnen, in Deutschland zu arbeiten. Die sogenannte
       Beschäftigungsduldung, die dafür eingeführt werden soll und die den
       Aufenthaltstitel an bestimmte Bedingungen knüpft, ist nach einem am
       Dienstag gefundenen Kompromiss in der Koalition aber nicht mehr Teil des
       Fachkräfteeinwanderungsgesetzes. Sie soll in einem eigenen Gesetz geregelt
       werden, das am Mittwoch ebenfalls vom Kabinett beschlossen wurde.
       
       19 Dec 2018
       
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